tag:blogger.com,1999:blog-52916980713936734312024-03-13T23:01:07.254+10:00Coooo-eeeeTravelling in a roooomy country.Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.comBlogger120125tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-16954314536725926812016-04-02T08:27:00.000+10:002016-04-08T13:46:21.525+10:00The Lucky CountryEs war gut, dass ich Donald Horns Buch, <i>The Lucky Country</i> (<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/The_Lucky_Country" target="_blank">Wikipedia</a>), nicht früher gelesen habe. Denn ziemlich sicher hätte es meine eigenen Beobachtungen von Australien und den Australiern mit Vorurteilen belastet.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://3.bp.blogspot.com/-rwKzk1rCoKY/Vv7xrC9MaUI/AAAAAAAAI8M/bzUXf_FOXdM9D96HyWXR7ldlwDCG5S9nw/s1600/OR_2015-09-21_05885.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://3.bp.blogspot.com/-rwKzk1rCoKY/Vv7xrC9MaUI/AAAAAAAAI8M/bzUXf_FOXdM9D96HyWXR7ldlwDCG5S9nw/s400/OR_2015-09-21_05885.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
<i>The Lucky Country</i> ist kein neues Buch: Horne, ein äusserst gebildeter und kritischer australischer Journalist, schrieb es bereits 1964. Zu einer Zeit, als Australien durch den <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com.ar/2015/10/sheepoteil-1.html" target="_blank">Export von Wolle</a> und Bodenschätzen im Geld schwamm, und als die Labor-Partei immer noch die Vorherrschaft der weissen Rasse propagierte. Es gilt als eines der wichtigsten Bücher über Australiens Gesellschaft, deren Kultur und Politik in den 60er-Jahren. Und es ist wohl das am meisten missverstandene australische Buch überhaupt. Der Grund dafür liegt im Titel selbst: <i>The Lucky Country</i> ist ironisch gemeint, aber die meisten Australier mein(t)en, im Titel sofort ihr Land zu erkennen, und interpretieren den Titel, ohne das Buch gelesen zu haben. Sie sind stolz, Australier zu sein (auch wenn sie genau dazu, im Grunde genommen, nichts beigetragen haben).<br />
<br />
Die Kernaussagen des Buchs sind freilich ganz anders:<br />
<ul>
<li>Australiens Wohlergehen ist zum grössten Teil glücklichen Umständen geschuldet, nicht schlauen Ideen, guter Planung und harter Arbeit</li>
<li>Die australische Wirtschaft ist geprägt von stumpfem Management und fehlendem Innovationsvermögen</li>
<li>Australier sind mit sich selbst und der Welt zufrieden und sind sich der Fragilität des Glücks nicht bewusst</li>
<li>Es besteht ein akutes Risiko, dass Australien strauchelt und in einen Abwärtsstrudel gerät</li>
</ul>
Es würde jetzt hier zu weit führen, Hornes Aussagen im Einzelnen zu erläutern, aber so viel sei gesagt: als profunder und intimer Kenner von Australiens Seele, Geschichte, Wirtschaft, Innen- und Aussenpolitik, Bildungswesen und Gesellschaft, lieferte Horne eine sehr detaillierte und präzise Beschreibung seines Volkes.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-xN8-T1XUwzw/Vv7xqkdHc7I/AAAAAAAAI8E/7WWgCVE3oSQv45vj10nxQk3hbZSr_OwJQ/s1600/OR_2015-01-03_00826.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://1.bp.blogspot.com/-xN8-T1XUwzw/Vv7xqkdHc7I/AAAAAAAAI8E/7WWgCVE3oSQv45vj10nxQk3hbZSr_OwJQ/s400/OR_2015-01-03_00826.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
Über <i>The Lucky Country</i> stolpert man regelmässig, wenn man sich etwas ernsthafter mit Australiens Wesen befasst. Im Januar 2015, nach den seltsamen, politisch induzierten Spassbegrenzern in der vorausgegangenen <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com.ar/2015/01/sydnye-teil-2.html" target="_blank">Silvesternacht in Sydney</a>, hatte ich ein Buch gesucht, das sich kritisch mit der aktuellen Entwicklungen in Australiens Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auseinandersetzt. Und gefunden: es gab keinen Weg an <a href="http://www.randomhouse.com.au/books/nick-bryant/the-rise-and-fall-of-australia-9780857989024.aspx" target="_blank">The Rise and Fall of Australia</a> (Untertitel: How a great nation lost its way), 2014, von Nick Bryant vorbei.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://brisbanepowerhouse.org/wp-content/uploads/2014/05/BPH_Nick_Bryant_2_2014-1177x663.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://brisbanepowerhouse.org/wp-content/uploads/2014/05/BPH_Nick_Bryant_2_2014-1177x663.jpg" height="180" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Bild: <a href="http://brisbanepowerhouse.org/" target="_blank">brisbanepowerhouse.org/</a></span></div>
<br />
Bryant, ein renommierter britischer Journalist, hat in Cambridge Geschichte studiert und in Oxford in US-Politik doktoriert, ist mit einer Australierin verheiratet, arbeitete für die BBC in Südostasien und schliesslich von 2006 bis 2014 in Sydney. Er ist einerseits Aussenstehender, kennt Australien aber von innen, ist intelligent, differenziert — und kritisch. Bryant versteht sein Buch als moderne Fortsetzung von <i>The Lucky Country</i> (… also hätte ich zuerst letzteres lesen müssen, um ersteres verstehen zu können, was ich aber dann nicht tat, sondern ich verschob die Lektüre von <i>The Lucky Country</i> auf die letzten Wochen in Australien).<br />
<br />
Bryant liefert viele aktuelle Analysen zu den von Horne vor 50 Jahren formulierten Postulaten. In vielen Punkten stimmt er Horne auch heute noch zu, stellt aber insgesamt fest, dass Australien — entgegen Horns Prognosen — wirtschaftlich durchgestartet statt abgestürzt ist. Australien ist die einzige Industrienation, welche praktisch unbeschadet aus den vergangenen drei Weltwirtschaftskrisen hervorgegangen ist. Er preist ganz speziell Australiens Beiträge und Akteure in Kultur, Wissenschaft und Bildung, und attestiert Australien, dass es auf der Weltbühne, trotz nur 23 Mio. Einwohnern, in der obersten Liga mitspielt. Aber er zeichnet ein äusserst düsteres Bild der politischen Klasse Australiens. Hier ist er wesentlich negativer eingestellt als Horne, der der australischen Führungselite unterstellte, dass sich das Land aus lauter Glück und nicht aufgrund von Planung und Können erfolgreich entwickelt habe. Bryant bezeichnet die politische Elite als unfähig, kurzsichtig und mit sich selbst beschäftigt. Und weil das politische System insgesamt in die Enge führe (es ist nach dem britischen Westminster-System modelliert), sei leider auch keine Besserung in Sicht. Das faktische Zwei-Parteien-System sei ein Irrlauf: Politiker befänden sich dauernd im Wahlkampf und müssten kurzfristig erzielte Resultate vorweisen. Beim Wechsel der Regierungspartei würde die für langfristige Ziele notwendige Kontinuität gebrochen.<br />
<br />
Auch hier würde es zu weit führen, Bryants detaillierte und mit vielen Beispielen belegte Argumentation zu erläutern. Nur so viel sei gesagt: wer sich kritisch mit Australien von Heute beschäftigen will, kommt um dieses brilliante Buch nicht herum.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-Y1fRHpCwJJE/Vv7xpaHWcoI/AAAAAAAAI8A/KTtqPf879kcqh1QXwwzPCPO0IGsXIorYg/s1600/OR_2015-01-01_00766.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://2.bp.blogspot.com/-Y1fRHpCwJJE/Vv7xpaHWcoI/AAAAAAAAI8A/KTtqPf879kcqh1QXwwzPCPO0IGsXIorYg/s400/OR_2015-01-01_00766.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
So, und nun folgt meine eigene kritische Betrachtung Australiens. Wir waren im letzten Jahr oft gefordert, uns zu überlegen, wie wir zu Australien stehen. Denn die Australier stellten uns immer wieder dieselbe heikle Frage, nachdem sie erfahren hatten, dass wir bereits ein Jahr in Melbourne gearbeitet hatten, dass wir Ingenieure sind, und dass wir uns ein Jahr Zeit genommen hatten, Land und Kultur in Breite und Tiefe zu erkunden:<br />
<blockquote class="tr_bq">
“<i>Wouldn’t you like to live in Australia</i> (Möchtet Ihr nicht hier leben)?”</blockquote>
Achtung Tretmine! Im Wissen und in der Erfahrung, dass Australier kaum kritikfähig sind, gab es drei mögliche Antworten:<br />
<ul>
<li>die Notlüge (“Ja, das würde uns gefallen!”) — damit ist der weitere Verlauf des Gespräch gesichert;</li>
<li>die Ausflucht (“Wir haben Verpflichtungen in der Schweiz”) — das Gespräch wird aus dem Minenfeld herausgesteuert;</li>
<li>die Wahrheit (die ehrliche Antwort lautet, “No way!”) — damit ist das Gespräch nach ein paar Nachfragen zur Begründung beendet. </li>
</ul>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://4.bp.blogspot.com/-bI8WcQo-pU8/Vv7xqsaTb1I/AAAAAAAAI8I/Jz1uqnJ9zx4EzZEDtYKCr3ixnFI_5dENA/s1600/OR_2015-03-26_02039.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://4.bp.blogspot.com/-bI8WcQo-pU8/Vv7xqsaTb1I/AAAAAAAAI8I/Jz1uqnJ9zx4EzZEDtYKCr3ixnFI_5dENA/s400/OR_2015-03-26_02039.jpg" width="400" /></a></div>
<div>
<br /></div>
<br />
Wir hatten 2010 ein sehr spannendes Jahr in Melbourne; wir hatten eben ein phantastisches Jahr rund um — sowie kreuz und quer durch — diesen riesigen Kontinent. Aber dauerhaft hier leben und arbeiten? – Nein danke. Das hat vor allem vier Gründe, denen sowohl Horne (1 bis 3) wie Bryant (1 bis 4) ganze Kapitel widmeten, und die ich bestätigen kann:<br />
<ol>
<li>Ideen und Innovationen sind nicht in Australien zuhause (siehe auch Punkt 3). Die Australier lamentieren dauernd, dass sie bald nur noch chinesische Billigprodukte kaufen könnten. Ja, klar, wenn hier nichts Neues entwickelt wird, und wenn jeder nur seinen eigenen Geldbeutel optimiert (führt gleich zu Punkt 2). Australien schuldet praktisch seinen ganzen Reichtum den natürlichen Ressourcen (dazu zähle ich auch die Landwirtschaft). Pro Tag werden 2 Mio Tonnen Eisenerz aus dem Hafen von Port Hedland ausgefahren, vorwiegend nach China. Warum wird das Erz nicht in Australien zu Eisen verhüttet, zu Stahl vergütet und zu Produkten verarbeitet? — Betretenes Schweigen. Man kauft das Eisen später von China zurück.</li>
<li>Kurzsichtigkeit ist fast schon ein Volkssport. Etwas planen, nachhaltig und qualitativ hochwertig umsetzen ist <i>un-australian</i>. Lieber “<i>give it a go</i> (versuch’s halt mal)”, und lieber dreimal billig kaufen als einmal gut. In die Zukunft investieren? Energieeffizienz, Abfallmanagement: eine Schande für so ein hoch entwickeltes Land! Gebäude sind nicht isoliert, der meiste Müll wird heute noch im Boden vergraben; nicht einmal Batterien werden rezykliert. Lieber den so gesparten Dollar in ein grösseres Haus oder ein schnelleres Motorboot investieren. Und genau so denkt und handelt auch die Politik: senken wir die Steuern, damit wir wieder gewählt werden, für die Umwelt schauen wir später. Politische Vision: Fehlanzeige. Aber: Befragen wir ausserhalb von Australien Leute zum ökologischen Image Australiens, dann denken alle, man sei dort super ökologisch und nachhaltig. Wie ist den Aussies dies bloss gelungen? Einfach nur Glück?</li>
<li>Konformismus ist ein allgegenwärtiger Druck, dem sich die Australier beugen. Nur nicht anders sein als die anderen. Die Standards und Verhaltensmuster sind klar bekannt, und wer sich darüber hinwegsetzt, wir von Seinesgleichen in den Senkel gestellt. Das nennt man hier das <i>tall-poppy syndrome</i>: ragt eine Mohnblume über die anderen heraus, wir sie geköpft. Die Leute beugen sich der Konformität meist wie Schafe. Klar, dass sich in einer solchen Kultur niemand wagt, durch neue Ideen aufzufallen oder Trends zu setzen. Wer Geld für Solarpanels ausgibt, muss sich der Kritik seiner Freunde aussetzen, wird als dumm bezeichnet, weil sich der Kauf doch erst nach 10 Jahren amortisiere.</li>
<li><i>Nanny State</i> (staatliche Bevormundung) ist die treffende englische Bezeichnung für unsere erstaunlichste Entdeckung: Was ist nur passiert mit Crocodile Dundee und dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten? Die Städter fürchten sich davor, in die Natur hinauszugehen. Politiker und Behörden beschützen ihre Bürger vor allen nur möglichen (und unmöglichen) Gefahren. Sogar Spass-Haben wird verboten. Nirgends haben wir auch nur annähernd so viele unnötige Warnschilder gesehen wie in Australien. Überall weiss der Staat am besten, was seinen Bürgern gut tut, und scheut sich nicht, dies mit Regeln und Gesetzen vorzuschreiben. Das Haftpflichtgesetz schaltet Eigenverantwortung aus. Tausende von Consultants verdienen mit Risikoanalysen und dem Erarbeiten von Massnahmen und Sicherheitsvorrichtung gutes Geld. Das färbt mit der Zeit auf die Leute ab, und alle werden ängstlich. Und wegen Punkt 3 muckt kaum jemand auf.</li>
</ol>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-IsHFCu6H2Do/Vv7vMlbUh9I/AAAAAAAAI7Y/6szEdfhXx4oTR1TDsFoOm8FV95PnwYPnw/s1600/OR_2015-02-26_01433.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://1.bp.blogspot.com/-IsHFCu6H2Do/Vv7vMlbUh9I/AAAAAAAAI7Y/6szEdfhXx4oTR1TDsFoOm8FV95PnwYPnw/s400/OR_2015-02-26_01433.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Wer ein Haus baut, baut zu allererst einen Zaun, damit sich auf dem Areal niemand unbefugterweise verletze</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-B0g0daaZKfo/Vv7vRHUPfpI/AAAAAAAAI7w/dwNlaLvhdXge20NFpcQFyDVaNeWbSqu1A/s1600/OR_2015-10-06_06268.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://1.bp.blogspot.com/-B0g0daaZKfo/Vv7vRHUPfpI/AAAAAAAAI7w/dwNlaLvhdXge20NFpcQFyDVaNeWbSqu1A/s400/OR_2015-10-06_06268.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Gefährlicher Wald</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-lvOYN4aRhds/Vv7vOEimUtI/AAAAAAAAI7g/N5C5ipx8EoElyd_9EzHVT0K-52eFPNMDQ/s1600/OR_2015-03-30_02085.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://2.bp.blogspot.com/-lvOYN4aRhds/Vv7vOEimUtI/AAAAAAAAI7g/N5C5ipx8EoElyd_9EzHVT0K-52eFPNMDQ/s400/OR_2015-03-30_02085.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Ein Brücklein bietet ungeahnte Gefahren</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://4.bp.blogspot.com/-zmTcANT-H8Y/Vv7vOT8XGPI/AAAAAAAAI7k/wLMjsR039YQNjR9pu6P0Y8Y1B-rFXldxA/s1600/OR_2015-08-04_04606.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://4.bp.blogspot.com/-zmTcANT-H8Y/Vv7vOT8XGPI/AAAAAAAAI7k/wLMjsR039YQNjR9pu6P0Y8Y1B-rFXldxA/s400/OR_2015-08-04_04606.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Wie oft gehen Fussgänger zu dritt nebeneinander?</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-Eiy_NUh95pI/Vv7vKJ8Q01I/AAAAAAAAI7Q/jMB4XJ3l-cAzJ5YUq5NZC_3QFWPJ6pZJw/s1600/OR_2015-01-02_00776.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://1.bp.blogspot.com/-Eiy_NUh95pI/Vv7vKJ8Q01I/AAAAAAAAI7Q/jMB4XJ3l-cAzJ5YUq5NZC_3QFWPJ6pZJw/s400/OR_2015-01-02_00776.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://3.bp.blogspot.com/-ssP6i62DEPQ/Vv7vN2vfFRI/AAAAAAAAI7c/aVengICkpBEnGLPQZ8As2FOiXeGzTbtrA/s1600/OR_2015-04-14_02392.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://3.bp.blogspot.com/-ssP6i62DEPQ/Vv7vN2vfFRI/AAAAAAAAI7c/aVengICkpBEnGLPQZ8As2FOiXeGzTbtrA/s400/OR_2015-04-14_02392.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Vor lauter Zaun kann man das Exponat gar nicht mehr richtig betrachten</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://3.bp.blogspot.com/-X5bgfR6LtBQ/Vv7vJ1euRdI/AAAAAAAAI7M/VCspVwJX8nYXh-QRJfXGLUrsHHsKxisxQ/s1600/OR_2015-01-01_00736.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://3.bp.blogspot.com/-X5bgfR6LtBQ/Vv7vJ1euRdI/AAAAAAAAI7M/VCspVwJX8nYXh-QRJfXGLUrsHHsKxisxQ/s400/OR_2015-01-01_00736.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-F2YLyOnqDA8/Vv7vJJtYZTI/AAAAAAAAI7I/ANSsZSYqNp0jn2KKFMxdux-sSVZZ5NDPA/s1600/OR_2014-12-29_00636.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://2.bp.blogspot.com/-F2YLyOnqDA8/Vv7vJJtYZTI/AAAAAAAAI7I/ANSsZSYqNp0jn2KKFMxdux-sSVZZ5NDPA/s400/OR_2014-12-29_00636.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Hochgradig reglementiert: Sylvesterfeier Sydney</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-q5dkiVPey9E/Vv7vKo29RhI/AAAAAAAAI7U/gWN_CitpiO0UgxBh_6eJdbzmKJ_wjE9xA/s1600/OR_2015-02-26_01432.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://2.bp.blogspot.com/-q5dkiVPey9E/Vv7vKo29RhI/AAAAAAAAI7U/gWN_CitpiO0UgxBh_6eJdbzmKJ_wjE9xA/s400/OR_2015-02-26_01432.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-o9GlqfNTB3c/Vv7vQFBFEpI/AAAAAAAAI7o/9XkOgdVzXIoCz79-iMlpu6XDqMM3dNljA/s1600/OR_2015-09-07_05358.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://2.bp.blogspot.com/-o9GlqfNTB3c/Vv7vQFBFEpI/AAAAAAAAI7o/9XkOgdVzXIoCz79-iMlpu6XDqMM3dNljA/s400/OR_2015-09-07_05358.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Wer denkt schon daran, das Wasser aus dem Teich zu trinken?</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-nUn4w9j-g0k/Vv7vQ6n49TI/AAAAAAAAI7s/OVNaK3LM20g-8muaaqJXjezoINNGqhNIg/s1600/OR_2015-10-02_06138.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://1.bp.blogspot.com/-nUn4w9j-g0k/Vv7vQ6n49TI/AAAAAAAAI7s/OVNaK3LM20g-8muaaqJXjezoINNGqhNIg/s400/OR_2015-10-02_06138.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Keine Fussgänger weit und breit</span></div>
<br />
Neben diesen vier Gründen, nicht in Australien leben zu wollen, gäbe es hundert Gründe dafür. Als Reiseland ist Australien auf alle Fälle fast nicht zu schlagen: landschaftlich umwerfend und abwechslungsreich; sicher (ja, trotz all der giftigen Tierchen); mit einer super Reiseinfrastruktur ausgerüstet; und von netten, gebildeten, zugänglichen Leuten bewohnt, die es sich gerne gut gehen lassen und die am liebsten einfach so weiterleben, wie bisher. Donald Hornes Analyse ist auch heute noch erstaunlich zutreffend.<br />
<div>
<br /></div>
Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-47269402158765764562015-12-06T00:28:00.000+10:002015-12-06T00:28:06.053+10:00Die Reise geht weiter<i>Wie ein 2.80 m hohes Fahrzeug in einen 2.56 m hohen Überseecontainer passt • Wo unsere Reise weitergeht und wie man uns "medial" verfolgen kann • Was mit diesem Blog passieren wird.</i><br />
<br />
Am 14. Oktober haben wir in Melbourne unser Reisemobil ein weiters Mal in der erprobten Manier eingepackt und verabschiedet.<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-Jn6XCSt_Kak/VmLwaTcLUmI/AAAAAAAAI2M/FFAG9rnf9-g/s1600/OR_2015-10-14_06422.jpg" imageanchor="1"><img border="0" height="300" src="http://1.bp.blogspot.com/-Jn6XCSt_Kak/VmLwaTcLUmI/AAAAAAAAI2M/FFAG9rnf9-g/s400/OR_2015-10-14_06422.jpg" width="400" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Die Räder ersetzen wir durch kleine Containerlaufräder, die die Fahrzeughöhe um 28cm verringern</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-U_3XeDKJFwM/VmLwgNbcqII/AAAAAAAAI2Y/m1tFMGy8VNo/s1600/OR_2015-10-14_06424.jpg" imageanchor="1"><img border="0" height="300" src="http://1.bp.blogspot.com/-U_3XeDKJFwM/VmLwgNbcqII/AAAAAAAAI2Y/m1tFMGy8VNo/s400/OR_2015-10-14_06424.jpg" width="400" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Da der Wagenheber in einem Mal nur etwa 20 cm heben kann, müssen wir die Achsen in mehreren Stufen ablassen</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-QHVYXBEFGpQ/VmLwlPsL7sI/AAAAAAAAI2k/-_QZNAgGkvM/s1600/OR_2015-10-14_06427.jpg" imageanchor="1"><img border="0" height="308" src="http://4.bp.blogspot.com/-QHVYXBEFGpQ/VmLwlPsL7sI/AAAAAAAAI2k/-_QZNAgGkvM/s400/OR_2015-10-14_06427.jpg" width="400" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Festgeschnallt und …</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-idcly51bvJA/VmLwp5H_bOI/AAAAAAAAI2w/YgCdSltpy-c/s1600/OR_2015-10-14_06428.jpg" imageanchor="1"><img border="0" height="300" src="http://3.bp.blogspot.com/-idcly51bvJA/VmLwp5H_bOI/AAAAAAAAI2w/YgCdSltpy-c/s400/OR_2015-10-14_06428.jpg" width="400" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">… see ya, mate!</span></div>
<br />
Die Destination war der Containerhafen an der Küste von Santiago de Chile. Mittlerweile sind wir und Kasbah dort eingetroffen, aber ausgepackt wird er erst am Montag. Wir werden nun ein weiteres Jahr in den Andenländern Südamerikas unterwegs sein. Dafür haben wir einen neuen Blog aufgesetzt, der unsere drei Australien-Blogs ablösen wird (<a href="https://doscachitos.wordpress.com/" target="_blank">mehr dazu</a>).<br />
<br />
Ich habe aber noch ein paar für mich wichtige Coooo-eeee-Einträge über Australien in Arbeite und werde diese hier in den nächsten Wochen (parallel zum neuen Südamerika-Blog) veröffentlichen. Danach werde ich Coooo-eeee pensionieren.Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-13400741685944361962015-10-23T22:00:00.000+10:002015-10-24T20:05:38.936+10:00Sheepo,Teil 2<i>Was einen Scherer mit einem Tour-de-France-Rennfahrer verbindet • Wie ein Contracting-Team funktioniert • Wo die Australische Labor Party ihre Wurzeln hat • Warum die Scherer genau viermal zwei Stunden arbeiten. </i><br />
<br />
Fortsetzung von <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com.au/2015/10/sheepoteil-1.html">Teil 1</a>.<br />
<br />
Wann in Australien das erste Schaf gegen Bezahlung geschoren wurde, ist nicht überliefert. Dafür ist genauestens bekannt, wie viele Schafe es 1845 allein in Victoria gab: 1'792'527 — und die mussten geschoren werden. Um 1850 machte die Wolle bereits zwei Drittel der australischen Exporte aus, die ausschliesslich nach England gingen.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-yofclSRL788/ViUDL8d0yyI/AAAAAAAAIyE/ov16U_Flrko/s1600/OR_2015-09-16_05727.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="102" src="http://4.bp.blogspot.com/-yofclSRL788/ViUDL8d0yyI/AAAAAAAAIyE/ov16U_Flrko/s320/OR_2015-09-16_05727.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">(Quelle: Foto in der Birdsville Bakery)</span></div>
<br />
Geschoren wurde damals mit der Handschere, zuerst im Freien durch die Schafhirten selbst. Die Wolle war von mässiger Qualität, doch wurde rasch optimiert:<br />
<ul>
<li>die Merino-Schafe wurden auf höheren Wollertrag und höhere Wollqualität hin gezüchtet</li>
<li>spezialisierte, fliegende <i>shearers</i> (Scherer) übernahmen ab ca. 1840 die Scherarbeit</li>
<li>die Schertechnik wurde laufend verbessert</li>
<li>vor dem Scheren wurden die Schafe im Bach gewaschen, ab ca. 1870 mit warmem Wasser in Becken</li>
<li>es wurden spezielle <i>woolsheds</i> (Schuppen) gebaut, in denen geschoren, die Wolle aufgenommen, nach Qualität klassiert und in Ballen gepresst wurde.</li>
</ul>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-rdC2qIQHVTg/VioXrOAcolI/AAAAAAAAI0g/fu3Oyk1lfEM/s1600/IMG_20151020_0004.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="252" src="http://1.bp.blogspot.com/-rdC2qIQHVTg/VioXrOAcolI/AAAAAAAAI0g/fu3Oyk1lfEM/s320/IMG_20151020_0004.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Die <i>shearers</i> radelten Hunderte Kilometer zwischen den Stations<br />(Quelle: Buch <i>On the Sheep's Back</i>)</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-F0KCndtt2U8/ViWDYYZAFHI/AAAAAAAAIyg/1f6zFuufICA/s1600/OR_2015-10-03_06203.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><br class="Apple-interchange-newline" /><img border="0" height="320" src="http://1.bp.blogspot.com/-F0KCndtt2U8/ViWDYYZAFHI/AAAAAAAAIyg/1f6zFuufICA/s320/OR_2015-10-03_06203.jpg" width="240" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Handschere (ziemlich abgenutzt, Klingen bereits stark verkürzt)</span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><br /></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-vd67IKdhdeo/ViWDeo40n-I/AAAAAAAAIzw/xVANy5CD7Mw/s1600/OR_2015-10-09_06374.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-vd67IKdhdeo/ViWDeo40n-I/AAAAAAAAIzw/xVANy5CD7Mw/s320/OR_2015-10-09_06374.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Traditionelle <i>shearers' mocassins</i></span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-rlL8WOuscIk/ViWDe_HxdJI/AAAAAAAAIz4/I0g4dpcZpF0/s1600/OR_2015-10-09_06376.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-rlL8WOuscIk/ViWDe_HxdJI/AAAAAAAAIz4/I0g4dpcZpF0/s320/OR_2015-10-09_06376.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Woolshed in Hay</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-mUxl6e_sWNU/ViWDdJqHejI/AAAAAAAAIzg/JwHWGcWNnT0/s1600/OR_2015-10-09_06372.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-mUxl6e_sWNU/ViWDdJqHejI/AAAAAAAAIzg/JwHWGcWNnT0/s320/OR_2015-10-09_06372.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Vier Scherstände — die Schafe warten hinter den Türen</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-3sjig18RvbM/ViWDcWrVNrI/AAAAAAAAIzY/BYszlNT90b8/s1600/OR_2015-10-09_06370.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-3sjig18RvbM/ViWDcWrVNrI/AAAAAAAAIzY/BYszlNT90b8/s320/OR_2015-10-09_06370.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Hinter jeder Türe ein Pferch — Sheep-o!</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-2vr4BLf45Fk/ViWDb6nzZeI/AAAAAAAAIzQ/x7v8LA-xX58/s1600/OR_2015-10-09_06364.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-2vr4BLf45Fk/ViWDb6nzZeI/AAAAAAAAIzQ/x7v8LA-xX58/s320/OR_2015-10-09_06364.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Richtig platziert halten die Schafe still</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-ZlF5zQhx3wM/ViWDeiLUyfI/AAAAAAAAIz0/ab0BnSDcDwI/s1600/OR_2015-10-09_06375.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-ZlF5zQhx3wM/ViWDeiLUyfI/AAAAAAAAIz0/ab0BnSDcDwI/s320/OR_2015-10-09_06375.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Über die Rutschen kommen die Schafe nach dem Scheren wieder ins Freie</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-XiaQMOx1n-s/ViWDZ4YnH8I/AAAAAAAAIy8/11EPBiwaVXU/s1600/OR_2015-10-09_06345.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="201" src="http://1.bp.blogspot.com/-XiaQMOx1n-s/ViWDZ4YnH8I/AAAAAAAAIy8/11EPBiwaVXU/s320/OR_2015-10-09_06345.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Der Entwickler der Tally-Hi Schermethode (Shearers' Hall of Fame, Hay)</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
Während die <i>shearers</i> zuerst direkt vom Station-Besitzer angeheuert wurden, entwickelte sich seit dem späteren 19. Jahrhunderte ein Contracting-System, in dem der Besitzer einen Vertrag mit einem <i>contractor </i>schliesst, der ein komplettes Team stellt, um z.B. 30'000 Schafe in vier Wochen zu einem Preis von so-und-so pro Schaf zu scheren. Ein Team besteht aus:<br />
<ul>
<li><i>contractor —</i> organisiert und überwacht vor Ort den Betrieb</li>
<li><i>shearers</i> — trennen die Schafe von der Wolle</li>
<li><i>expert </i>— hielt früher die Scheren scharf und später die Apparate und Maschinen am Laufen</li>
<li><i>rouseabouts</i>— nehmen die Wolle am Boden zusammen, und präsentieren den <i>fleece</i> (der Grösste Teil der Wolle kommt als zusammenhängender "Teppich" herunter) auf dem Wolltisch</li>
<li><i>tarboy</i> — verarztet die Schafe nach kleinen Schnitten, indem er eine Art Teer draufstreicht; grössere Schnitte muss der <i>shearer</i> selbst mit Nadel und Faden zunähen</li>
<li><i>classer</i> — begutachtet die Wolle und teilt sie in Qualitätsklassen ein</li>
<li><i>pressers</i> — pressen die Wolle nach Qualität in Ballen à 200 kg</li>
<li><i>cook</i> — sorgt für das leibliche Wohl des Teams.</li>
</ul>
Bis zur Einführung von Ballenpressen, die von Dampfmaschinen, Elektromotoren oder hydraulisch angetrieben wurden, war das Pressen eine Racker. Waren die <i>pressers</i> zum offiziellen Arbeitsschluss nicht fertig, stand Nachtarbeit an. Der Koch hatte wohl den längsten — und vielleicht härtesten — Tag: von 04:30 bis ca. 22:00 wollten Frühstück (pro Person 2 Würste, 2 Eier, Speck, 2 Toasts), Smoko (Znüni: 2 Sandwiches), Lunch (kaltes Fleisch, Nudel-, Blatt- und Kartoffelsalat, Tomaten, Brot, Butter, 250 g eingemachte Früchte), Smoko (Zvieri: 4 Brötchen) und Nachtessen (4 Scheiben Lammbraten, 2 Kartoffeln, 200g Kürbis, 1/2 Tasse Erbsen, Sauce, Brot, Butter, Pudding) zumeist auf dem Feuer zubereitet sein. Brot musste gebacken, Tee und Kaffee gekocht, und alles wieder abgewaschen werden. Kerosinkühlschränke hielten das notwendigste kühl.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-qLlxvi2VElg/ViWDY8jRwWI/AAAAAAAAIyo/Zx2FT3iHXog/s1600/OR_2015-10-09_06344.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-qLlxvi2VElg/ViWDY8jRwWI/AAAAAAAAIyo/Zx2FT3iHXog/s320/OR_2015-10-09_06344.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Von einer Dampfmaschine angetriebene Ballenpresse</span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Vordergrund: Schleifstein für die Schermesser</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-cdqQScJ-H1M/VioYO93CC0I/AAAAAAAAI08/yZ_MhQnY984/s1600/IMG_20151020_0005.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="215" src="http://2.bp.blogspot.com/-cdqQScJ-H1M/VioYO93CC0I/AAAAAAAAI08/yZ_MhQnY984/s320/IMG_20151020_0005.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Küche </span><span style="font-size: x-small;">(Quelle: Buch </span><i style="font-size: small;">On the Sheep's Back</i><span style="font-size: x-small;">)</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Doch die offiziellen Schwerarbeiter — aber teilweise auch die Primadonnen —war die <i>shearers</i>: sie arbeiteten Montag bis Freitag von 07:30 bis 09:30 (Smoko), von 10:00 bis 12:00 (Lunch), von 13:00 bis 15:00 (Smoko) und von 15:30 bis 17:30. Die <i>woolsheds</i> waren meist aus Wellblech; Innentemperaturen gegen 50°C waren keine Seltenheit. Die Unterkünfte waren oft sehr primitiv, denn hier sparte der Station-Besitzer Geld. Am Samstag wuschen die <i>shearers</i> ihre Kleider, danach war Ausgang und am Sonntag Ruhetag. Ihre Arbeit war bis aufs Kleinste durch die Scherergewerkschaft (Australian Shearers' Union, ASU, gegründet 1886) vorgegeben. Die Arbeitszeiten wurden sekundengenau mit einer Glocke ein- und ausgeläutet, angefangene Schafe wurde nicht fertiggeschoren. Gewerkschaftlich organisierte <i>shearers</i> weigerten sich, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die nicht in der Gewerkschaft waren.<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-6wdsBpv0LHQ/VioYPNfaMeI/AAAAAAAAI1A/MUxqu_mEFkI/s1600/IMG_20151020_0006.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><br class="Apple-interchange-newline" /><img border="0" height="211" src="http://1.bp.blogspot.com/-6wdsBpv0LHQ/VioYPNfaMeI/AAAAAAAAI1A/MUxqu_mEFkI/s320/IMG_20151020_0006.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Arbeit im Woolshed; im Vordergrund der <i>wool table</i>, an dem die <i>fleeces</i> klassiert wurden</span><span style="font-size: x-small;">(Quelle: Buch </span><i style="font-size: small;">On the Sheep's Back</i><span style="font-size: x-small;">)</span></div>
<div>
<br /></div>
Da die <i>shearers</i> in einem <i>woolshed</i> Seite an Seite arbeiten und pro geschorenes Schaf bezahlt werden (alle anderen arbeiteten im Tagslohn, Unterkunft und Verpflegung war für alle Teil der Abgeltung), wird geschoren, was das Zeug hält — und natürlich genauestens Buch geführt. Der <i>ringer</i> ist der shearer, der an diesem Tag die meisten Schafe geschoren hat. Den Rekord für Handscheren hielt Jackie Howe, der am 10. Oktober 1892 in 7 Std 40 Minuten 321 Schafe schor — das sind knapp 90 Sekunden pro Schaf! Er sei 88 kg Muskeln gewesen mit Händen wie kleine Tennisrackets. Der Rekord steht immer noch.<br />
<br />
Mit der Maschine wird der <a href="http://www.shearingworld.com/records/records8.htm" target="_blank">Rekord</a> bis heute laufend verbessert und steht für Merino-Mutterschafe bei 466 (in 8 Std). Ein <i>shearer</i> verbrennt in einem Arbeitstag annähernd so viele Kalorien wie ein Tour-de-France-Rennvelofahrer. Sheep-o!<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-KU8KaPFzSVg/ViWDZ03K2FI/AAAAAAAAIy4/LPLGXjzQH-g/s1600/OR_2015-10-09_06350.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-KU8KaPFzSVg/ViWDZ03K2FI/AAAAAAAAIy4/LPLGXjzQH-g/s320/OR_2015-10-09_06350.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Schermaschine (Exponat im Shearers' Museum in Hay, das zeigt, wie die Maschine funktioniert)</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/W-Of0ZmYQz8/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/W-Of0ZmYQz8?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Ein grosses Merino-Schaf wird von A bis Z geschoren, dann wird der <i>fleece</i> auf den Tisch geworfen und gesäubert</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/UHZ_7z8T1es/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/UHZ_7z8T1es?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Scheralltag heute</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><br /></span></div>
<i>"The</i> <i>Australian Shearer"</i> wurde glorifiziert und zu einem nationalen Mythos aufgebaut, der erst etwas an Glanz einbüsste, als im Ersten Weltkrieg der ANZAC-Soldaten-Mythos gefördert wurde, der bis heute anhält.<br />
<br />
Die Schermaschinen hielten ab den späten 1880er-Jahren Einzug, und es kam zum Glaubenskrieg: Handschere gegen Maschine. Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten <i>shearers</i> in gut angelsächsischer Manier bereits gewerkschaftlich organisiert, und die Gewerkschaft hatte Angst, dass mit der Maschine schneller geschoren werden konnte und dass dadurch weniger Mitglieder Arbeit fanden. Das war ein Motto, das sich bis in die 1980er-Jahre durchzog, als die Neuseeländischen <i>shearers</i> in Australien einen Scherkamm zu benutzen begannen, der 91 mm statt der gewerkschaftlich erlaubten maximalen 64 mm breit war (<a href="http://archive.hrnicholls.com.au/archives/vol5/vol5-4.php" target="_blank">Details</a>). In beiden Fällen kam es zu gewaltsamen Anfeindungen, zu Streiks, Schlägereien, Brandstiftungen, Vergiftungen mit Strichnin, Verhaftungen und Gerichtsprozessen, die Gräben in ganz Australien hinterliessen. Die Gewerkschaft trat von Anfang an als Verhindererin des technologischen Fortschritts auf. 1891 kam es an mehreren Orten in Queensland zum Streik, das Streikkomittee tagte in <a href="http://coooo-eeee.blogspot.ch/2015/09/shocking-mate.html">Barcaldine</a>. Während fünf Monaten lagerten dort 4'500 streikende <i>shearers</i>. Die politische Führung schlug sich auf die Seite der Station-Besitzer, die Streikbrecher herbeifahren liessen, weil ihre Schafe geschoren werden mussten. 1'000 Polizisten wurden aufgeboten. Aber das Ganze war von der ASU schlecht geplant gewesen, das kalte und nasse Wetter zermürbte die Streikenden, das Geld ging aus, sie mussten das Handtuch werfen. Doch ging aus dieser Bewegung die <i>Labourers' Union</i> hervor, die der Vorläufer der heutigen Australischen <i>Labor Party</i> (ALP) war. Die Konstitution der ALP besagt heute noch:<br />
<br />
<i>"The Australian Labor Party is a democratic socialist party and has the objective of the democratic socialisation of industry, production, distribution and exchange, to the extent necessary to eliminate exploitation and other anti-social features in these fields" (<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Australian_Labor_Party" target="_blank">Quelle</a>).</i><br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-WpekwEs41ws/ViWDYXrNPbI/AAAAAAAAIyk/ayBig_Qvi4s/s1600/OR_2015-09-07_05361.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-WpekwEs41ws/ViWDYXrNPbI/AAAAAAAAIyk/ayBig_Qvi4s/s320/OR_2015-09-07_05361.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Schmaler und breiter Scherkamm</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-BhKcJ2PP97A/ViWMRgoD9QI/AAAAAAAAI0E/kdCFA6M8Dws/s1600/OR_2015-09-07_05350.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-BhKcJ2PP97A/ViWMRgoD9QI/AAAAAAAAI0E/kdCFA6M8Dws/s320/OR_2015-09-07_05350.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Tree of Knowledge in Barcaldine: hier tagte 1891 das Streikomittee</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Gewerkschaften spielen im Wirtschaftsleben von Australien bis heute eine wichtige Rolle. Und leider keine gute. Sie gehen stets von der einzigen Annahme aus, dass die Arbeitgeber die Arbeitnehmer ausbeuten wollen, um ihren eigenen Gewinn zu maximieren. Den Gewerkschaftszentralen geht jedes unternehmerische Verständnis ab. Als die breiten Scherkämme aufkamen, verbot die ASU ihren Mitgliedern aufs Schärfste, diese zu nutzen, auch als die meisten <i>shearers</i> zur Einsicht gekommen waren, dass sie damit produktiver waren. Die ASU verlor deshalb später innert kurzer Zeit 70 Prozent ihrer Mitglieder …<br />
<br />
Es ist allgemein bekannt, dass Ford, Holden und Toyota ihre Produktionen in Australien in den nächsten zwei Jahren unter anderem auch deshalb einstellen, weil sie keine gemeinsame Zukunft mit den australischen Gewerkschaften mehr sehen. So verlieren die Gewerkschaftsmitglieder nun nicht nur einen Teil ihrer Privilegien sondern gleich die Stelle. Sheep-o!<br />
<br />
Quellen: Buch <i>On the Sheep's Back</i>, 2010; Buch <i>The Shearers</i>, Ewan McHugh, 2015 (auch als <a href="http://www.audible.de/pd/English-Biographies-Memoirs/The-Shearers-Hoerbuch/B010R0PKHA" target="_blank">Hörbuch</a> verfügbar); <i>Shearers' Museum</i> und <i>Shearers' Hall of Fame</i>, Hay, Australia<br />
<div>
<br /></div>
Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-73680004570740374802015-10-16T22:57:00.002+10:002015-10-23T22:02:16.617+10:00Sheepo,Teil 1<i>Wie Australien zum ersten Reichtum kam • Was den Niedergang der australischen Wollindustrie einleitete • Wie viel Wolle ein Merino-Schaf gibt • Warum man heute nicht so einfach von Rindern zu Schafen wechseln kann.</i><br />
<br />
"Sheep-o!" rufen die australischen Schafscherer (<i>shearers</i>) mit Nachdruck, wenn während ihrer Arbeit der Nachschub stockt. Sie arbeiten im Akkord und sind extrem ungeduldig, wenn es ein Gehilfe verpasst, rechtzeitig den kleinen Pferch hinter dem Scherposten mit Schafen aufzufüllen. Schafescheren war einst ein goldenes Handwerk, und Wolle hat den ersten Reichtum von Australien begründet (der zweite Reichtum waren die Bodenschätze). Die Wollindustrie hat über mehr als 100 Jahre massgeblich die Arbeitskultur in Australien geprägt und trägt damit auch eine Mitverantwortung, wenn Holden, Ford und Toyota in 2016 und 2017 die Autoproduktion in Australien einstellen. Aber <i>I'm getting ahead of myself</i>, wie die Australier sagen würden, also der Reihe nach.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-vtJSRL8PTV0/ViDaInaNM0I/AAAAAAAAIwo/A888Jc9PW3g/s1600/OR_2015-09-07_05368.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="280" src="http://4.bp.blogspot.com/-vtJSRL8PTV0/ViDaInaNM0I/AAAAAAAAIwo/A888Jc9PW3g/s400/OR_2015-09-07_05368.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Wolleballen à 200 kg werden mit einem Pferdegespann abtransportiert</span></div>
<br />
Die elf Schiffe der <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/First_Fleet" target="_blank">First Fleet</a>, die Australien im Januar 1788 mit rund 1300 Personen erreichten, um eine Strafkolonie zu gründen, hatten in Kapstadt unter anderem 44 Schafe zugeladen. Die meisten landeten in der Pfanne. Es dauerte viele Jahre, bis sich die Kolonie selbst versorgen konnte, immer wieder mussten Lebensmittel von Südafrika, Indien, den Norfolk Islands und England nachgeliefert werden.<br />
<br />
1796 wurden 26 Merino-Schafe von Südafrika eingeführt, 1820 nochmals 5’000, und daraus entstand Australiens erste Industrie. 1848 wurden 5’657 Tonnen Wolle nach England exportiert, dann explodieren die Zahlen: 1892 weideten 102 Mio. Schafe, die 289’000 Tonnen Wolle lieferten. Diese Entwicklung ging zusammen mit dem Einwandererstrom und der Expansion der Kolonien zuerst ins Landesinnere, dann nach Norden und Westen wie im <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com.au/2015/10/outback-stations-teil-1.html">vorletzten Eintrag</a> beschrieben. Doch während der bisher längsten Dürre (1894 bis 1904) seit der weissen Besiedelung Australiens ging die Zahl auf die Hälfte zurück, um anschliessend bis 1969 wieder auf 180 Mio. Schafe und 923’000 Tonnen Wolle anzusteigen.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-U18D2qprBu0/ViCsE65mxkI/AAAAAAAAIvw/46__cgVT-Ds/s1600/schafe-1860-1996.gif" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-U18D2qprBu0/ViCsE65mxkI/AAAAAAAAIvw/46__cgVT-Ds/s1600/schafe-1860-1996.gif" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Anzahl Schafe in Australien 1861 bis 1996. Die Dürre um 1900 ist deutlich sichtbar, so wie auch die gesunkene Nachfrage nach Wolle nach dem Zweiten Weltkrieg</span><span style="font-size: x-small;"> (</span><a href="http://www.abs.gov.au/ausstats/abs@.nsf/featurearticlesbyCatalogue/1476D522EBE22464CA256CAE0015BAD4?OpenDocument" style="font-size: small;" target="_blank">Quelle</a><span style="font-size: x-small;">).</span></div>
<br />
Die Merino-Schafe, die man heute auf den Weiden sieht, wurden stetig aus den Merinos des frühen 19. Jahrhunderts gezüchtet. Während ein Schaf vor 150 Jahren eher klein war und ein gutes Kilo rauher Wolle lieferte, so geben die Merinos heute 3-5 Kilo feinste Fasern ab, sind gutmütig und einfacher zu scheren. Die kontinuierliche Steigerung des australischen Wollertrags ("<i>the clip</i>") kam also sowohl durch die Vergrösserung der Herden wie durch die Steigerung des Ertrags pro Schaf zustande. <br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-HfejumOkonA/ViDYqDvruBI/AAAAAAAAIwc/2bkdDtFvdM0/s1600/OR_2015-10-09_06367.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://3.bp.blogspot.com/-HfejumOkonA/ViDYqDvruBI/AAAAAAAAIwc/2bkdDtFvdM0/s400/OR_2015-10-09_06367.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Frisch geschorene Merinowolle (Bild anklicken für Vergrösserung)</span></div>
<br />
Australien hat mit Wolle zeitweise unanständig viel Geld verdient: während des Ersten und Zweiten Weltkriegs, als Grossbritannien "<i>the whole clip for the duration of the war</i>" (die ganze Wollernte während der Dauer des Kriegs) zu einem fixen Preis aufkaufte. Und noch einmal 1950 bis 1953 als die USA im Koreakrieg ihre Soldaten vor dem strengen Winter schützen musste: Australien wusste, dass die USA auf die Wolle angewiesen waren, wenn sie nicht den Krieg verlieren wollten, und setzte den Preis in neue Höhen: fast neunmal so viel wie die Briten 1945 bezahlt hatten. Die US-Regierung biss in den sauren Apfel. Aber der Niedergang war eingeleitet, nach dem Koreakrieg begannen die Preise am Weltmarkt zu sinken, während die Herden in Australien weiter vergrössert wurden. Die Gewerkschaft der Scherer hielt an einem zu hohen Mindestlohn fest. Später kam die Retourkutsche der US-Regierung dazu, die grosse Beträge in die Entwicklung von Kunstfasern als Ersatz für Wolle investiert hatte. Der Rest ist Geschichte: bis Merino-Wolle vor etwa 10 Jahren im Outdoorbereich wieder in Mode kam, trugen die Welt fast nur noch Baumwolle und Kunstfasern.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-DK1XbpUe4Co/ViC0xkg7GlI/AAAAAAAAIwA/reL8OcTpM9w/s1600/wolle-preis-1900-2000.gif" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-DK1XbpUe4Co/ViC0xkg7GlI/AAAAAAAAIwA/reL8OcTpM9w/s1600/wolle-preis-1900-2000.gif" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Wollpreis in Australien in [cent/kg]</span><span style="font-size: x-small;">. </span><span style="font-size: x-small;">Die unübersehbare Spitze von $37/kg ist der Koreakrieg </span><span style="font-size: x-small;">(</span><a href="http://www.abs.gov.au/ausstats/abs@.nsf/featurearticlesbyCatalogue/1476D522EBE22464CA256CAE0015BAD4?OpenDocument" style="font-size: small;" target="_blank">Quelle</a><span style="font-size: x-small;">).</span></div>
<br />
1971 fiel der Preis auf $4.30 pro Kilo. Die Lobby der australischen Wollindustrie war stark, und der Ruf nach staatlicher Hilfe wurde laut. 1974 wusste die Regierung nichts besseres als mit der freien Marktwirtschaft zu interferieren, indem sie einen Mindestpreis für Wolle festsetzte. Jeder, der Wolle produzieren konnte, tat dies und machte ein Vermögen, weil ihm die Produktion zum garantierten Preis abgenommen wurde — auch als es auf dem Weltmarkt keine Nachfrage mehr dafür gab. Der australische Staatshaushalt ruinierte sich beinahe, 4.7 Mio. Tonnen Wolle lagen auf Halde. 1991 musste die Preisgarantie fallengelassen werden, die Profite der Industrie gingen in den Keller. Es dauerte bis ins Jahr 2000, bis der letzte Ballen aus den Beständen abverkauft war.<br />
<div>
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-cdc-zmL6RJM/ViC2N1WTNZI/AAAAAAAAIwM/-iBCW97IMZY/s1600/wolle-menge-1983-2015.gif" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="207" src="http://1.bp.blogspot.com/-cdc-zmL6RJM/ViC2N1WTNZI/AAAAAAAAIwM/-iBCW97IMZY/s400/wolle-menge-1983-2015.gif" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Australische Produktion von Merinowolle in [Mio kg/Jahr] 1983 bis 2015 (<a href="http://newmerino.com.au/production/" target="_blank">Quelle</a>)</span></div>
<br />
Mittlerweile hat die Nachfrage nach hochqualitativer Wolle wieder angezogen, doch viele Stations haben von Schafen auf Rinder umgestellt. Nicht zuletzt, weil in weiten Regionen die Dingos nicht mehr in Schach gehalten werden und zu viele Lämmer reissen (siehe <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/10/outback-stations-teil-2.html" target="">meinen letzten Blogeintrag</a> und <a href="https://www.wool.com/globalassets/start/about-awi/media-releases/avj12075.pdf" target="_blank">diese Studie</a>). 2014 lag Australien mit 75 Mio. Schafen <a href="https://top5ofanything.com/list/d4d1ef5e/Countries-With-the-Most-Sheep" target="_blank">auf Platz drei</a> ganz knapp hinter Indien, vor Sudan und Iran und weit hinter China (187 Mio).<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-BlY81W1J0Y0/ViDwnTJEyHI/AAAAAAAAIw4/gNl0aFtNYXE/s1600/OR_2015-02-23_01388.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://1.bp.blogspot.com/-BlY81W1J0Y0/ViDwnTJEyHI/AAAAAAAAIw4/gNl0aFtNYXE/s400/OR_2015-02-23_01388.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Brendon verwendet einen Rückhaltemechanismus, um seinen Rücken zu schonen</span></div>
<br />
Im <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/10/sheepoteil-2.html">Teil 2</a> beleuchte ich, was die Scherer-Legenden leisteten und was die Australische Labour-Partei damit zu tun hat — Sheepo!Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-80759139020098617682015-10-09T21:37:00.002+10:002015-10-09T21:53:23.822+10:00Outback Stations, Teil 2<i>Wie Fleisch und Wolle zu den Märkten kommen • Warum der Road Train die Industrie veränderte • Was eine Station ihren Mitarbeitern heute bieten muss • Wo Pferde und Hunde immer noch eingesetzt werden </i><i> • Was ein Bore-Runner tut</i><i>.</i><br />
<br />
Im <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com.au/2015/10/outback-stations-teil-1.html">Teil 1</a> habe ich beschrieben, wie im 19. Jahrhundert in Australien der Boden (<i>crown land</i>, weil er ja der britischen Krone “gehörte”) von den Kolonien verteilt oder von Pionieren abgesteckt und dann genutzt wurde. (Eine ausgezeichnete Erzählung des Pionierlebens im NT um 1900 ist das Buch <i>We of the Never-Never</i> von Aeneas Gunn (auch als <a href="http://www.audible.de/pd/We-of-the-Never-Never-Unabridged-Hoerbuch/B004UVDWZA" target="_blank">Hörbuch</a> verfügbar), das später als lose Vorlage für den Outback-Kitsch-Film <i>Australia</i> diente.) Anfängliche riesige Flächen wurden in späteren Landreformen aufgeteilt, damit mehr Siedler darauf ein Auskommen finden konnten.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-PYmCm44aaYU/VhedF2mKtEI/AAAAAAAAIuE/ClWMYluSjzQ/s1600/OR_2015-04-12_02309.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-PYmCm44aaYU/VhedF2mKtEI/AAAAAAAAIuE/ClWMYluSjzQ/s320/OR_2015-04-12_02309.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Nambung Station aus Luft</span></div>
<br />
Mit dem Erwerb einer Station, dem bestocken mit Kühen oder Schafen und mit deren Aufzucht war es aber noch nicht getan. Die Früchte der Arbeit mussten zuerst an die Märkte gebracht und dort verkauft werden, bevor wieder Geld hereinkam. Schlachtreife Rinder wurden zunächst buchstäblich querfeldein bis zu 1'000 oder 2'000 km zu den Städten, Goldgräberstätten oder Häfen getrieben. Das konnte mehrere Monate dauern, denn erstens gab es kaum Wege, und zweitens musste die Route (<i>stock route</i>) von Wasserstelle zu Wasserstelle führen, die 20 km oder höchstens 50 km auseinander lagen (siehe <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com.au/2010/11/im-outback-teil-6-stock-routes-droving.html">diesen Eintrag von 2010</a>). Dürren oder Fluten liessen im Outback ganze Herden stranden oder umkommen. Später wurden Eisenbahnlinien gebaut, um Märkte für Rinder und Wolle zu erschliessen. Schafe mussten geschoren und ihre Wolle musste abtransportiert werden. Das geschah mit Pferde- oder Ochsengespannen, mit Schiffen und später eben mit der Eisenbahn.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-ejkWgARk0BU/VhedHJa84DI/AAAAAAAAIuM/h7RwP0RaLMs/s1600/OR_2015-05-16_02991.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-ejkWgARk0BU/VhedHJa84DI/AAAAAAAAIuM/h7RwP0RaLMs/s320/OR_2015-05-16_02991.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Derby war ein wichtiger Hafen für den Export der Rinder aus dem Nordwesten</span></div>
<br />
Ab den 1940er-Jahren wurde immer mehr Vieh und Wolle mit Road Trains verschoben, was mehr Flexibilität bedeutete, aber auch bessere Strassen — oder überhaupt Strassen — erforderte. Die Nachfrage nach Fleisch und Wolle schwankte, die Preise fluktuierten stark und konnten ein Vermögen oder den Ruin bedeuten (<i>boom or bust</i>).<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-DioLi62o1aA/VhedNtElB4I/AAAAAAAAIuk/-zIEDGdFfWI/s1600/OR_2015-09-17_05757.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-DioLi62o1aA/VhedNtElB4I/AAAAAAAAIuk/-zIEDGdFfWI/s320/OR_2015-09-17_05757.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
Bereits vor 1900 erkannten geschäftstüchtige Station-Besitzer, dass es sich lohnte, eine Anzahl von Stations entlang den strategischen <i>stock routes</i> zu besitzen, weil sie dadurch Dürren und Regenzeiten ausweichen oder die Tiere sozusagen auf eigenem Land an die Märkte führen konnte. Heute operieren Firmen wie AACo oder S. Kidman&Co (siehe <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com.au/2015/10/outback-stations-teil-1.html">Teil 1</a>) genau so: Kühe werden im Norden Australiens gehalten, wo auch die Kälber geboren werden. Später werden die Kälber von der Mutter getrennt und zu Stations in den fruchtbaren Grasebenen weiter im Süden transportiert, wo sie in kurzer Zeit viel Gewicht zulegen. Dann werden sie entweder in <i>feedlots</i> (Mastbetriebe) verbracht, wo sie mit Weizen, Mais oder Kraftfutter auf Schlachtgewicht gebracht werden. Oder wie werden als <i>live exports</i> nach Asien verschoben, wobei gewisse Länder ein maximales Lebendgewicht von 350 kg vorschreiben, damit die Tiere im Land selbst fertig gemästet werden können. Jedes Rind hat heute eine Ohrmarke, die berührungsfrei gescannt werden kann, und einen Eintrag in einer Datenbank. Dort sind alle Stationen des Tiers dokumentiert, alle Impfungen, Transporte, Verkäufe, etc.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-STyMcbqg5d4/VhedRHXFVCI/AAAAAAAAIus/smW1SWwr56E/s1600/OR_2015-09-20_05864.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-STyMcbqg5d4/VhedRHXFVCI/AAAAAAAAIus/smW1SWwr56E/s320/OR_2015-09-20_05864.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Beim <i>drafting</i> werden Rinder nach Gewicht, Geschlecht, etc. getrennt in Gatter separiert, danach einzeln behandelt. Im blauen Käfig (<i>cradle</i>) werden sie gewogen, geimpft, mit Hormonen behandelt, kastriert, gebrandmarkt, etc.</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-8VRjHBP6t94/VhedYFVdqiI/AAAAAAAAIu8/lQMYydj7peI/s1600/OR_2015-09-22_05924.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-8VRjHBP6t94/VhedYFVdqiI/AAAAAAAAIu8/lQMYydj7peI/s320/OR_2015-09-22_05924.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">In QLD sind Brandmarken trotz elektronischer Ohrmarke immer noch Vorschrift</span></div>
<br />
So werden zu jeder Zeit viele Road Trains voll Rinder durch Australien gefahren. Die Tiere dürfen maximal 12 Stunden auf einem Road Train sein, dann müssen sie abgeladen, gewässert und geruht werden. Wenn die Tiere von den Stations nicht schon im Rahmen eines Vertrags (z.B. für einen Supermarktkette im Land oder für einen Exporteur) aufgezogen werden, dann werden sie später über einen <i>saleyard</i> (Viehmarkt) verkauft. In Roma, QLD, hatten wir Gelegenheit, den grössten solchen Viehmarkt in Australien zu besuchen. Pro Tag werden dort bis zu 13’000 Rinder gehandelt. Jedes Gatter im Viehmarkt entspricht einem Boden eines Road Trains, und typischerweise werden alle Rinder eines Gatter als Ganzes versteigert. Und das geht so:<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/Dc4ki6zWmpg" width="560"></iframe>
</div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Der Auktionär (zweiter von Rechts) repetiert wie ein Maschinengewehr den aktuell gebotenen Preis. Seine beiden Helfer schauen auf die Bieter, die ihre Gebote durch das Heben eines Fingers, durch Nicken, etc. erhöhen, wobei der Preisschritt vorgegeben ist. Mit der Bürste (sie ist in gelbe Farbe getunkt), werden Rinder markiert, die der Bieter aus seinem Kauf ausgeschlossen haben will</span><br />
<span style="font-size: x-small;"><br /></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-RB-MAEbqfLo/VhedSJm96GI/AAAAAAAAIu0/tQRXI6Da4ak/s1600/OR_2015-09-22_05899.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-RB-MAEbqfLo/VhedSJm96GI/AAAAAAAAIu0/tQRXI6Da4ak/s320/OR_2015-09-22_05899.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
Nun aber zurück zu den grossen Stations, die man ja eben nicht so leicht besuchen kann. Zum Glück gibt es Leute wie Ewan McHugh, ein australischer Autor und Historiker, der über das Leben im Outback schreibt. 2011 hat sich Ewan vorgenommen, alle Stations mit mehr als 1 Mio. Hektaren (10’000 km<sup>2</sup>) zu besuchen — ein Plan, den er bald wieder verwarf, weil es in Australien zu viele davon gibt. So wählte er zehn der grössten Stations aus und verbrachte 2012 damit, diese Stations zu besuchen und ein Buch darüber zu schreiben: <i>Outback Stations</i> (auch als <a href="http://www.audible.de/pd/English-Biographies-Memoirs/Outback-Stations-Hoerbuch/B00D8GZZR6" target="_blank">Hörbuch</a> verfügbar). Die wirklich grossen Stations liegen natürlich dort, wo das Land für sonst nichts zu gebrauchen ist: im Outback. Es ist nicht ungewöhnlich, dass es von einer Station bis zum nächsten richtigen Supermarkt 8 Stunden Autofahrt sind.<br />
<br />
Jetzt, wo wie die Geografie dieses riesigen Landes etwas besser kennen, können wir uns jeweils ziemlich gut vorstellen, wie es auf dieser oder jener der zehn Stations aussieht; einige haben wir passiert oder waren gar auf ihrem Land unterwegs.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-COResdIEdNA/VhedMpzeYTI/AAAAAAAAIuc/Y3DguAsbCcI/s1600/OR_2015-09-17_05756.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-COResdIEdNA/VhedMpzeYTI/AAAAAAAAIuc/Y3DguAsbCcI/s320/OR_2015-09-17_05756.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Mitchell-Grass hat einen sehr hohen Nährwert und stellt sozusagen einen trockenen Heuhaufen dar</span></div>
<br />
Die Zahlen sind in Ewans Buch sind gewaltig: um etwas konkreter zu veranschaulichen, wie so eine Station funktioniert, habe ich zwei ausgewählt.<br />
<br />
<h4>
Headingly Station, NT</h4>
10’332 km<sup>2</sup> (also ca. 100 km x 100 km), ca. 50’000 Kühe und Rinder. Auf Headingly werden Kälber gezüchtet, die später auf andere Stations des Besitzers AACo verschoben und dort gemästet werden (2008: 47’000 Kälber). AACo ist seit 1824 im Geschäft.<br />
<br />
Auf Headingly arbeiten 18 Personen: 1 Manager, 6 Stockmen (“cowboys” resp. “cowgirls”), 1 Obercowboy, 1 Road-Train-Fahrer, 1 Pilot, 1 Grader-Fahrer, 1 Mechaniker, 2 Bore-Runners, 1 Koch, 1 Gärtner, 1 Buchhalter, 1 Handyman. Bis in die 1950er-Jahre waren noch weit über 100 Personen beschäftigt, weil die Rinder zu Pferd zusammengetrieben (<i>mustering</i>) und verschoben (<i>droving</i>) wurden, viele davon Aborigines. Der Road-Train-Fahrer hat 2011 134’000 km gefahren, das meiste davon auf der Station selbst. Mit dem Grader werden die Pisten wiederhergestellt, z.B. nach Regenfällen. Die Bore-Runners sind dafür verantwortlich, dass die über 50 <i>bores</i> (Grundwasserpumpen) richtig laufen, weil sonst das Vieh durstig ist und weniger schnell Gewicht zulegt. Der Handyman ist einer, der die Kleinarbeiten verrichtet, z.B. Zeug flickt.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-1keTE81Yo8o/VhedCU7vsVI/AAAAAAAAIt0/j5r6k61Tw0Q/s1600/OR_2015-04-10_02250.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-1keTE81Yo8o/VhedCU7vsVI/AAAAAAAAIt0/j5r6k61Tw0Q/s320/OR_2015-04-10_02250.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Reicht das Gras nicht, muss mit Heuballen überbrückt werden</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-V3OUca-fTAg/Vhec8vKNkBI/AAAAAAAAItk/t95Wktpo6Dc/s1600/OR_2010-09-14_1040094.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-V3OUca-fTAg/Vhec8vKNkBI/AAAAAAAAItk/t95Wktpo6Dc/s320/OR_2010-09-14_1040094.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Ein <i>turkey's nest dam</i>: mit dem Bagger wird ein See gegraben und die Erde ringförmig als Wall aufgeschüttet. Das Grundwasser (bis 1500 m tief) wird mit einer windbetriebenen mechan. Pumpe an die Oberfläche gefördert. Heute sind viele Pumpen elektrisch und werden von Solarpanels versorgt.</span></div>
<br />
<h4>
Commonwealth Hill Station, SA</h4>
10’000 km<sup>2</sup>, 50’000 bis 60’000 Schafe (es waren auch schon einmal 100’000, doch das übernutzte das Land). Limitierender Faktor ist das Wasser nicht das Futter für die Tiere. Das Wasser ist zum Teil gepumptes Grundwasser, zum Teil gestautes Regenwasser.<br />
<br />
Die Station ist in 160 Weiden (<i>paddocks</i>) aufgeteilt, die im Schnitt 80 km<sup>2</sup> gross sind (ein Kreis mit Radius 4.5 km). Jede Weide hat Wasserstellen für die Schafe. Die Station hat insgesamt 20’000 km interne Zäune, von denen jeder Kilometer $1500 kostet. Pro Jahr werden 5’000 bis 6’000 Schafe und 1’400 Ballen Wolle verkauft (1 Ballen wiegt knapp 200 kg, macht 280 Tonnen Wolle).<br />
<br />
Dingos sind ein grosses Problem: drei Dingos rissen inner weniger Wochen 1400 Lämmer. Im Norden der Station gibt es den Dingo Fence, der alle drei Wochen vom <i>Dogger</i> patrouilliert und repariert wird; dafür ist er jeweils eine ganze Woche unterwegs. Wilde Kamele drücken den Zaun ein, Füchse graben unten durch, sodass die Dingos Durchlass finden.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-3mEcK0iyo9Q/Vhec79U05zI/AAAAAAAAItg/iu5MCLIx2WE/s1600/OR_2010-09-07_1030958.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://2.bp.blogspot.com/-3mEcK0iyo9Q/Vhec79U05zI/AAAAAAAAItg/iu5MCLIx2WE/s320/OR_2010-09-07_1030958.jpg" width="240" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-0fIyZkSDlEQ/VhedEqtidrI/AAAAAAAAIt8/wvZzSL5IOzk/s1600/OR_2010-09-14_1040112.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://2.bp.blogspot.com/-0fIyZkSDlEQ/VhedEqtidrI/AAAAAAAAIt8/wvZzSL5IOzk/s320/OR_2010-09-14_1040112.jpg" width="240" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Dingo-Spuren in nassen Boden</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-DIjnn8EMEdw/Vhec9yHN8GI/AAAAAAAAIts/D1gdpPHS8oc/s1600/OR_2010-09-14_1040108.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://3.bp.blogspot.com/-DIjnn8EMEdw/Vhec9yHN8GI/AAAAAAAAIts/D1gdpPHS8oc/s320/OR_2010-09-14_1040108.jpg" width="240" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Dingo Fence in SA</span></div>
<br />
<br />
<br />
Eine Station besteht im Wesentlichen aus viel Land, Mitarbeitern, Tieren, Zäunen, Brunnen, Tanks, Leitungen, Pumpen, Fahrzeugen und dem Hof. Der Hof besteht aus einem Einfamilienhaus für den Manager — typisch australisch und eingeschossig —, Unterkünften für das Personal, Garten, Wassertanks, Treibstofftank und mehreren <i>sheds</i> (Halle, Schopf oder Unterstand, meist aus Wellblech), allenfalls einer Landepiste. Und irgendwo gibt es noch ein Areal mit alten Fahrzeugen, Maschinen, Geräten, etc.; diese werden typischerweise nie entsorgt, denn sie funktionieren als Ersatzteillager, auch wenn bereits alle eines Typs auf Halde stehen. Diese Mentalität ist verständlich, wenn es viele Tage bis Wochen dauert, bis ein Ersatzteil eintrifft. So hat jede Station auch eine eigene Werkstatt, wo Reifenreparaturen, Schweissarbeiten, Fahrzeugservice, etc. ausgeführt werden können.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-BehIVcFLHwU/Vheqn15eEAI/AAAAAAAAIvY/ypQtSTXYyJ4/s1600/OR_2015-10-04_06208.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-BehIVcFLHwU/Vheqn15eEAI/AAAAAAAAIvY/ypQtSTXYyJ4/s320/OR_2015-10-04_06208.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
Auf Stations werden auch heute noch Pferde und Hunde eingesetzt, um das Vieh zu treiben. Der Grossteil der Mitarbeiter sitzt aber auf Motocross-Maschinen, Quads, in 4x4-Fahrzeugen oder gar im Flugzeug und Helikopter. Jeder Angestellte abseits des Hofs ist per Funk erreichbar, auch aus Sicherheitsgründen. Es werden mehrmals täglich Standortmeldungen gemacht.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-uqmloMVUvi8/VhedKnBvDhI/AAAAAAAAIuU/7WbNfxzBtn8/s1600/OR_2015-06-10_03606.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-uqmloMVUvi8/VhedKnBvDhI/AAAAAAAAIuU/7WbNfxzBtn8/s320/OR_2015-06-10_03606.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-OfZgYgp1uO0/Vhedbg-s8kI/AAAAAAAAIvM/Ryrz7YWr3dM/s1600/OR_2015-10-04_06211.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-OfZgYgp1uO0/Vhedbg-s8kI/AAAAAAAAIvM/Ryrz7YWr3dM/s320/OR_2015-10-04_06211.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
Die Stations sind heute ziemlich effizient organisiert und ständig auf der Suche nach gutem Personal. Um für qualifizierte Leute attraktiv zu sein und um sie auch halten zu können, sind qualitativ gutes Essen, komfortable Unterkünfte, ein gutes Betriebsklima und ein schneller Internetanschluss unabdingbar. Oft sind Leute mit Hochschulabschluss darunter, denn Stockmanagement und -planung werden heute nicht mehr auf gut Glück gemacht, sondern mit komplexen Modellen, welche Niederschlagsmengen, Bodenqualität, Viehrasse, etc. einbeziehen, um sicherzustellen, dass Futter und Wasser ausgenutzt aber nicht übernutzt werden. Die Mitarbeiter sind typischerweise jung, entweder Australier oder ausländische Backpackers, die einmal etwas anderes erleben wollen. Viele bleiben "hängen". Die Arbeitstage sind lang, aber der Lifestyle sei einer der Hauptmotivationen, auf Outback Stations zu leben und zu arbeiten.<br />
<br />Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-70486831345117360232015-10-02T22:54:00.001+10:002016-04-05T04:58:08.294+10:00Outback Stations, Teil 1<br />
<i>Was der Unterschied zwischen einer Farm und einer Station ist • Wie die ersten grossen Stations gegründet wurde • Warum es nicht damit getan war, Land abzustecken • Wie man viel Geld verlieren konnte.</i><br />
<br />
Wenn man im Outback den endlos scheinenden Zäunen entlang fährt oder Viehroste passiert, die auch einmal 30 km auseinander liegen, und am Wegrand Schilder oder ausgediente Traktorenreifen mit in weiss gepinseltem Station-Namen sieht, stellt sich Neugier ein. Oft ist weit und breit kein Hof zu sehen. Wem gehört die Station? Wie gross ist sie? Wie weit ist es von zum Hof —1 km, 10, 50 ? Ist es ein schicker Landsitz oder nur eine Ansammlung von Wellblechgebäuden? Wie viele Leute arbeiten dort? Wie viele Tiere werden gehalten? Wie lange gibt es die Station schon?<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-5KnyzBow2kQ/Vg54A2_tfRI/AAAAAAAAIqc/vyKR-vciiJg/s1600/OR_2015-09-07_05372.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://1.bp.blogspot.com/-5KnyzBow2kQ/Vg54A2_tfRI/AAAAAAAAIqc/vyKR-vciiJg/s320/OR_2015-09-07_05372.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-w-uo7dDW2VA/Vg539eOj_VI/AAAAAAAAIp0/Z2FOpiPqq20/s1600/OR_2010-09-20_1040398.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://1.bp.blogspot.com/-w-uo7dDW2VA/Vg539eOj_VI/AAAAAAAAIp0/Z2FOpiPqq20/s320/OR_2010-09-20_1040398.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-nIzOcOoVIEU/Vg536yc2wPI/AAAAAAAAIpU/N1VI5a7lp5Y/s1600/OR_2010-09-15_1040165.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://3.bp.blogspot.com/-nIzOcOoVIEU/Vg536yc2wPI/AAAAAAAAIpU/N1VI5a7lp5Y/s320/OR_2010-09-15_1040165.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
In Australien ist eine <i>Farm</i> immer ein landwirtschaftlicher Betrieb, der Früchte, Gemüse oder Milch produziert. Und dies natürlich in australischen Dimensionen: riesige Kartoffelfelder, ganze Landstriche mit Baumwolle, Weizen bis an den Horizont, Hunderte von Kühen. Die Sähmaschinen und Mähdrescher werden automatisiert und zentimetergenau über die GPS-Position gesteuert, im Melk-Karussell werden gleichzeitig 30 Kühe gemolken.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-03zuxL1DVaU/Vg54AYStDxI/AAAAAAAAIqY/Oua4eecvmRE/s1600/OR_2015-03-03_01504.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="72" src="https://2.bp.blogspot.com/-03zuxL1DVaU/Vg54AYStDxI/AAAAAAAAIqY/Oua4eecvmRE/s320/OR_2015-03-03_01504.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Geerntetes Weizenfeld, Eyre Peninsula, SA</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-rGTLgSNmR1M/Vg53-qBtQhI/AAAAAAAAIqA/H7SikBadscA/s1600/OR_2010-09-24_1040453.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://1.bp.blogspot.com/-rGTLgSNmR1M/Vg53-qBtQhI/AAAAAAAAIqA/H7SikBadscA/s320/OR_2010-09-24_1040453.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Canola (Raps), Victoria</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-okyX-v2I944/Vg53_9wo92I/AAAAAAAAIqM/FiTZxIsQT_4/s1600/OR_2015-02-23_01396.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://1.bp.blogspot.com/-okyX-v2I944/Vg53_9wo92I/AAAAAAAAIqM/FiTZxIsQT_4/s320/OR_2015-02-23_01396.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Lucie erklärt uns ihre Welt, SA</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-CdY6A7TFQEU/Vg53-pW29eI/AAAAAAAAIqE/K6dFqWr6xqY/s1600/OR_2015-02-23_01395.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://2.bp.blogspot.com/-CdY6A7TFQEU/Vg53-pW29eI/AAAAAAAAIqE/K6dFqWr6xqY/s320/OR_2015-02-23_01395.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Air Seeder, GPS-gesteuert: steckt im Folgejahr die Samen zwischen die Reihen vom Vorjahr</span></div>
<br />
Wenn es aber um flächenmässige Superlative und extreme Lebensbedingungen geht, dann haben die Viehzuchten, <i>Stations</i>, deutlich die Nase vorn. Die grösste aller Stations, Victoria River Downs (<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Victoria_River_Downs_Station" target="_blank">Wikipedia</a>) im NT, war 1882 fast genau gleich gross wie die Schweiz: 41’155 km<sup>2</sup> (2012 “nur” noch 8'900 km<sup>2</sup>). Die aktuell grösste Station, <a href="http://www.kidman.com.au/properties/3/anna-creek" target="_blank">Anna Creek</a> in SA, umfasst 23’677 km<sup>2</sup> Land. Wäre Anna Creek Station ein Kreis, dann hätte dieser einen Radius von 86 km, oder anders gesagt: wenn das Zentrum des Kreises in Zürich wäre, dann lägen Grenchen, Andermatt, Films und Lindau auf seinem Perimeter.<br />
<br />
Ab und zu gibt es Farm Stays oder Stations Stays, wo man in der Nähe des Hofes campieren kann und nebenbei einen Einblick in das Leben auf der Farm oder Station erhält. Das sind aber meistens kleine Familienbetriebe, auch wenn sie flächenmässig im Verhältnis zu einem Schweizer Bauernhof extrem gross sind. Die wirklich grossen Güter gehören Firmen oder Investoren, haben Angestellte und werden von Station Managers geführt, die keine Zeit haben für neugierige Reisende, denn dieser Betriebe müssen ganz einfach rentieren. Zudem entstünde ein Haftungsproblem, wenn sich ein Besucher auf der Station verletzen würde. Aber manchmal hat man Glück und trifft jemanden, der auf einer Station arbeitet. Auch in kleinen Country Pubs kann man einiges über die umliegenden Stations erfahren.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-wuDETwKjYpA/Vg536X8Z-eI/AAAAAAAAIpQ/V3P30-2hSug/s1600/OR_2010-09-19_003.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="79" src="https://4.bp.blogspot.com/-wuDETwKjYpA/Vg536X8Z-eI/AAAAAAAAIpQ/V3P30-2hSug/s320/OR_2010-09-19_003.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Arckaringa Station, SA</span></div>
<br />
Streng genommen <i>gehören</i> die meisten Stations und Farmen nicht den Betreibern sondern dem Staat und sind nur gepachtet. Als die australische Karte im frühen 19. Jahrhundert noch grösstenteils <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/08/camp-119-carpentaria-gulf-qld.html">graue Fläche war</a>, und der Kontinent von der Küste her besiedelt wurde, wurden neue Gebiete von den Kolonien vermessen, in Grundstücke (<i>blocks</i>) aufgeteilt, und diese für wenig Geld an die ankommenden Siedler verpachtet. Teilweise wurde Land als Belohnung an Beamte, Soldaten, etc. verschenkt. Dass das Land eigentlich den Aborigines gehörte, die darauf seit Zehntausenden von Jahren gewohnt hatten, interessierte die Britische Krone so wenig wie die Siedler selbst, denn diese pachteten das Land ja von der Kolonie und glaubten deshalb, ein Anrecht darauf zu haben.<br />
<br />
Gewissen Pionieren ging die Landvermessung und -vergabe aber zu wenig schnell, und sie steckten sich ihre Pachten ausserhalb der vermessenen Grenzen gleich selbst ab. Diese Pioniere wurde als Besetzer (<i>squatters</i>) bezeichnet, und natürlich mussten sie sich gegen die lokalen Aborigines durchsetzen. Weil sie den Behörden die Vermessungsarbeit und viel Ärger mit den Aborigines abnahmen, wurde die Squatter-Taktik später zur etablierten Besiedelungspraxis, und es wurden Regeln definiert: wer sich einen Block Land nahm, musste diesen bei der Kolonie registrieren und dann innerhalb von z.B. 24 Monaten mit einer bestimmten Anzahl Rindern oder Schafen pro Hektare bestocken, sonst verfiel das Recht auf den Block. Das verhinderte, dass sich einzelne sozusagen auf Vorrat ganze Ländereien unter den Nagel rissen. Die Pachtgebühren waren anfänglich lächerlich klein.<br />
<br />
Trotzdem war es ein grosses und teures Unternehmen, eine rentable Station aufzubauen. Zuerst musste das Vieh gekauft und auf die Pacht (<i>run</i>) verbracht werden. Herden von 500 bis 3000 Tieren durchzogen das Land, manchmal dauerte ein solche Reise 12 Monate und durchquerte den halben oder den ganzen Kontinent. Dann mussten Häuser, Tränken, Gehege, etc. eingerichtet werden. Anfänglich wurde nicht gezäunt, und das Vieh musste gehütet werden. Das war — heute würde man sagen — personalintensiv und konnte meist nur geleistet werden, weil Aborigines die Arbeit unbezahlt verrichteten.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/_3htXQQ5N-MI/TNxpX9fZemI/AAAAAAAADXM/_5-_CKjV1Xo/s400/OR_2010-11-12_1040734.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://3.bp.blogspot.com/_3htXQQ5N-MI/TNxpX9fZemI/AAAAAAAADXM/_5-_CKjV1Xo/s400/OR_2010-11-12_1040734.jpg" width="240" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">(Bild OUTBACK Magazine, Oct/Nov 2010)</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-uRzfs5wfIpA/Vg54CTYqhRI/AAAAAAAAIqk/fBgUMt0AY-g/s1600/OR_2015-09-19_05844.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://4.bp.blogspot.com/-uRzfs5wfIpA/Vg54CTYqhRI/AAAAAAAAIqk/fBgUMt0AY-g/s320/OR_2015-09-19_05844.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-bsUnCyoCNgU/Vg537ceqHfI/AAAAAAAAIpc/kmyWbAP0pSA/s1600/OR_2010-09-16_1040177.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://4.bp.blogspot.com/-bsUnCyoCNgU/Vg537ceqHfI/AAAAAAAAIpc/kmyWbAP0pSA/s320/OR_2010-09-16_1040177.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
Oft wurden die Pachten wegen einer Reihe guter Jahre mit viel zu vielen Rindern oder Schafen bestockt. Übernutzung war ein Effekt, aber unweigerlich kam die nächste Dürre, so z.B. von 1894 bis 1904. Auf einigen Stations überlebte nur ein Drittel der Tiere. Wegen der herrschenden Trockenheit war es meist zu spät, die Herden in grünere Gefilde zu treiben und dann zu verkaufen. So gab es über Jahre keine Einnahmen, die Pacht musste aber trotzdem bezahlt werden. Viele Runs gingen Pleite, Bauern und Financiers verloren alles, was sie hatten. Sie waren zu viel Risiko eingegangen.<br />
<br />
Um eine Station dürreresistent zu machen, mussten Dämme gebaut, das <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com.au/2010/10/im-outback-teil-5-springs-bores.html">Grundwasser angebohrt</a>, Kanäle oder Leitungen gelegt und tausende Kilometer Zäune aufgestellt werden. Letztere verhinderten, dass sich das Vieh frei bewegte und gute Weiden übernutzte. Die erforderlichen Investition waren enorm, aber notwendig, und konnten oft nur von mächtigen Financiers getätigt werden. So entstanden über die Zeit Firmenkonglomerate wie die Australian Agricultural Company, <a href="https://www.aaco.com.au/" target="_blank">AACo</a>, oder die <a href="http://www.kidman.com.au/" target="_blank">S. Kidman & Co</a>.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-nGXZqeQF0fY/Vg538mcdLqI/AAAAAAAAIpw/fPCogzlpFaE/s1600/OR_2010-09-20_1040369.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://2.bp.blogspot.com/-nGXZqeQF0fY/Vg538mcdLqI/AAAAAAAAIpw/fPCogzlpFaE/s320/OR_2010-09-20_1040369.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Yard: hier werden die Rinder zusammengetrieben und "bearbeitet", von hier werden sie transportiert</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-CAlOrzjyovM/Vg538pzb7iI/AAAAAAAAIpo/p0vxXyRPqWU/s1600/OR_2010-09-20_1040371.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://2.bp.blogspot.com/-CAlOrzjyovM/Vg538pzb7iI/AAAAAAAAIpo/p0vxXyRPqWU/s320/OR_2010-09-20_1040371.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Windmühle, Grundwasserpumpe, Wassertank</span></div>
<br />
Das extrem spannende und informative Buch <i>Kings in Grass Castles</i> von Mary Durack erzählt die Geschichte ihres Grossvaters, Patsy Durack, der als irischer Einwanderer in den 1860er- bis 1890er-Jahren in Zentral- und Westaustralien als Pionier zusammen mit seinem Schwager John Costello riesige Gebiete absteckte, mit Rindern bestockte, ein hartes und karges Outback-Leben führte, ein Vermögen machte und wieder verlor. Auch <a href="http://www.audible.de/pd/English-Biographies-Memoirs/Kings-in-Grass-Castles-Hoerbuch/B004V0MLTI" target="_blank">als Hörbuch verfügbar</a>, packend gelesen von Jenny Seedsman. Durack und Costello arbeiteten <i>mit</i> den und nicht <i>gegen</i> die Aborigines und waren insofern grosse Ausnahmen, wohl war dies ein Rezept ihres Erfolgs. Auf unserer Fahrt entlang der Duncan Road in WA sowie kürzlich von Birdsville nach Roma fuhren wir durch zwei der bekannten Stations, die Patsy Durack vor fast 150 Jahren begründet hatte.<br />
<br />
Im <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/10/outback-stations-teil-2.html">Teil 2 </a>beleuchte ich die Probleme, die es beim Absatz der “Ware” gab, und zeige, wie eine Merino- und eine Rinderstation heute geführt werden.Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-34397008756114566322015-09-25T23:33:00.001+10:002015-09-26T21:32:50.115+10:00Diamantina Shire, QLD<i>Warum das Diamantina Shire auch ohne Regenfälle überflutet wird • Wer "the pub with no town" aussticht • Wo ein Polizist für die Fläche von Grossbritannien zuständig ist • Welche Infrastruktur eine abgelegene Outback Town hat.</i><br />
<br />
Bis 1901 wurde Australien politisch als sechs separate englische Kolonien organisiert und regiert. Dann schlossen sich diese zum <i>Commonwealth of Australia</i> zusammen, die Kolonien wurden zu Staaten, und Melbourne wurde temporäre Hauptstadt bis Canberra gegründet war. Der Commonwealth of Australia ist also eine Föderation von Staaten genau so wie die Schweiz eine Föderation von Kantonen ist. Die heutigen Staaten sind — wie bereits die Kolonien — in <i>Shires</i> gegliedert, was wiederum unseren Bezirken entspricht. Und die Shires bestehen aus <i>Communities</i> entsprechend unseren Gemeinden. Und genau so wie es bei den Schweizer Kantonen Kuriositäten gibt (z.B. die Halbkantone oder der Kanton Graubünden, wo drei verschiedene Sprachen gesprochen werden), so gibt es dies auch in Australien.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-C0vtglfkFr4/VgVGoYrkg9I/AAAAAAAAIno/ZYuSch_Lp-c/s1600/OR_2015-09-17_05748.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="72" src="http://1.bp.blogspot.com/-C0vtglfkFr4/VgVGoYrkg9I/AAAAAAAAIno/ZYuSch_Lp-c/s320/OR_2015-09-17_05748.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Outback-Panorama im Diamantina Shire</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-Ghw6sugadbw/VgVG41lbwMI/AAAAAAAAIn4/VMVxJW_FJLg/s1600/Diamantina_LGA_Qld.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://4.bp.blogspot.com/-Ghw6sugadbw/VgVG41lbwMI/AAAAAAAAIn4/VMVxJW_FJLg/s320/Diamantina_LGA_Qld.png" width="239" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Diamantina Shire</span></div>
<br />
Das <a href="http://www.diamantina.qld.gov.au/" target="_blank">Diamantina Shire</a> (<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Shire_of_Diamantina" target="_blank">Wikipedia</a>) im westlichen Outback von Queensland ist eine solche Kuriosität mit ganz eigenen Herausforderungen. Unser Lonely Planet schreibt über die Gegend:<br />
<br />
<i>You wanted outback, did ya? Well, here it is, mate — miles and bloody square miles of it!</i><br />
<br />
Zuerst einmal ist das Diamantina Shire 95’000 km<sup>2</sup> gross, also gut 2.3 mal die Schweiz. Aber es besteht nur aus drei Gemeinden: Bedourie (“Hauptstadt” — ich komme auf die Anführungszeichen zurück), Birdsville und Betoota.<br />
<i><br /></i>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-luoKpuuAANc/VgVJ1A8RK-I/AAAAAAAAIoI/eJSuuY5pM0g/s1600/BBB.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="297" src="http://4.bp.blogspot.com/-luoKpuuAANc/VgVJ1A8RK-I/AAAAAAAAIoI/eJSuuY5pM0g/s320/BBB.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">(Quelle: <a href="http://www.outbackqueensland.com.au/travel-guide/" target="_blank">Outback Travel Guide</a>)</span></div>
<i><br /></i>
<br />
Im Diamantina Shire wird das Geld vor allem mit Rinderzucht und mit Tourismus verdient. Es gibt 11 riesige Stations und drei Nationalparks. Die Niederschläge sind hier im Jahresmittel extrem klein (das Shire liegt ausserhalb der tropischen Zone und erhält keinen Monsunregen wie die Gebiete weiter im Norden) und die Natur ist die meiste Zeit im "Dürreschlaf". Allerdings liegt die Wasserscheide zum Golf von Carpentaria weit nördlich des Shire, und alle paar Jahre läuft ein guter Teil des Monsunregens nach Süden hin ab — und setzt die ganze Region unter Wasser. Dann ist Bedourie auch mal 6 Wochen von der Umwelt abgeschnitten und kann nur mit dem Flugzeug besucht oder beliefert werden. Und wenn das Wasser abgeflossen ist, feuert die Natur aus allen Kanonen: plötzlich ist für Zehntausende Rinder genügend Futter da, die Road Trains fahren Tag und Nacht Tiere aus dem Osten heran, die innerhalb von Wochen auf Schlachtgewicht gemästet und wieder abgeführt werden. Und irgendwann ist das Wasser wieder ausgetrocknet und alles geht wieder in die Dürrestarre.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-OXqfL7PPMDc/VgVG4_inZwI/AAAAAAAAIn8/A5eyV_e3t5g/s1600/Bedourie-Flooded-In.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-OXqfL7PPMDc/VgVG4_inZwI/AAAAAAAAIn8/A5eyV_e3t5g/s320/Bedourie-Flooded-In.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Bedourie ist auch eine Insel (<a href="http://20mrg430zw7x3t3x8i29pkf4gj4.wpengine.netdna-cdn.com/wp-content/gallery/flood-damage/" target="_blank">Quelle</a>)</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-YKzRbyjRXWo/VgVGm06swJI/AAAAAAAAInU/ZoBif_ZWqGA/s1600/OR_2015-09-13_05584.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-YKzRbyjRXWo/VgVGm06swJI/AAAAAAAAInU/ZoBif_ZWqGA/s320/OR_2015-09-13_05584.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Wilde Kamele sind keine Seltenheit sondern ein Problem</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><br /></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-u_u7X1PlHxw/VgVGnIv4uUI/AAAAAAAAInk/vdsygYPwndQ/s1600/OR_2015-09-13_05590.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-u_u7X1PlHxw/VgVGnIv4uUI/AAAAAAAAInk/vdsygYPwndQ/s320/OR_2015-09-13_05590.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Von Bedourie nach Birdsville</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Ende August / Anfang September findet im Shire der <i>Simpson Desert Racing Carnival</i> statt, in dem an drei aufeinander folgenden Wochenenden jeweils in einer der drei Gemeinden Pferderennen ausgetragen werden. Betoota macht den Anfang. Die Pferde und das Personal reisen per Lastwagen oder Sattelschlepper ein paar Tage vorher an, die Pferdebesitzer fliegen sich zum Renntag ein und landen auf dem asphaltierten <i>aerodrome</i> (Flugplatz). Fliegen ist kein Luxus, denn die nächste richtige Stadt, Mount Isa (23’000 Einwohner), ist gemäss Google Maps mit dem Auto in gut 13 Stunden zu erreichen (854 km, wovon ca. 300 km ungeteert). Bis nach Brisbane, der Hauptstadt von QLD, sind es gar 20 Stunden(1419 km). Von Birdsville aus sind es sogar noch 200 Schotterkilometer mehr. In Betoota gibt es ausser dem <i>racecourse</i> (eine Pferderennbahn und ein paar Wellblech-Gebäude), dem Flugplatz (gleich neben der Rennbahn) und dem alten, verlassenen Betoota Hotel nichts mehr — ausser am Wochenende des Pferderennens natürlich.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-Sh33GVjzZyU/VgVGoWJyggI/AAAAAAAAIns/wdsl5gFKtJ0/s1600/OR_2015-09-16_05743.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-Sh33GVjzZyU/VgVGoWJyggI/AAAAAAAAIns/wdsl5gFKtJ0/s320/OR_2015-09-16_05743.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Betoota, population: 0</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Betoota überbietet damit sogar noch Toompine, wo der Touristenslogan lautet: “<i>Toompine – the pub with no town!</i>”, denn Betoota hat nicht einmal mehr ein <i>pub</i> (Kneipe)<br />
<br />
Dagegen ist Birdsville eine Metropole: ein asphaltiertes <i>aerodrome</i> mit zwei Landepisten, ein Roadhouse mit Tankstelle, eine akkreditierte Touristeninformation, ein Dorfladen, ein in ganz Australien bekanntes Hotel mit Kneipe, zwei Campingplätze, eine weit herum bekannte Bäckerei, die noch weiter herum bekannte <i>meat pies</i> (z.B. Curried Camel Pie) macht. Birdsville hat 115 Einwohner und zieht am Rennwochenende 5000 bis 8000 Besucher an. Birdsville ist der Ausgangs- resp. Endpunkt für den legendären Birdsville Track (4WD) und für die <a href="http://hunky-dory-4wding.blogspot.com/2015/09/simpson-desert.html">Durchquerung der Simpson Desert</a> und deshalb von Touristen gut frequentiert. Und Birdsville hat ein grosses Billabong, das so gut wie nie austrocknet.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-RBAQ8hEBlzE/VgVGnKsAYAI/AAAAAAAAInI/JIZWtKfiJ3g/s1600/OR_2015-09-13_05595.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-RBAQ8hEBlzE/VgVGnKsAYAI/AAAAAAAAInI/JIZWtKfiJ3g/s320/OR_2015-09-13_05595.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Das legendäre Birdsville Hotel</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-MRXO3_HPm0A/VgVGoOkyLlI/AAAAAAAAIng/EK2uRkq2BoQ/s1600/OR_2015-09-16_05738.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-MRXO3_HPm0A/VgVGoOkyLlI/AAAAAAAAIng/EK2uRkq2BoQ/s320/OR_2015-09-16_05738.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Birdsville Billabong</span></div>
<br />
Bedourie ist die letzte Station der Rennserie und war unsere Destination. Am Freitagabend gab es ein Rodeo, an dem die lokalen Cowboys ihr Können zeigten und ihr Glück versuchten. Die Pferderennen am Samstag waren ganz und gar echt ("<i>true blue Aussie</i>") und von den Einheimischen geprägt — wir waren wohl die einzigen ausländischen Touristen. Bedourie ist mittlerweile fast durchgehend auf Asphaltstrasse zu erreichen, hat ebenfalls ein asphaltiertes <i>aerodrome</i>, ein kleines <i>pub</i>, ein Roadhouse mit Tankstelle, eine akkreditierte Touristeninformation und einen <i>artesian spa</i> (Thermalbad), das heiss, sehr schön und erst noch gratis ist. Mit 140 Einwohnern ist auch Bedourie nicht der Inbegriff einer Stadt, ist aber immerhin Shire-Kapitale.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-8Hc4uA2u5vc/VgVGmAvDb3I/AAAAAAAAIm0/ZWQ6Oyy-Bpg/s1600/OR_2015-09-12_05532.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-8Hc4uA2u5vc/VgVGmAvDb3I/AAAAAAAAIm0/ZWQ6Oyy-Bpg/s320/OR_2015-09-12_05532.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Bedourie Race, eines von sechs</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-IZ9baF46mEI/VgaB-RwnD1I/AAAAAAAAIoo/28xqng4MZCE/s1600/OR_2015-09-12_05504.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-IZ9baF46mEI/VgaB-RwnD1I/AAAAAAAAIoo/28xqng4MZCE/s320/OR_2015-09-12_05504.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Aufs falsche Pferd gesetzt: dreimal gewettet, dreimal verloren</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><br /></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-v8Ilc1NVTzU/VgZyzGNgMnI/AAAAAAAAIoY/DSAlEw7_x_k/s1600/OR_2015-09-12_05537.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-v8Ilc1NVTzU/VgZyzGNgMnI/AAAAAAAAIoY/DSAlEw7_x_k/s320/OR_2015-09-12_05537.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Der Cowboyhut hat bei keinem Einheimischen gefehlt</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-8fKmProSu24/VgVGk8-T_0I/AAAAAAAAImc/Bo9KZSnKQ-M/s1600/OR_2015-09-11_05448.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-8fKmProSu24/VgVGk8-T_0I/AAAAAAAAImc/Bo9KZSnKQ-M/s320/OR_2015-09-11_05448.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Bedourie Rodeo</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-cPNuDiKYrZw/VgVGlhQ-wWI/AAAAAAAAInM/a71WQ1-4uRk/s1600/OR_2015-09-11_05454.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-cPNuDiKYrZw/VgVGlhQ-wWI/AAAAAAAAInM/a71WQ1-4uRk/s320/OR_2015-09-11_05454.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Hoppla Schorsch!</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-IiUBF4Z3Uww/VgVGl9AOXSI/AAAAAAAAImw/w9TtjKgD9eI/s1600/OR_2015-09-12_05484.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-IiUBF4Z3Uww/VgVGl9AOXSI/AAAAAAAAImw/w9TtjKgD9eI/s320/OR_2015-09-12_05484.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Bedourie Ute Muster (verschiedene Fahrzeugkategorien wurden prämiert, mitmachen konnte jeder — wir haben uns nobel zurückgehalten, sonst hätten wir "furthest from home" garantiert gewonnen)</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><br /></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-Brg05laZ5bw/VgaB-osTyxI/AAAAAAAAIo0/L3B9N3zm7KQ/s1600/OR_2015-09-12_05477.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-Brg05laZ5bw/VgaB-osTyxI/AAAAAAAAIo0/L3B9N3zm7KQ/s320/OR_2015-09-12_05477.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Gute Chancen auf den Sieg in der Kategorie "Bull bar"</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-2QT5lGj4mWM/VgVGmVYfkuI/AAAAAAAAIm4/UxAXKEyVe5Q/s1600/OR_2015-09-13_05575.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-2QT5lGj4mWM/VgVGmVYfkuI/AAAAAAAAIm4/UxAXKEyVe5Q/s320/OR_2015-09-13_05575.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Visitor Information im Zentrum von Bedourie</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
Für das gesamte Shire macht das (inkl. der 14 Stations) 322 Einwohner, also extrem spärlich bevölkert (1 Einwohner pro knapp 300 km<sup>2</sup>).<br />
<br />
Outback-Gemeinden wie Bedourie und Birdsville sind so weit abseits von Kraftwerken, Telefonleitungen, Wasserversorgung, Kanalisation und Abfallentsorgung, dass sie all diese Dienstleistungen selbst erbringen müssen. Das Wasser kommt überall aus sogn. <i>bores</i> (Tiefenbohrungen) ins artesische Grundwasser. Während Birdsville ca. 40% des Stroms über eine Geothermieanlage und den Rest über einen Dieselgenerator deckt, hat Bedourie nur einen Dieselgenerator. Solarstrom? Fehlanzeige. Das lokale Mobiltelefonnetz und Internet sind über Satellitenverbindung angebunden. Der Abfall wird verscharrt, die Abwässer immerhin behandelt. Es gibt regelmässige kommerzielle Flugverbindungen nach Brisbane. Nach 10 Jahren Dienst in Birdsville wird der Dorfpolizist dieses Jahr <a href="http://www.theguardian.com/australia-news/2015/apr/27/the-australian-police-officer-with-a-beat-the-size-of-uk" target="_blank">pensioniert</a> — er ist verantwortlich für ein Gebiet von der Fläche Grossbritanniens, sein nächster Kollege ist 200 km weit weg.<br />
<br />
Das Bauamt des Shire unterhält 1'684 km Strasse (5.5 km pro Einwohner), wovon nur geschätzt ein Drittel geteert ist. Früher wurden Lebensmittel, Werkzeuge, etc. mit Karawanen herangeführt, die Post wurde bereits im frühen 20. Jahrhundert motorisiert transportiert. Heute kann man in Bedourie und Birdsville sogar frische Früchte und Gemüse kaufen. Teuer ist es allemal, was nicht verwundern darf.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-WS7Faiwx3Ic/VgVGkwubO6I/AAAAAAAAImU/uJFEMi7DQIs/s1600/OR_2015-09-11_05437.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="205" src="http://1.bp.blogspot.com/-WS7Faiwx3Ic/VgVGkwubO6I/AAAAAAAAImU/uJFEMi7DQIs/s320/OR_2015-09-11_05437.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-bAXK8XAwMJw/VgVGk2ZGu5I/AAAAAAAAImg/Fl75iDKDUGQ/s1600/OR_2015-09-11_05438.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="165" src="http://2.bp.blogspot.com/-bAXK8XAwMJw/VgVGk2ZGu5I/AAAAAAAAImg/Fl75iDKDUGQ/s320/OR_2015-09-11_05438.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Buchstäblich ein "Post-Auto"</span></div>
<br />
Quellen: <a href="http://www.diamantina.qld.gov.au/documents/800087/55295096-da5d-4d21-92c4-6f4f820f783b" target="_blank">Diamantina Visitors Guide</a> (PDF), <a href="http://www.outbackqueensland.com.au/travel-guide/" target="_blank">Outback Travel Guide</a>Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com0Bedourie QLD 4829, Australia-24.3596618 139.47095089999993-26.209874300000003 136.88916389999994 -22.5094493 142.05273789999993tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-34461138042673709282015-09-18T22:36:00.000+10:002015-09-18T22:36:34.677+10:00Shocking, mate!<i>Wie sich das Outback anfühlt • Warum Schafe und Rinder heute mehrjährige Dürren überleben • Wo die Känguru-Warnschilder wirklich stehen sollten • Warum sich der Besuch der kleinen Outback-Städtchen im Moment besonders lohnt</i> • <i>Wie man Vögel und Kängurus von der Stossstange fernhält.</i><br />
<br />
Das <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/09/daintree-discovery-centre-cape.html" target="_blank">satte Grün des Regenwalds</a>, die leuchtenden Blüten und Vögel, die warme und feuchte Luft konnten nicht ewig anhalten. Verlässt man die tropische Ostküste nach Westen hin und überquert den Great Dividing Range (ein gewaltiger Rücken, stellenweise über 1000 m hoch, der sich entlang der ganzen australischen Ostküste zieht), gelangt man in etwa einer Stunde in die Tablelands, ca. 700 m über Meer. Hier ist es immer noch satt und grün, doch der grosse Teil von dem, was hier vor 200 Jahren noch Regenwald war, musste Platz machen für Kuhweiden und Plantagen. Früchte, Gemüse, Tee und Kaffee werden hier unter anderem angebaut.<br />
<br />
Reist man von den Tablelands aus nach Südwesten, wie wir das getan haben, dann werden die Ortschaften rasch klein und liegen weit auseinander, aus grünen Pflanzen werden beige-bräunliche: Savannenbuschland. Die Grenze zum Outback ist nirgends bezeichnet, denn das Outback ist ein mythisches Konzept. “Out back” ist dort, wo man zuerst auf sich gestellt ist, wenn etwas nicht nach Plan läuft. Dort, wo der nächste Operationstisch zwei, drei oder acht Stunden Autofahrt entfernt ist. Dort, wo man spürt, dass einem die "Zuvielisation" noch nicht auf den Fersen ist. In einer <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com.au/2010/10/im-outback-teil-1.html" target="_blank">Serie von Blog-Einträgen</a> hatte bereits 2010 versucht, ein Gefühlt davon zu vermitteln, was das Outback ist (diese Einträge sind übrigens immer noch die meist gelesenen, so sagt es meine Blogspot-Statistik).<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-QHSDp3LS_Nk/Vfv9v8hqBeI/AAAAAAAAIik/9YogrUK6VoM/s1600/OR_2015-09-06_05313.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-QHSDp3LS_Nk/Vfv9v8hqBeI/AAAAAAAAIik/9YogrUK6VoM/s320/OR_2015-09-06_05313.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">"out back"</span></div>
<br />
Im Moment sind wir im Outback von Queensland, dort wo eine Station (Schaf- oder Rinderfarm) mindestens 100 km<sup>2</sup> gross sein muss, damit sie überleben kann. Wo die Prärie oder Savanne manchmal nur 50 Schafe oder 4 Rinder pro Quadratkilometer erträgt. Wo die Natur nach Regenfällen innert Tagen regelrecht explodiert, das Gras einen Meter hoch schiesst, Fische, Dingos und Kängurus sich vielfach multiplizieren. Wo trockene Flussbette zu 50 km breiten Schwemmebenen werden, die Städte und Stations mehrere Wochen abschneiden können. Wo aber auch mehrere Jahre lang praktisch kein Regen fallen kann. Dann trocknen zuerst die Bäche aus, dann die Flüsse, dann langsam ein Wasserloch (Billabong) nach dem anderen. Früher vertrockneten so Millionen von Schafen, doch in den letzten gut 100 Jahren haben die Farmer gelernt, Dämme zu bauen, Bäche zu stauen und das Grundwasser, das bis zu 1000 Meter tief liegt, anzubohren, um ihre Herden auch dann noch tränken zu können, wenn alles Oberflächenwasser verdunstet ist.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-pzW76itpKkE/Vfv9yCSWNyI/AAAAAAAAIi4/YnrYjgWaXvY/s1600/OR_2015-09-07_05366.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-pzW76itpKkE/Vfv9yCSWNyI/AAAAAAAAIi4/YnrYjgWaXvY/s320/OR_2015-09-07_05366.jpg" width="320" /></a><br /><span style="font-size: x-small;">Wellshot Station, einst über 3'000 km<sup>2</sup> gross</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-JX3t8El0Ecw/Vfv9zC_Xq0I/AAAAAAAAIjE/47DyV31zzDY/s1600/OR_2015-09-08_05398.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-JX3t8El0Ecw/Vfv9zC_Xq0I/AAAAAAAAIjE/47DyV31zzDY/s320/OR_2015-09-08_05398.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Kein Regen seit drei Jahren</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-CvqMkb1efb4/Vfv90QOzYUI/AAAAAAAAIjc/c_W6ucSzmkI/s1600/OR_2015-09-08_05400.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-CvqMkb1efb4/Vfv90QOzYUI/AAAAAAAAIjc/c_W6ucSzmkI/s320/OR_2015-09-08_05400.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Einige Wasserlöcher sind noch nicht trocken</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-8PRR5-GXThw/Vfv91VrIr0I/AAAAAAAAIjg/8iYWVxdhkY4/s1600/OR_2015-09-17_05753.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-8PRR5-GXThw/Vfv91VrIr0I/AAAAAAAAIjg/8iYWVxdhkY4/s320/OR_2015-09-17_05753.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Das kleinste Bisschen Regen lässt Grün spriessen</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-DFGUBBZjGCQ/Vfv9wNQE1HI/AAAAAAAAIio/3v0e-YE0JxI/s1600/OR_2015-09-07_05338.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="59" src="http://1.bp.blogspot.com/-DFGUBBZjGCQ/Vfv9wNQE1HI/AAAAAAAAIio/3v0e-YE0JxI/s320/OR_2015-09-07_05338.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Immer noch ein typisches Bild: Brunnen mit Windrad (treibt die Pumpe an) und "turkey's nest dam" (angelegter Weiher)</span></div>
<br />
Wir hatten bereits vor mehreren Monaten die Klagen der Farmer und die Berichte von Reisenden vernommen, dass das QLD- und das NSW-Outback seit über zwei Jahren in der Dürre stecken. Dass mittlerweile viele Stations ihr Vieh in grünere Gebiete näher an der Küste verlegt haben, weil den Tieren sonst das Futter ausgegangen wäre. Wir haben einen Moment lang überlegt, ob wir besser der Ostküste entlang nach Melbourne zurückfahren, aber 2010 sahen wir das Outback nach Regen, jetzt wollen wir sehen, wie es auch sein kann. “Ahhh, it’s shocking, mate!”, warnte uns die Dame im Visitor Information Centre in Hughenden, fügte aber rasch an, dass es immer noch — oder erst recht — ein Erlebnis ist. Doch statt dürre Nationalparks zu besuchen, in denen die Tiere im Überlebensmodus vegetieren und tags kaum zu sehen sind, empfahl sie uns, die kleinen Outback-Städtchen zu besuchen, die jetzt wahre Oasen in der Wüste sind.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">
Winton, Mutabarra, Aramac, Barcaldine (ausgesprochen “Baakoldn”), Longreach, Blackall, Charleville und wie sie alle heissen. Einst, das heisst von ca. 1880 bis 1970, die Hochburgen der Schafzucht, die Wirtschaftsmotoren Australiens — mehr dazu in einem nächsten Eintrag —, sind sie heute noch Service-Zentren für die verbleibenden Stations und den langen Strom der Wohnwagentouristen. Vor allem die “Grey Nomads”, die stereotypen Pensionierten, die ihr Haus im “kalten” Süden verkauft haben und nun mit 4x4-Zugfahrzeug, <i>tinnie</i> und Wohnwagen migrieren wie die Zugvögel: im Mai in den Norden, im September zurück zu Kindern und Enkelkindern in den Süden.</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-OwlIHoIfx80/Vfv90vTME0I/AAAAAAAAIjU/JzdGcZYur44/s1600/OR_2015-09-16_05727.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="102" src="http://2.bp.blogspot.com/-OwlIHoIfx80/Vfv90vTME0I/AAAAAAAAIjU/JzdGcZYur44/s320/OR_2015-09-16_05727.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Schafe scheren, bis ca. 1900 noch von Hand</span></div>
<div>
<span style="font-size: x-small;"><br /></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-jRgck5UL7G0/Vfv9vF42mtI/AAAAAAAAIiU/p_EbvfufjaI/s1600/OR_2015-03-13_01727.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="121" src="http://4.bp.blogspot.com/-jRgck5UL7G0/Vfv9vF42mtI/AAAAAAAAIiU/p_EbvfufjaI/s320/OR_2015-03-13_01727.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Der Wohnwagen kann nicht gross genug sein, das Blechboot (<i>tinnie</i>) muss stets mit, wird aber kaum je gebraucht</span></div>
<br />
Die Städtchen sind teilweise extrem klein (50 bis 3'000 Einwohner), und tatsächlich sind sie herausgeputzte Oasen. Und im QLD-Outback ist es wirklich extrem trocken. Winton erhält im Durchschnitt 410 mm Regen pro Jahr, doch seit drei Jahren hat es nie mehr richtig geregnet. Nur noch auf wenigen Weiden tummeln sich einige Schafe oder Rinder und suchen Grashalme. Alles ist grau-beige, auch die Tausenden von Kängurus, die sich tagsüber im Schatten der wenigen Bäume ausruhen: immer eines sitzt aufrecht und spitzt die Ohren, während die anderen vor sich hindösen. Die Känguru-Population profitiert grossartig von all den künstlich angelegten Viehränken und davon, dass Schafe und Rinder im Moment anderswo fett werden. Und wenn es zu dämmern beginnt, dann kommen sie raus, die Kängurus, um in Hundertzahl auf den Highways überfahren zu werden. It’s shocking, indeed! Von Aramac über Barcaldine und Longreach nach Winton: 300 Kilometer und alle 20 Meter ein Kadaver auf oder neben der Strasse. Das Fahren wird zum Känguru-Slalom. Mit dem Velo bekäme man sogar noch die Geruchskulisse dazu. Und die Ironie dabei ist, dass wir bisher tausendfach auf das bekannte “Next 12 km” Schild getroffen sind, auch wenn meistens keine Kängurus zu sehen waren, doch in dieser Gegend steht kein einziges solches Schild.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-BZ2H6DRoKQo/Vfv92UOjhgI/AAAAAAAAIjs/90jYKD4iBjk/s1600/OR_2015-09-17_05770.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-BZ2H6DRoKQo/Vfv92UOjhgI/AAAAAAAAIjs/90jYKD4iBjk/s320/OR_2015-09-17_05770.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Windorah, Oase in der Wüste</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-749dmc3Tp1E/Vfv9ySfgxgI/AAAAAAAAIjA/j6B28JYIeU8/s1600/OR_2015-09-08_05397.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="163" src="http://2.bp.blogspot.com/-749dmc3Tp1E/Vfv9ySfgxgI/AAAAAAAAIjA/j6B28JYIeU8/s320/OR_2015-09-08_05397.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Altes Ladengebäude in Winton</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><br /></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-VRNg-MoPv0o/Vfv9vZSz-OI/AAAAAAAAIic/n1yVcTnJfhw/s1600/OR_2015-03-06_01550.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-VRNg-MoPv0o/Vfv9vZSz-OI/AAAAAAAAIic/n1yVcTnJfhw/s320/OR_2015-03-06_01550.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Silhouetten wie Osterhasen</span></div>
<div>
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-nforA7OXZRA/Vfv9wsHJ6lI/AAAAAAAAIis/PhU61159qb0/s1600/OR_2015-09-07_05341.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em; text-align: center;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-nforA7OXZRA/Vfv9wsHJ6lI/AAAAAAAAIis/PhU61159qb0/s320/OR_2015-09-07_05341.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Schlachtfeld</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><br /></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-5LEMcb3FzgQ/Vfv9un7Ur5I/AAAAAAAAIiM/4K0V5TLhvGg/s1600/OR_2015-03-11_01642.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-5LEMcb3FzgQ/Vfv9un7Ur5I/AAAAAAAAIiM/4K0V5TLhvGg/s320/OR_2015-03-11_01642.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Überall, nur nicht dort wo viele Tiere überfahren werden …</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div>
</div>
Die Krähen und Bussarde freut’s. Ab und zu steigt sogar ein Adler auf, wenn man auf einen frischen Roadkill zufährt. Nachdem wir im Januar einem Milan nicht mehr ausweichen konnten, haben wir in Darwin einen Tier-Schreck an die Stossstange montiert: zwei kleine Pfeifen, die bei Geschwindigkeiten ab 50 km/h einen für Menschen nicht hörbaren Ton aussenden. Seither verlassen die Vögel ihr Mahl frühzeitig, sogar Kängurus hoppeln nun nicht noch einmal über die Fahrbahn, bevor sie im Busch verschwinden. Nur die Kühe geben sich stoisch und unbeeindruckt, ziehen erst ab, <i>nachdem</i> man angehalten hat. Die hören wohl nicht gut — shocking!<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-QcBcvTTCTWA/VfwBSgv1fTI/AAAAAAAAIj0/wuy0Ju3Ly7I/s1600/OR_2015-08-19_04830.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-QcBcvTTCTWA/VfwBSgv1fTI/AAAAAAAAIj0/wuy0Ju3Ly7I/s320/OR_2015-08-19_04830.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">James Bond wäre unsere neue Superwaffe bestens angestanden</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-tqAcdFM0XlU/Vfv915HvV_I/AAAAAAAAIjo/I1G9yeQJVYE/s1600/OR_2015-09-17_05762.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-tqAcdFM0XlU/Vfv915HvV_I/AAAAAAAAIjo/I1G9yeQJVYE/s320/OR_2015-09-17_05762.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Hörbehindertes Rind</span></div>
<br />Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com0Winton QLD 4735, Australia-22.3900928 143.03909090000002-22.4194578 142.9987504 -22.360727800000003 143.07943140000003tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-64464434504548345382015-09-06T21:45:00.002+10:002015-09-06T21:45:25.332+10:00Daintree Discovery Centre, Cape Tribulation, QLD<i>Woran man die richtigen Visitor Information Centres erkennt • Warum wir Discovery Centers gewöhnlich meiden • Wo man den Regenwald aus allen Perspektiven sehen kann • Weshalb der Regenwald erst oben farbig wird.</i><br />
<br />
Sowohl die Dichte wie die Qualität der <i>Visitor Information Centres</i> in Australien sind hoch. Es gibt zwar Orte wie das Touristenmekka Port Douglas (2500 Einwohner, 70 km nördlich von Cairns), wo es, aus welchen Gründe auch immer, keine “offizielles” Visitor Information Centre gibt, und wo dann eine Vielzahl von privaten Tourenanbietern und Souvenirläden nur zu gerne in die Bresche springen, um mit «Visitor Information» Kunden ins Geschäft anzulocken. Aber in der Regel sind die am gelben “<i><span style="font-family: Times, Times New Roman, serif;"><b>i</b></span></i>” auf blauem Hintergrund erkennbaren <i>akkreditierten</i> Visitor Information Centres professionell organisiert, legen Broschüren auf über die lokalen Attraktionen, über die umliegenden Regionen und sogar über entferntere Regionen und die angrenzenden Staaten. Die Zufahrt ist jeweils früh und gut sichtbar signalisiert, Parkplätze sind meist in reichlicher Zahl vorhanden, das Personal ist geschult, die Räumlichkeiten sind ansprechend und klimatisiert. Eine saubere Toilette mit Seife und Papier ist Standard. Teilweise haben die Information Centres auch eigene Ausstellungen, die Besonderheiten in der Pflanzen- und Tierwelt, in der lokalen Geschichte oder Geologie herausheben.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-jCMJRWraoaQ/VehDMfzI9dI/AAAAAAAAIeU/_OFqw8eUChQ/s1600/OR_2015-08-07_04645.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="245" src="http://3.bp.blogspot.com/-jCMJRWraoaQ/VehDMfzI9dI/AAAAAAAAIeU/_OFqw8eUChQ/s320/OR_2015-08-07_04645.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Innovative "Sicht" auf ein Billabong: Auge in Auge mit dem Krokodil im TYTO Wetlands Centre</span></div>
<br />
Etwas mehr Vorsicht ist bei den sogn. <i>Discovery Centres</i> geboten, die sich als Interpretationshilfen für Natur und Kultur verstehen, denn diese sind nur zu oft voll familientauglich ausgelegt, was so viel heissen soll, wie dass der Kinderspass zuoberst steht. Comicsfiguren “erklären” einem die Zusammenhänge, Knöpfe können gedrückt werden, Videos mit grafischen Effekten und Sound sollen die Kleinen bei der Stange halten. Es erübrigt sich zu sagen, dass Discovery Centres oft private Institutionen sind und einer Familie ein Loch ins Portemonnaie brennen können.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-2tCOhp0ZKD4/VehDmOOjCWI/AAAAAAAAIf4/avDH5j53RIs/s1600/OR_2015-08-31_05191.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-2tCOhp0ZKD4/VehDmOOjCWI/AAAAAAAAIf4/avDH5j53RIs/s320/OR_2015-08-31_05191.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Daintree Discovery Centre</span></div>
<br />
So zögerten wir trotz der sehr vorteilhaften Kommentare im Lonely Planet Guide, als der Wegweiser zum <i>Daintree Discovery Centre</i> nach links zeigte. Der Daintree Nationalpark umfasst und schützt 1500 km<sup>2</sup> tropisches Gebiet im Südosten der Cape-York-Halbinsel, dem nordöstlichen Landzipfel Australiens. Der Daintree-Regenwald ist zwar “nur 1’200 km<sup>2</sup> gross, ist dafür über 100 Mio Jahre alt (zum Vergleich: der Amazonas-Regenwald ist “nur” 7 Mio Jahre alt). Regenwälder haben meist eine sehr dichte Vegetation, sodass man nicht einfach durch sie hindurch spazieren kann wie durch einen losen Buchenwald. Zudem gibt es verschiedene vertikal übereinander liegende Lebenszonen vom Waldboden bis zu den Baumkronen, sodass ein normaler Spaziergang am Boden ohnehin nur einen sehr bescheidenen Eindruck gewähren könnte.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-Ly3yBqt0RgA/VehDR-QV2pI/AAAAAAAAIeo/l5y-dSAcgWk/s1600/OR_2015-08-31_05156.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://1.bp.blogspot.com/-Ly3yBqt0RgA/VehDR-QV2pI/AAAAAAAAIeo/l5y-dSAcgWk/s320/OR_2015-08-31_05156.jpg" width="280" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Die vertikale Struktur des Daintree-Regenwalds</span></div>
<br />
Hier kommt nun das Besondere des Daintree Discovery Centre (im Folgenden kurz DDC) ins Spiel: erstens wurde ein besonders schönes und dichtes Stück Regenwald ausgesucht. Und zweitens wurden die vertikalen Etagen des Regenwalds durch Boardwalks, Stahlstrukturen und durch einen 23 Meter hohen Turm erschlossen. Der freundliche Herr, der unserem Ansinnen nach mehr Information zur Entscheidung, ob wir den Eintrittspreis von $25 pro Person bezahlen wollten, entsprach, tat dies sehr kompetent und ohne eine Marketing-Tirade abzufeuern. Und er überzeugte uns, dass wir einen Einblick in den Regenwald erhalten werden, den wir in dieser Form so schnell nirgends gibt. Er hatte recht. Obwohl das DDC nicht sehr gross ist, kamen wir erst nach gut drei Stunden wieder heraus und waren begeistert.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-flp8xFeQdNU/VehDd1-A3nI/AAAAAAAAIfY/t2HD52TVlIM/s1600/OR_2015-08-31_05177.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-flp8xFeQdNU/VehDd1-A3nI/AAAAAAAAIfY/t2HD52TVlIM/s320/OR_2015-08-31_05177.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Stahlpassage 4 m über Boden (Bild anklicken)</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-4M42C0AKnz4/VehDMxC0maI/AAAAAAAAIeY/G1DAJ4xUZ_U/s1600/OR_2015-08-31_05148.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-4M42C0AKnz4/VehDMxC0maI/AAAAAAAAIeY/G1DAJ4xUZ_U/s320/OR_2015-08-31_05148.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Zählung der Spezies pro Hektare</span></div>
<br />
Die Wege und Stege sind sehr schön angelegt, mehrere Routen sind bezeichnet. Grüne Nummern verweisen auf einen Text im sehr informativen, gut bebilderten und schön aufgemachten Führer (56 Seiten), weisse Nummern verweisen auf ein Sound-Dokument im Audio-Guide. Das Personal war durchwegs sehr motiviert und gut ausgebildet.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-3A95gf8FCiA/VehDbQrwLdI/AAAAAAAAIfQ/B1RqrEBCsVo/s1600/OR_2015-08-31_05176.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-3A95gf8FCiA/VehDbQrwLdI/AAAAAAAAIfQ/B1RqrEBCsVo/s320/OR_2015-08-31_05176.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Stringing Tree — Blätter so gross wie ein Teller und Haare wie die Brennnessel, aber die Berührung schmerzt mehrere Tage, oft sogar Wochen oder Monate</span></div>
<br />
Am Boden des Regenwalds war das Licht diffus, die sattgrünen Blätter gross, damit sie viel Licht aufnehmen können, die Tiere nicht besonders farbig. Je mehr wir uns anschliessend in die Höhe arbeiteten, umso mehr Licht drang durch das Blätterdach und umso farbiger wurden die Blüten und vor allem die Vögel. In den Baumkronen hatte es einen lärmenden Schwarm von Metallic Starlings, deren Nester an den Ästen hingen, und die in irrem Tempo und mit einem lauten Rauschen um die Wipfel, den Aussichtsturm und die Besucher pfeilten.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-37w9Y3zAGoY/VehDSqPbXOI/AAAAAAAAIew/Sg1ApMv8oJk/s1600/OR_2015-08-31_05150.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-37w9Y3zAGoY/VehDSqPbXOI/AAAAAAAAIew/Sg1ApMv8oJk/s320/OR_2015-08-31_05150.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Das Bächlein im "Parterre"</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-U1oabLHoDNQ/VehDOONt4kI/AAAAAAAAIeg/v0oAx2GHJUQ/s1600/OR_2015-08-31_05147.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-U1oabLHoDNQ/VehDOONt4kI/AAAAAAAAIeg/v0oAx2GHJUQ/s320/OR_2015-08-31_05147.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Mittlere "Etage"</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-9w1XBAZn-oc/VehDVCuzsLI/AAAAAAAAIe4/C707PgSqyKg/s1600/OR_2015-08-31_05157.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-9w1XBAZn-oc/VehDVCuzsLI/AAAAAAAAIe4/C707PgSqyKg/s320/OR_2015-08-31_05157.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">"Maisonette" von unten</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-O-HzfeoVypQ/VehDYXFZpaI/AAAAAAAAIfI/cjg8OgupSNM/s1600/OR_2015-08-31_05159.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-O-HzfeoVypQ/VehDYXFZpaI/AAAAAAAAIfI/cjg8OgupSNM/s320/OR_2015-08-31_05159.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">"Maisonette" von oben</span></div>
<div>
<br /></div>
In Terrarien gab es farbige Pythons, kecke Echsen und andere Reptilien. Im <i>Interpretive Centre</i> konnte man Videos über Tiere und Umweltproblem anwählen, Insektensammlungen und ausgestopfte Tiere begutachten. Auf dem Bush Tucker Trail (<i>tucker</i> ist australisch für das englische <i>food</i>) wurden Regenwaldpflanzen vorgestellt, die essbare Früchte, Wurzeln oder Stengel haben. Sogar auf der Toilette wurde Vorschläge zur Ressourcenschonung gemacht.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-qx0YGdNFjKs/VehDW7g7eGI/AAAAAAAAIfA/vXH1hsbOndI/s1600/OR_2015-08-31_05171.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="239" src="http://1.bp.blogspot.com/-qx0YGdNFjKs/VehDW7g7eGI/AAAAAAAAIfA/vXH1hsbOndI/s320/OR_2015-08-31_05171.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Green Python (ungiftig)</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-d57wUwpewCU/VehDgVo7G_I/AAAAAAAAIfg/9ZaVWDpG9P8/s1600/OR_2015-08-31_05186.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-d57wUwpewCU/VehDgVo7G_I/AAAAAAAAIfg/9ZaVWDpG9P8/s320/OR_2015-08-31_05186.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Boyd's Forest Dragon</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-esPgdPA4Bwc/VehDhzPka2I/AAAAAAAAIfo/SNM3v1O3AuY/s1600/OR_2015-08-31_05188.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-esPgdPA4Bwc/VehDhzPka2I/AAAAAAAAIfo/SNM3v1O3AuY/s320/OR_2015-08-31_05188.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Bush Tucker Trail</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-WcuLRVWRt9o/VehDjJF8OhI/AAAAAAAAIfw/rkdcgNIvBuQ/s1600/OR_2015-08-31_05189.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-WcuLRVWRt9o/VehDjJF8OhI/AAAAAAAAIfw/rkdcgNIvBuQ/s320/OR_2015-08-31_05189.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Innen an der Toilettentür</span></div>
<br />
Nur der rare Cassowary, ein Regenwald-Laufvogel fast so gross wie ein Strauss, wollte sich uns nicht zeigen. Grund genug, auf einer späteren Reise wieder im DDC vorbeizuschauen.<br />
<div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-jzOCQIKJ99w/VewmIPv72tI/AAAAAAAAIgU/mQdMQaVLVLA/s1600/cassowary-wanted.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="305" src="http://4.bp.blogspot.com/-jzOCQIKJ99w/VewmIPv72tI/AAAAAAAAIgU/mQdMQaVLVLA/s320/cassowary-wanted.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<br /></div>
Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com0Daintree QLD 4873, Australia-16.2502249 145.32054199999993-16.2807124 145.28020149999992 -16.2197374 145.36088249999995tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-19511954078088306302015-08-28T08:53:00.001+10:002015-08-28T08:53:22.580+10:00Camp 119, Carpentaria Gulf, QLD<i>Wie die grauen Flecken von Australiens Landkarte verschwanden • Wie man eine Expedition nicht organisieren sollte • Warum Burke so viele Fehler machte • Wo die Aborigines hätten helfen können</i><br />
<br />
So hatten sich Robert O’Hara Burke und William John Wills den Kulminationspunkt ihrer epischen Expedition nicht vorgestellt: am 11. Februar 1861 brachen sie zu zweit aus dem letzten Basiscamp “119” auf, um endlich ans Meer zu gelangen, von dem sie nur noch 34 km entfernt waren. Als Expeditionsleiter wollten sie zusammen diesen Triumph erleben, während ihre beiden Begleiter, John King und Charles Gray, im Camp zurückblieben. Burke und Wills hatten Verpflegung für drei Tage dabei, doch da sie während der Regenzeit im tropischen Norden unterwegs waren, erwies sich die verbleibende Strecke bis zum Meer trotz aller Anstrengungen als unpassierbar, und sie mussten umkehren.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-bDtNYrtSx-U/Vd7f5qtw_SI/AAAAAAAAIYc/KASPZ-dIZ-o/s1600/OR_2015-07-31_04555.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-bDtNYrtSx-U/Vd7f5qtw_SI/AAAAAAAAIYc/KASPZ-dIZ-o/s320/OR_2015-07-31_04555.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Tagebucheintrag von Burke</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
King und Gray waren unterdessen nicht untätig geblieben: sie hatten 14 Bäume mit dem Expeditionsemblem markiert als Beweis, dass man den Golf erreicht hatte. Einige dieser Marker sind heute, 150 Jahre später, noch ansatzweise sichtbar.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-wFtmN07H-9Y/Vd7f5iRwYWI/AAAAAAAAIYg/LbKcAkthoIs/s1600/OR_2015-07-31_04552.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-wFtmN07H-9Y/Vd7f5iRwYWI/AAAAAAAAIYg/LbKcAkthoIs/s320/OR_2015-07-31_04552.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">2015: ein markierter Baum im Camp 119</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-bi_PKuP0EXc/Vd7fzMirQQI/AAAAAAAAIYU/rCnXkv1dHMo/s1600/OR_2015-07-31_04553.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-bi_PKuP0EXc/Vd7fzMirQQI/AAAAAAAAIYU/rCnXkv1dHMo/s320/OR_2015-07-31_04553.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
Die Expedition war am 20. August 1860 mit 19 Mann, 24 Kamelen, Pferden und mit 20 Tonnen Versorgungsgütern in Melbourne gestartet. Sie wollte als erste eine Süd-Nord-Inland-Route durch den Australischen Kontinent an den Golf von Carpentaria — und zurück — finden. Das Landesinnere war zu diesem Zeitpunkt im Wesentlichen ein grauer Fleck auf der Karte, und es ging darum, neues Land für Farmen zu finden und wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen (bis dato unbekannte Pflanzen- und Tierarten zu dokumentieren, Aussagen zu Geografie und Wetter zu machen, etc.).<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-EqfV7KLNkgU/Vd7lPyfQfgI/AAAAAAAAIZk/bpNjzseLrIA/s1600/route.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="319" src="http://4.bp.blogspot.com/-EqfV7KLNkgU/Vd7lPyfQfgI/AAAAAAAAIZk/bpNjzseLrIA/s320/route.png" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Route der Expedition, Camp 119 (hervorgehoben)</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
Aber die Expedition wurde zum Desaster: 8 Männer kamen ums Leben, darunter Burke, Wills und Gray. Und dies in einer Tragik, die kaum zu überbieten war. Es musste so kommen, denn die Expedition war von Anfang an von Fehlplanungen und Fehlentscheidungen geprägt. So verfügte der nominierte Expeditionsleiter, Robert O’Hara Burke, über keinerlei Expeditionserfahrung und war bekannt dafür, dass er sich selbst in seiner Heimatstadt oft verlaufen hatte. Die Ausrüstung war unzweckmässig, obwohl speziell dafür die Kamele und vier Kameltreiber aus Pakistan, Afghanistan und Indien importiert worden waren. Die Verpflegung war ungenügend, die Jahreszeiten falsch gewählt. Zudem war zeitgleich die Konkurrenzexpedition von John McDouall Stuart unterwegs, durch die sich Burke zu übereiltem Vorgehen hinreissen liess: in der Hoffnung, schneller voranzukommen, liess er das Gros seiner Mannschaft am Cooper Creek zurück und brach zusammen mit Wills, King und Gray zum Golf von Carpentaria auf. In zwei Monaten wollten sie mit dem Triumph in der Tasche zurück sein.<br />
<br />
Nach drei Monaten, am Morgen des 21. März 1861, war die zurück gebliebene Crew am Cooper Creek so ausgehungert und krank (u.a. Skorbut), dass sie entschied, den Rückzug anzutreten. Für den Fall, dass die Vierergruppe doch noch zurückkehrte, vergruben sie Vorräte und ritzten im nächstgelegenen Baum ein, wie diese zu finden waren: “DIG UNDER 3ft NW” ("Grabe 1 Meter Nordwest von hier").<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-1WoeU7IbM1w/Vd7jzA1u1GI/AAAAAAAAIZY/CMFvpWiEv2c/s1600/burke-and-wills.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="204" src="http://1.bp.blogspot.com/-1WoeU7IbM1w/Vd7jzA1u1GI/AAAAAAAAIZY/CMFvpWiEv2c/s320/burke-and-wills.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Burke und Wills</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Gray verstarb bereits auf dem Rückweg nach Cooper Creek. Die anderen drei schafften es am Nachmittag des 21. März 1861 ins ehemalige Lager — und verpassten ihre Mannschaft um nur gerade neun Stunden. Sie waren zu schwach, um das DIG-Rätsel zu lösen. Burke und Wills starben in der Nähe, King wurde von den Aborigines gefunden und aufgepäppelt. Er wurde am 15. September 1861 von einem Suchtrupp gefunden.<br />
<br />
Das Unternehmen, seine Ziele und seine Tragik sind voller Ironie:<br />
<ul>
<li>Weisse Explorer “entdeckten” Gebiete und Routen, die den Aborigines seit Tausenden von Jahren bereits bekannt und geläufig waren.</li>
<li>Burke, Wills und Gray verhungerten in einer Umgebung, die genügend Essbares hergegeben hätten (die Aborigines lebten dort)</li>
<li>Der weitaus grösste Teil an geografischen Informationen kam nicht direkt durch die Burke-und-Wills-Expedition zustande, sondern durch die Suchtrupps, die weite Gebiete durchstreiften, um die vermissten Entdecker zu finden. </li>
</ul>
<div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-ebYB1jtoiM8/Vd7jvrXFAaI/AAAAAAAAIY0/L2nubeZD_4I/s1600/au_1842.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><br class="Apple-interchange-newline" /><img border="0" height="241" src="http://3.bp.blogspot.com/-ebYB1jtoiM8/Vd7jvrXFAaI/AAAAAAAAIY0/L2nubeZD_4I/s320/au_1842.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"> Australien 1842 (schwarze Flächen: unerforscht)</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/--43hCsF_HSM/Vd7jykoay-I/AAAAAAAAIZI/biDYmmOWXhA/s1600/au_1862.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="247" src="http://1.bp.blogspot.com/--43hCsF_HSM/Vd7jykoay-I/AAAAAAAAIZI/biDYmmOWXhA/s320/au_1862.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Australien 1862</span></div>
<div style="text-align: left;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
Alles zur beschriebenen Expedition findet sich im <a href="http://www.burkeandwills.net.au/" target="_blank">Burke-and-Wills-Archiv</a>; die Site zeigt viele historische Bilder, mehrere lesenswerte kurze <i>eBooks</i> sind unter <a href="http://www.burkeandwills.net.au/downloads/index.htm" target="_blank">Downloads</a> zu finden.</div>
</div>
Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com0Burke and Wills Camp, Normanton QLD 4890, Australia-17.8661733 140.82832010000004-18.8331458 139.53742660000003 -16.8992008 142.11921360000005tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-17656358630592107722015-08-14T12:36:00.002+10:002015-08-14T12:36:53.112+10:00Wenn der Road Train naht, Tanami Desert, NT<i>Wo Bill Bryson wieder einmal den Nagel auf den Kopf traf • Weshalb Road Trains trotzdem bremsen • Mit welcher Strategie man einen Road Train auf Schotterstrassen kreuzt • Wie man einen Road Train über Funk kontaktiert.</i><br />
<br />
Unser alter Bekannter Bill Bryson hat zwar manchmal einen Hang zur Übertreibung, doch seine Beschreibung der Begegnung mit einem entgegenkommenden Road Train enthält alle kritischen Elemente (<a href="http://www.audible.de/pd/English-Travel-Adventure/In-a-Sunburned-Country-Hoerbuch/B004I0OYAU" target="_blank">Hörbuch</a>):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>«To meet a barreling road train coming at you at full throttle on a two-lane highway on which it desires all of its lane and some of yours is a reliably invigorating experience – an explosive "whoomp" as you hit its displaced air, followed at once by a consequent lurch onto the shoulder, several moments of hypermanic axle action sufficient to loosen dental fillings…., an enveloping shroud of gritty red dust… and savage thumps of flying rocks, some involuntary oral emissions on your part as the dust clears and you spy a large boulder dead ahead…»</i></blockquote>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-u-1hqCkdx6I/VbJL4Q8sNII/AAAAAAAAILE/fAttn_W0utQ/s1600/OR_2015-06-12_03675.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-u-1hqCkdx6I/VbJL4Q8sNII/AAAAAAAAILE/fAttn_W0utQ/s320/OR_2015-06-12_03675.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
Viele Mythen kursieren um die Road Trains: sie brauchen einen Kilometer um anzuhalten; sie weichen nicht aus; sie verlangsamen zum Kreuzen nicht; etc. Ganz falsch ist sicher die erste Aussage: Road Trains halten zwar nur an wenn nötig, bremsen aber in etwa so schnell wie sonst ein schwerer Lastwagen. Und höchstwahrscheinlich haben rücksichtslose <i>truckies</i> (Fahrer) auch schon den Fuss nicht vom Gas genommen oder den Gegenverkehr in den Strassengraben gezwungen. Aber im Zeitalter von <i>dash cams</i> (kleine Videokameras, die hinter der Windschutzscheibe montiert werden und während der Fahrt dauernd den Verkehr aufzeichnen), können sich Road Trains solches Verhalten nicht mehr leisten.<br />
<br />
Trotzdem: auf Schotterstrassen lohnt es sich, dem nahenden Road Train den totalen Vortritt zu überlassen.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/AfaveEe-bLo/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/AfaveEe-bLo?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Nicht ungewöhnliche Begegnung auf der Tanami Desert Road (Video)</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Dazu ist man mehrfach motiviert:<br />
<ul>
<li>der aufgewirbelte Staub verdeckt die Sicht auf Hindernisse (Steine, Löcher, Pfosten, tote Kängurus, etc.)</li>
<li>der Motor atmet nicht gerne Staub</li>
<li>aufgeschleuderte Steine können die Sicht permanent behindern, wenn die Windschutzscheibe besonders hart oder unglücklich getroffen wird</li>
</ul>
So ist die beste Strategie, die nächste Ausweichmöglichkeit neben der Piste auszuspähen, sobald in der Ferne eine grosse, rote Staubwolke naht. Die Ausweichmöglichkeit liegt mit Vorteil auf der dem Wind zugewandten Seite, auch wenn diese rechts der Piste (Linksverkehr!) liegt, weil man dort weniger eingestaubt wird. Die <i>truckies</i> kennen diesen "Trick" und weichen entsprechend aus.<br />
<div>
<br />
<div>
Es ist eine gute Idee, den Motor vor dem Vorbeiziehen der Staubwolke abzustellen, denn meist muss man ohnehin 1-2 Minuten warten, bevor die Sicht wieder frei ist. Zudem ist es nicht ungewöhnlich, dass dem ersten Road Train in gewissem Abstand ein zweiter oder sogar ein dritter folgt, denn oft werden viele Rinder, mehrere Baumaschinen oder viele Tonnen Erz aufs Mal überführt.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-5F4DE0Ti8zE/VbJM3qUhJGI/AAAAAAAAILM/A4ogcIftglY/s1600/OR_2015-05-31_03342.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-5F4DE0Ti8zE/VbJM3qUhJGI/AAAAAAAAILM/A4ogcIftglY/s320/OR_2015-05-31_03342.jpg" width="320" /></a></div>
</div>
</div>
<div>
<br /></div>
<div>
Entlang von Strecken, auf denen z.B. Minen bedient werden, gibt es oft einen signalisierten Funkkanal für den Strassenverkehr, sonst ist es Kanal 40. So ist es möglich — und durchaus erlaubt —, einen nahenden oder eben vorbeigezogenen Road Train anzufunken, z.B. um zu fragen, ob noch weitere Trains folgen. Aber wie spricht man einen Road Train an? Ganz einfach:</div>
<div>
<br /></div>
<div>
<i>«Hello white "Gilbert's" road train, southbound, are you on this channel? Over.» </i></div>
<div>
<br />
Nach einer positiven Rückmeldung identifiziert man sich selbst und bringt sein Anliegen vor. Das Gespräch wir beendet mit etwas in dieser Art:<br />
<br />
<i>«Have a safe trip, mate. Over and out.»</i></div>
Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com1Tanami NT 0872, Australia-20.262046889884353 130.05958785625-20.321630389884351 129.97890685625 -20.202463389884354 130.14026885625tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-30351034280225628712015-08-07T09:54:00.003+10:002015-08-07T09:54:37.699+10:00Das Kleinbeuteltiersterben, Kimberley, WA<i>Warum das traditionelle fire management Arten schützt • Wie sich die Hauskatze im Outback etablierte und kaum auszurotten sein wird • Mit welcher Methode das Kleintiersterben ergründet wird • Wozu Dingos nützlich sind.</i><br />
<br />
Dass Australien grosse Probleme mit eingeführten Tier- und Pflanzenarten hat, ist kein neues Phänomen. Bereits in den 1840er-Jahren wurde im Northern Territory eine Farm mit aus Asien eingeführten Wasserbüffeln aufgegeben. Die Tiere entliess man in die Wildnis, wo es ihnen gefiel — sie vermehrten sich auf 300’000, und zerstörten in der Folge die wertvollen Schwemmebenen. Karpfen verderben im Murray River den anderen Fischen das Wasser, Rotfüchse rotten im Süden einheimische kleine Beutetiere aus. Oft setzt die Natur Barrieren — den Füchsen ist es in den nördlicheren Breiten zu heiss —, oft aber auch nicht. Seit Jahrzehnten kämpft man gegen wilde (engl. <i>feral</i>) Kamele, Esel, Pferde, Ziegen, Schweine und mehr.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-LxzC073u-g8/VcM2SNPlYcI/AAAAAAAAIMI/SNX47morAlc/s1600/OR_2015-07-21_04378.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-LxzC073u-g8/VcM2SNPlYcI/AAAAAAAAIMI/SNX47morAlc/s320/OR_2015-07-21_04378.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Wasserbüffelbulle</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Trotzdem haben in den letzten 20 Jahren auch im Norden die Populationen der kleinen Beuteltiere (Beutelratte, Quoll, Bandicoot, etc.) stark abgenommen. Die Zahlen der letzten 10 Jahre sind alarmierend: viele Arten sind akut vom Aussterben bedroht. Während in QLD und NT die eingeführte, giftige <i>Cane Toad</i> (Aga-Kröte) verantwortlich gemacht wird, war die Ursache im Kimberley (WA) unklar, denn die Cane Toad ist dort noch nicht angekommen. Die Vermutung war, dass ein weiteres eingeschlepptes und verwildertes Tier sein Unwesen treibt, jedoch eines, das kaum sichtbar ist, weil es vorwiegend nachts jagt: die Hauskatze (felix catus). Man schätzt, dass in Australien zwischen 5 und 18 Mio wilde Hauskatzen (<i>feral cats</i>) täglich (!) bis zu 75 Mio Kleintiere inkl. Vögel erlegen. Sie haben sich bestens an Wälder und Savanne adaptiert und sind extrem gute Jäger. Darauf sind die endemischen Arten nicht vorbereitet. Man versucht seit langem, die Katzen zu dezimieren, doch ist das sehr schwierig: Fallen-Stellen oder Abschiessen ist zu aufwändig, und während Füchse auf vergiftete Köder hereinfallen, fressen Katzen praktisch nur selbst erlegte Tiere.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f6/Dasyurus_maculatus.jpg/440px-Dasyurus_maculatus.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="202" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f6/Dasyurus_maculatus.jpg/440px-Dasyurus_maculatus.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Quoll (Quelle: <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Quoll" target="_blank">Wikipedia</a>)</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Die im Kimberley vom Aussterben bedrohten Arten (30-2000 g schwer) fallen genau in das Beuteschema der Katzen. Dingos machen vorwiegend Beute von 1-2 kg (Wallabies, kleine Kängurus, Echsen, etc), Füchse und Cane Toads kommen, wie erwähnt, nicht vor. Und: auf Inseln, wo es keine Katzen gibt, leiden die bedrohten Arten nicht an Mitgliederschwund. Die Indizienlage gegen die wilden Hauskatzen ist also erdrückend, aber der Beweis fehlte.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://www.australianwildlife.org/media/105532/A-camera-trap-captures-feral-cat-with-native-wildlife-no-credit_500x281.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://www.australianwildlife.org/media/105532/A-camera-trap-captures-feral-cat-with-native-wildlife-no-credit.jpg" height="180" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Fotofalle (Quelle: <a href="http://www.australianwildlife.org/sanctuaries/wongalara-sanctuary/feral-cats-and-foxes.aspx" target="_blank">australianwildlife.org</a>)</span></div>
<div>
<br /></div>
Diese Verdächtigung hat nur einen Haken: wilde Hauskatzen — der Einfachheit halber nenne ich sie im Folgenden nur noch “Katzen” — gibt es im Kimberley bereits seit über 100 Jahren. Weshalb also wurde das Kleinbeuteltiersterben in den letzten 10-20 Jahren so akut? Eine wissenschaftliche Untersuchung sollte Licht ins Dunkel bringen und aufzeigen, wie man die bedrohten Tierarten retten kann. Im <a href="http://australianwildlife.org/mornington-wilderness-camp.aspx" target="_blank">Mornington Wilderness Sanctuary</a> hatten wir an einer der abendlichen Open-Air-Präsentationen die einmalige Gelegenheit, uns von Hugh McGregor die Details der Arbeit erklären zu lassen. Hugh, mittlerweile <i>Dr.</i> Hugh, hat vor 6 Jahren die Untersuchung des Verhaltens von <i>feral cats</i> mit seiner Doktorarbeit begonnen, und mittlerweile mehrere wissenschaftliche Publikationen dazu verfasst. Sein Vortrag war faszinierend, denn niemand hätte vor 6 Jahren gedacht, wie komplex die Untersuchung werden würde.<br />
<br />
Ich versuche im Folgenden, nur die Eckpunkte von Hughs Arbeit darzustellen (wer sich für die Details interessiert, dem sei “<a href="http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0109097" target="_blank">Landscape Management of Fire and Grazing Regimes Alters the Fine-Scale Habitat Utilisation by Feral Cats</a>”, McGregor et al., als Einstieg empfohlen), und gebe jetzt schon Entwarnung: es braucht keinen akademischen Grad, um das Vorgehen zu verstehen.<br />
<br />
Hugh hatte die Beobachtung gemacht, dass die bedrohten Tierarten in steinigem oder felsigem Gelände viel weniger stark dezimiert waren als dort, wo die Vegetation, die ihnen Deckungen bietet, geschädigt ist. Er postulierte die folgende Hypothese: Katzen wählen ihr Territorium danach aus, wo ihr Jagderfolg am grössten ist, und passen ihre Jagdgründe dynamisch an, wenn sich andernorts bessere Beutechancen einstellen. Konkret: dort, wo grosse Pflanzenfresser (Kühe, Pferde, Büffel) die schützende Vegetation fressen oder zertrampeln, oder dort, wo Feuer die Deckung zerstört hat. (Aus dem <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/07/feuer.html" target="_blank">vorletzten Blogeintrag</a> wissen wir, dass nur intensive, grosse Feuer die Deckung der kleinen Tiere zerstören, während schwache, lokal begrenzte Feuer (<i>patch burns</i>), wie sie die Aborigines legen, Ausweichmöglichkeiten lassen.)<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-I3CzEuq0L9I/VcM2L70f8UI/AAAAAAAAIL4/2c6RfCm5zG4/s1600/OR_2015-05-21_03104.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-I3CzEuq0L9I/VcM2L70f8UI/AAAAAAAAIL4/2c6RfCm5zG4/s320/OR_2015-05-21_03104.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Kühe in der Nähe des Mornington Sanctuary</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Wissenschaftliches Arbeiten bedeutet stets, nach einer zuvor festgelegten Methode vorzugehen, messbare, nachvollziehbare Resultate zu erarbeiten und damit eine oder mehrere Hypothesen zweifelsfrei zu belegen. Hugh musste nun den Beweis für seine Hypothese erbringen. Sein Ansatz war, die Bewegungen der Katzen in einem Gebiet aufzuzeichnen und durch ein mathematisch-statistisches Verhaltensmodell abzubilden, wenn auf ausgewählten Parzellen die folgenden Parameter variiert werden:<br />
<ul>
<li>Präsenz (resp. Absenz) von Kühen</li>
<li>intensive, grosse (resp. schwache, begrenzte) Feuer</li>
</ul>
In den relevanten Parzellen wurden die Bestände der bedrohten Tierarten periodisch mittels Käfigfallen ermittelt (z.B. eine Falle pro 200 m<sup>2</sup> während drei Nächten) und die Tierchen danach wieder in die Freiheit entlassen.<br />
<br />
Als “Spielwiese” für das mehrere Jahre dauernde Experiment dienten das Mornington Sanctuary und das Marion Downs Sanctuary, zwei ehemals grosse Rinderfarmen, die heute gänzlich rinderfrei sind, sowie eine angrenzende aktive Rinderfarm, zusammen gut 7’000 km<sup>2</sup> (= 1/6 der CH). Das ergab ein riesiges Savannenland mit homogenen geologischen und biologischen Eigenschaften, auf dem ein Teil rinderfrei war, der andere nicht. Die Feuer wurden nach einem ausgeklügelten Muster vom Boden oder aus der Luft gelegt und in der Intensität variiert (früh resp. spät in der Saison).<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-g4Y_hArbPec/VcM2LmKmthI/AAAAAAAAILw/Tflh-EdqXBQ/s1600/OR_2015-05-22_03109.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-g4Y_hArbPec/VcM2LmKmthI/AAAAAAAAILw/Tflh-EdqXBQ/s320/OR_2015-05-22_03109.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Savanne</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-WYsVCSunC48/VcM4ogpX2CI/AAAAAAAAIMU/XWp5rqNjiJc/s1600/OR_2015-06-23_03809.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-WYsVCSunC48/VcM4ogpX2CI/AAAAAAAAIMU/XWp5rqNjiJc/s320/OR_2015-06-23_03809.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Spinifex-Grasbüschel sind Lebensraum für viele Kleintiere</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Die Bewegungen der Katzen aufgrund von Veränderungen in ihrem Habitat werden mit Funksendern aufgezeichnet, die Batterie hält mehrere Monate. Aber wie bringt man wilde Hauskatzen dazu, einen Sender zu tragen? Dies war der unterhaltende Teil des Vortrags. Hugh hat zwei trainierte Hunde, die Katzen aufspüren und sie dann auf einen Baum jagen. Von dort werden sie mit einem Betäubungsgewehr heruntergeholt und in einem Netz aufgefangen. <a href="https://www.youtube.com/watch?v=5scHC9YVpgg" target="_blank">Dieses kurze Video</a> zeigt, wie’s geht. Es dauerte drei Nächte, bis die erste Katze gefangen werden konnte. Insgesamt wurden bisher über 50 Katzen mit einem Sender ausgerüstet.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://www.australianwildlife.org/media/157521/_MOR_9173scr_em_300x199.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://www.australianwildlife.org/media/157521/_MOR_9173scr_em_300x199.jpg" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Katzenjäger </span><span style="font-size: x-small;">(Quelle: </span><a href="http://www.australianwildlife.org/field-programs/feral-cat-research.aspx" style="font-size: small;" target="_blank">australianwildlife.org</a><span style="font-size: x-small;">)</span></div>
<br />
Es stellte sich aber bald heraus, dass die Funkpeilung in dem riesigen Gebiet ungenügend war. Detaillierte grossräumige Bewegungen mussten deshalb via GPS-Tracking ermittelt werden. Also “sammelte” Hugh die Katzen mithilfe ihres Funkhalsbands wieder ein (Methode: ungefähre Peilung–Hund–Baum–Gewehr–Netz), und versah sie zusätzlich mit einem GPS-Halsband. Die Daten, die daraus gewonnen wurden, brachten viele Erklärungen:<br />
<ul>
<li>die Katzen sind territorial mit einem Revier von 0.5 bis 8 km<sup>2</sup> </li>
<li>sie suchen sich systematisch Jagdgebiete, in denen ihre Beute wenig Deckung hat</li>
<li>sie registrieren Brände und suchen mehrere Wochen später die Brandgebiete auf; es ist unklar, ob sie die Brände riechen oder sehen, aber es ist eine erstaunliche Leistung, dass sie sich Wochen später noch daran erinnern. Warum suchen sie die Brandgebiete nicht sofort auf? — Kurz nach dem Brand kommen die Dingos, die auf flüchtende oder versehrte Wallabies aus sind … oder auf Katzen. Erst wenn die Dingos wieder weg sind, getrauen sich die Katzen hin.</li>
<li>eine Katze traversiert auf dem Weg zu einem Brand sogar Reviere von anderen Katzen (das gibt zwar Streit, aber es lohnt sich offenbar)</li>
</ul>
Das genau Jagd- und Fressverhalten konnte Hugh ermitteln, indem er Katzen eine modifizierte <a href="https://www.youtube.com/watch?v=iwAmesMywFo" target="_blank"><i>GoPro</i>-Kamera umschnallte</a>. Die Batterie hält zwar nur wenige Stunden, aber die Resultate sind extrem aufschlussreich und unterstreichen die Erkenntnis, dass Katzen lieber und erfolgreicher im offenen Gelände jagen. Er konnte sogar zeigen, dass die Katzen gelernt haben, Schlangenarten zu unterscheiden: ungiftige Schlangen verschlingen sie ganz, giftigen trennen sie vorher den Kopf ab.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-3XplYAMpcwE/VcM2LgbjXAI/AAAAAAAAIL0/5NvaQoWC_yY/s1600/OR_2015-05-22_03118.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-3XplYAMpcwE/VcM2LgbjXAI/AAAAAAAAIL0/5NvaQoWC_yY/s320/OR_2015-05-22_03118.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Patch burning</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Zum Schutz der bedrohten kleinen Beuteltiere vor den Katzen, das konnte Hugh mit seiner Arbeit aufzeigen, muss der durch die Vegetation gebildete natürliche Schutz aufrecht erhalten werden: Es muss Zonen geben,<br />
<ul>
<li>die frei von Kühen, Büffeln, Pferden, Kamelen, etc. sind</li>
<li>in denen das saisonale <i>patch burning</i> der Aborigines praktiziert wird</li>
<li>in denen die Dingos geschützt werden.</li>
</ul>
<div>
Dass die Bestände der bedrohten Tierarten in den letzten 20 Jahren so dramatisch gesunken sind, hat zu Einen damit zu tun, dass das traditionelle Abbrennen immer mehr verhindert wurde, weil man Brände unter allen Umständen verhindern wollte — die Konsequenzen waren heftige <i>wild fires</i>. Zum Anderen, dass auf Rinderfarmen unter Kostendruck die Dichte der Kühe stetig gesteigert wurde bzw. wird, was den Druck auf die Vegetation erhöht.</div>
Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com0Gibb WA 6743, Australia-17.051768208933272 126.51126915078123-18.025522208933271 125.22037565078124 -16.078014208933272 127.80216265078123tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-4531244607010744432015-07-25T00:16:00.000+10:002015-07-25T00:16:10.847+10:00Der Eisenerzhafen in Port Hedland, WA<i>Wie 2 Mio t Eisenerz pro Tag aufs Meer kommen • Wie lang ein Zug mit 248 Waggons ist • Was ein Schiffslotse kostet, der mit dem Helikopter an Bord kommt • Wer die Seafarers Mission ist.</i><br />
<br />
Dass Australien einer der grössten Rohstoffproduzenten resp. -lieferanten der Welt ist, habe ich bereits mehrfach erwähnt. Der grösste Exportposten 2013/14 war Eisenerz mit 75 Mia. Dollar (<a href="http://dfat.gov.au/about-us/publications/trade-investment/australias-trade-in-goods-and-services/Pages/australias-trade-in-goods-and-services-2013-14.aspx" target="_blank">Quelle</a>). Wenn man das so liest, dann ist es nicht mehr als eine Zahl. Was es genau bedeutet, Eisenerz im Wert von 75 Mia. Dollar ausser Landes zu schaffen, kann man in <a href="http://www.pilbaraports.com.au/Port-of-Port-Hedland" target="_blank">Port Hedland</a> im Nordwesten Australiens erfahren.<br />
<br />
Port Hedland (20’000 Einwohner) ist nicht der der einzige Eisenerzverschiffungshafen Australiens, dafür der weltgrösste, und was hier jeden Tag abgeht — im wörtlichen Sinne — ist schier unglaublich. Port Hedland in der heutigen Form ist eine Retortenstadt, die nur existiert, weil sie einen geschützten natürlich Hafen bietet, der über einen (ursprünglich) natürlichen Kanal im Meeresboden auch von den grössten Schiffen angelaufen werden kann. Im Lauf der Zeit wurden die Schiffe grösser, der Hafen mehrmals ausgebaut und der Kanal ausgebaggert. Heute bietet der Hafen 16 Anlegestellen für Erzfrachter, die 200’000 Tonnen Erz transportieren können. Diese Frachter sind bis 330 m lang, bis 60 m breit und haben einen Tiefgang bis über 18 m (beladen). Damit sie während der Ebbe im Hafen nicht auf Grund setzen, sind alle Anlegestellen zusätzlich ausgebaggert.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-6JKOyArNorg/VbJBMUsHxjI/AAAAAAAAIK0/a82wDpDVJ4A/s1600/Port%2BHedland.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="292" src="http://4.bp.blogspot.com/-6JKOyArNorg/VbJBMUsHxjI/AAAAAAAAIK0/a82wDpDVJ4A/s320/Port%2BHedland.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Annotiertes Satellitenbild (Google Earth)</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Verladen wird hier vor allem Eisenerz aus der Mine in Newman, das über eine eigens gebaute <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Mount_Newman_railway" target="_blank">Eisenbahnlinie</a> 426 km aus dem Landesinnern herangefahren wird. Pro Stunde fahren mehrere Züge von 2.6 km Länge ein (248 Wagen, ca. 30’000 t Erz). Zusätzlich wird Erz aus näher gelegenen Minen via <i>Road Trains</i> herbeigeschafft. Die Road Trains haben vier Anhänger und sind um die 50 Meter lang. Im Tagesdurchschnitt fahren 320 solche Road Trains ein, das Tagemaximum liegt bisher bei 628 (über 10.5 Stunden verteilt, wäre das einer pro Minute …). Das Erz wird zuerst einmal auf grosse Haufen gekippt und später mit unterirdischen Bändern an die Anlegestellen der Frachtschiffe gefördert.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-JeNz0F-37o8/VbJBLvShzoI/AAAAAAAAIKk/g0G_jjM-LGA/s1600/OR_2015-05-05_02706.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-JeNz0F-37o8/VbJBLvShzoI/AAAAAAAAIKk/g0G_jjM-LGA/s320/OR_2015-05-05_02706.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Beladen</span></div>
<br />
Das Beladen eines Schiffs dauert 24 bis 48 Stunden, wobei die ersten zwei Drittel der Ladung rasch geladen werden (ca. 2.5 Tonnen pro Sekunde = 1 Range Rover), darauf folgt das <i>trimming</i>, bei dem die Wasserlinie des Schiffs so eingestellt wird, dass das Schiff längs und quer gerade liegt. Am Schluss sind zwei Drittel des Schiffs unter Wasser.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-2W-Nn2GDTCQ/VbJBKao0hRI/AAAAAAAAIKA/hZ0_kKS7Y3Q/s1600/OR_2015-05-05_02672.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="64" src="http://3.bp.blogspot.com/-2W-Nn2GDTCQ/VbJBKao0hRI/AAAAAAAAIKA/hZ0_kKS7Y3Q/s320/OR_2015-05-05_02672.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Das Schiff ist erst zur Hälfte beladen, die Wasserlinie noch nicht ideal</span></div>
<br />
Alle präsentierten Zahlen sind zwar eindrücklich, aber die grösste Leistung, die hier täglich vollbracht wird, ist, die Riesenschiffe sicher und rasch durch den Tiefwasserkanal in den Hafen hinein- und hinauszubringen. Dies kann nur während der Flutperiode (zweimal täglich) geschehen. Jede Minute zählt, und die Effizienz bestimmt, wie viel Erz während einer Flut den Hafen verlässt. Und das geht so:<br />
<br />
<ul>
<li>Weit ausserhalb des Hafens (16 km resp. 42 km) warten die leeren Schiffe vor Anker auf ihren <i>time slot</i>. Bei unserem Besuch waren 38 Eisenerzfrachter in der Warteschlange.</li>
<li>Wenn die Zeit gekommen ist, nimmt ein Schiff Kurs auf den mehrere Kilometer langen Tiefwasserkanal. Kurz vor dem Einlaufen in den Kanal wird per Helikopter ein Lotse der Hafenbehörde auf das Schiff abgesetzt — der Kapitän gibt zwar weiterhin die Kommandi an seine Crew, aber der Lotse allein bestimmt den Kurs des Schiffs (ein sehr gut bezahlter Job, übrigens). Das Schiff wird dabei von einem Lotsenboot geführt. </li>
<li>Der Tiefwasserkanal ist zwischen 170 und 300 m breit, macht aber unterwegs ein “Knie”, sodass es mit für die bis 60 m breiten Schiffen äusserst eng wird. Würde ein Frachter beim Ein- oder Auslaufen im Kanal auf Grund gehen, wäre der Kanal für alle Transits blockiert. Es könnte Wochen dauern, bis ein festgelaufenes Schiff frei kommt. </li>
</ul>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-0qrxrPiHXjs/VbJBLEyi4jI/AAAAAAAAIKQ/LJiC89Svbsw/s1600/OR_2015-05-05_02695.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-0qrxrPiHXjs/VbJBLEyi4jI/AAAAAAAAIKQ/LJiC89Svbsw/s320/OR_2015-05-05_02695.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<ul>
<li>Läuft das Schiff ins Hafenbecken ein, kommen drei weitere Lotsenboote zu Hilfe; der Kapitän ist jetzt arbeitslos. Die Lotsenboote wenden das noch leere Schiff nun im Hafenbecken, sodass sein Bug aus dem Hafen heraus zeigt, und bugsieren es an die Anlegestelle, wo es vertäut wird.</li>
</ul>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/--2Yd-K4klJY/VbJBKj5kbKI/AAAAAAAAIJ8/qn2AJSrsRgw/s1600/OR_2015-05-05_02694.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/--2Yd-K4klJY/VbJBKj5kbKI/AAAAAAAAIJ8/qn2AJSrsRgw/s320/OR_2015-05-05_02694.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-fPFStilAhYE/VbJBLUJR4YI/AAAAAAAAIKY/6aYBQugRVxY/s1600/OR_2015-05-05_02698.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-fPFStilAhYE/VbJBLUJR4YI/AAAAAAAAIKY/6aYBQugRVxY/s320/OR_2015-05-05_02698.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Die Lotsenboote stossen oder ziehen abwechslungsweise, um das Schiff zu drehen</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Es kann immer nur ein Frachter im Hafenbecken verkehren. Daher kommt auch der Zeitdruck: während das Wasser hoch genug steht, müssen fünf volle Schiffe den Hafen durch den Tiefwasserkanal verlassen und fünf leere Schiffe vom Ankerplatz auf See durch den Tiefwasserkanal in den Hafen gelotst, gewendet und angelegt werden. Fünf volle Schiffe, das sind 1 Mio t pro Flut oder 2 Mio t Eisenerz pro Tag! Praktisch alle Schiffe nehmen Kurs nach China.<br />
<br />
Die <a href="http://www.pilbaraports.com.au/Port-of-Port-Hedland/Port-operations/Fees-and-charges/Current-fees" target="_blank">Hafengebühren</a> liegen offen: der Lotse kostet für Schiffe der gezeigten Klasse $15’954.45, der Ankerplatz pro Stunde $423.30, das Beladen $1.50 pro Tonne.<br />
<br />
Möglich wurde unser Einblick in diese einmal mehr gigantische Operation dank der <a href="http://www.phseafarers.org/" target="_blank">Seafarers Mission</a>, einer weltweiten Organisation, die Seeleute während ihres Hafenaufenthalts betreut. Denn während das Schiff beladen wird, erhält die Mannschaft in kleinen Gruppen ein paar Stunden Landurlaub. Die Seafarers betreiben ein Shuttleboot, das die Runde durch den Hafen macht, die Seeleute beim Frachter abholt und an Land bringt, wo sie von einem Bus zum Seafarers Centre gefahren werden.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-MxXlhBKBMK4/VbJBKTX87BI/AAAAAAAAIKU/7ezjM3BJD7w/s1600/OR_2015-05-05_02690.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-MxXlhBKBMK4/VbJBKTX87BI/AAAAAAAAIKU/7ezjM3BJD7w/s320/OR_2015-05-05_02690.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
Die Mission ist zwar eine christliche Organisation, kümmert sich aber um die Seeleute aller Glaubensrichtungen und Nationen. In der Mission gibt’s einen Shop mit den Produkten, die die Seemänner zu kaufen wünschen, mit Telefon, Internet, Fernseher, Zeitungen, Games Room, Seelsorge, Dusche, Betten, etc. — alles, was man halt so braucht, wenn man nach ein paar Wochen auf See wieder mal vom Schiff darf.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-kW9zMU0flvk/VbJBMSwrDNI/AAAAAAAAIKs/36xoB4ujwGY/s1600/OR_2015-05-06_02753.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-kW9zMU0flvk/VbJBMSwrDNI/AAAAAAAAIKs/36xoB4ujwGY/s320/OR_2015-05-06_02753.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-eWScyNHrgyg/VbJBMP_loLI/AAAAAAAAIKw/WPVDaubgkNA/s1600/OR_2015-05-05_02712.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-eWScyNHrgyg/VbJBMP_loLI/AAAAAAAAIKw/WPVDaubgkNA/s320/OR_2015-05-05_02712.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Bei unserem Besuch war Milchpulver sehr beliebt (gelbe Säcke)</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Die Besucher-Tour durch den Hafen von Port Hedland reist auf dem Bus und dem Shuttleboot mit. Die Besatzungen waren an diesem Tag vorwiegend Chinesen, Seefrauen haben wir keine gesehen.<br />
<br />
<br />Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com0Port Hedland WA 6721, Australia-20.3116266 118.57525770000007-20.4307341 118.41389620000007 -20.192519100000002 118.73661920000006tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-36759229401749499682015-07-16T22:55:00.001+10:002015-07-16T22:55:48.511+10:00Mit Feuer gegen Feuer, Dampier Peninsula, WA<i>Wie eine Brandschneise aussieht • Was Kimberley Work Boots sind • Wie die Rangers zu Werk gehen • Warum Abbrennen doch nicht ohne ist.</i><br />
<br />
Das <a href="http://www.goombaragin.com.au/" target="_blank">Goombaragin Eco Retreat</a> liegt auf der Dampier Peninsula nördlich von Broome auf einem Plateau, das vorne steil ins Meer abfällt. John und Kaitlin haben dort eine kleine Oase aufgebaut und vermieten zwei Safarizelte (mit richtigem Bett, Holzboden, Kühlschrank, Deckenventilator und Terrasse) und zwei Stellplätze fürs Campieren — die Aussicht könnte besser nicht sein. Man erreicht das Anwesen über eine 20 Kilometer lange, teilweise tiefe Sandpiste, die mitten durch den Busch führt.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-zQcsrmd6xUQ/VaekTo6QK9I/AAAAAAAAIE4/h1aRSIssqLM/s1600/OR_2015-05-11_02847.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-zQcsrmd6xUQ/VaekTo6QK9I/AAAAAAAAIE4/h1aRSIssqLM/s320/OR_2015-05-11_02847.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Aussicht (fast) vom Stellplatz</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-6bLzEIxU8-U/VaekTo3JBrI/AAAAAAAAIFA/PtjDyUHbC54/s1600/OR_2015-05-11_02846.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-6bLzEIxU8-U/VaekTo3JBrI/AAAAAAAAIFA/PtjDyUHbC54/s320/OR_2015-05-11_02846.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Zufahrt</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Auch das Haus, der Geräteschuppen, die Sanitärnanlage, die Solarfarm und mehrere Autos waren bei unserer Ankunft ein paar Wochen nach dem Ende der <i>Wet Season</i> ringsum von Bäumen, Sträuchern und hohem Gras umgeben. Was das im Kimberley-Gebiet für den Verlauf der <i>Dry Season</i>, habe ich im <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/07/feuer.html">letzten Beitrag</a> erläutert: es ist ein Frage der Zeit, wann der ganze Zunder Feuer fängt. Da der Bewuchs wertvollen Schatten spendet, ist radikales Abholzen im Bereich von Haus und Infrastruktur keine Option, Brandschutz muss dennoch sein. Das wird mit <i>Brandschneisen</i> gemacht. Eine Brandschneise ist in der Regel ein Karrwegs, entlang dem beidseitig noch ein paar Meter gerodet wird. Die Schneise muss breit genug sein, damit ein Feuer auf der einen Seite nicht auf die andere überspringt. Aber auch eine Brandschneise wuchert im Laufe einer Regenzeit wieder zu. Deshalb wird entlang der Schneise jedes Jahr früh in der Trockenzeit abgebrannt (<i>early-season cool-fire burn-off</i>).<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-DXj6fi0Of2k/VaekU-gQ8sI/AAAAAAAAIFQ/pDfvbduaXxs/s1600/OR_2015-05-12_02866.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-DXj6fi0Of2k/VaekU-gQ8sI/AAAAAAAAIFQ/pDfvbduaXxs/s320/OR_2015-05-12_02866.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Die halbringförmige Brandschneise vor dem burn-off</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-IKxmzsaLMqs/Vaelcfx0DkI/AAAAAAAAIGw/2LF6xtj9KBo/s1600/OR_2015-07-06_04104.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-IKxmzsaLMqs/Vaelcfx0DkI/AAAAAAAAIGw/2LF6xtj9KBo/s320/OR_2015-07-06_04104.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Auch Highways sind als Brandschneisen wichtig und werden instand gehalten</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
John hatte bald gemerkt, dass mich das interessiert, und sogleich war ich nicht nur Zuschauer sondern Teil der Übung. Im Sinne von OHS (<i>operational health and safety</i>, Sicherheit am Arbeitsplatz) zog ich meine Wanderschuhe und lange Kleidung an. “I better wear proper boots”, sagte ich zu John. “Ah, yeah, me too”, entgegnete er und deutete auf seinen Fuss, “Kimberley work boots!” — er trug Flipflops und kurze Hose … Sogleich ging’s zur Sache: mit einer <i>drip torch</i> bewaffnet, die zu gleichen Teilen mit Diesel und Benzin gefüllt und vorne angezündet wird, lief ich auf der drei Kilometer langen Zufahrt zum Haus voraus und legte Feuer, während John aus dem Auto mit einer elektrisch betriebenen Pumpe den Brand in Schach hielt. Offenbar stimmten die Parameter: Holz und Gräser waren noch nicht allzu trocken, es war später Nachmittag und kühlte bereits ab, und es gab praktisch keinen Wind. Das Feuer frass sich viel langsamer als ich vermutet hatte vom Wegrand Richtung grössere Bäume und kam alsbald zum Stillstand. Eher unspektakulär, aber es war ja das Ziel, das leicht brennbare Material loszuwerden und nicht ein Action-Movie zu produzieren.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-AOI0o9euWDw/VaekV4NMf5I/AAAAAAAAIFk/8aRQHyz08CQ/s1600/OR_2015-05-12_02869.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://1.bp.blogspot.com/-AOI0o9euWDw/VaekV4NMf5I/AAAAAAAAIFk/8aRQHyz08CQ/s320/OR_2015-05-12_02869.jpg" width="240" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-u2yW2KL2Jms/VaekXk_EyzI/AAAAAAAAIGU/5ncDfTRuQbo/s1600/OR_2015-05-13_1548.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-u2yW2KL2Jms/VaekXk_EyzI/AAAAAAAAIGU/5ncDfTRuQbo/s320/OR_2015-05-13_1548.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-Ysb0iOkNRSQ/VaekXzvE_TI/AAAAAAAAIGY/T6HcyyuA8gs/s1600/OR_2015-05-13_1563.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-Ysb0iOkNRSQ/VaekXzvE_TI/AAAAAAAAIGY/T6HcyyuA8gs/s320/OR_2015-05-13_1563.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-5Ag-ma1PTps/VaekXVL2I-I/AAAAAAAAIGQ/s6o0Q6LCHwI/s1600/OR_2015-05-13_1536.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-5Ag-ma1PTps/VaekXVL2I-I/AAAAAAAAIGQ/s6o0Q6LCHwI/s320/OR_2015-05-13_1536.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
Das war am Mittag noch anders gewesen, als die Rangers von Beagle Bay — allesamt Aborigines —kamen, und entlang der Brandschneise direkt um Haus und Infrastruktur sowie zwischen Geräteschuppen, Autos und Haus abbrannten. Einer lief mit der <i>drip torch</i> voraus, während vier andere mit Wassersäcken und Handspritze bewaffnet den Feuerkorridor bestimmten. Zeitweise knisterte das Feuer gehörig, die Flammen schlugen mehrere Meter hoch und breiteten sich im Marschtempo aus. Ein Ranger stand an der Motorspritze, deren Motor immer lief, die aber nie zum Einsatz kam. Das Löschwasser war zusätzlich mit einem Brandhemmer versetzt. Alle waren mit richtigen Stiefeln und Overalls ausgerüstet. Einer patrouillierte mit dem Quad, denn zeitweise war der Brand vielleicht einen halben Kilometer lang. Das Augenmerk lag natürlich darauf, dass weder Gebäude noch Material Feuer fingen. Die Rangers wurden aber auch ziemlich schnell aktiv, wenn nach dem generellen Erlöschen der Flammen noch ein Wurzelstock oder die Rinde eines Baum schwelte oder rauchte.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-o8bjAbez_xU/VaekTqfZG1I/AAAAAAAAIE8/g5F6pFS9g-Q/s1600/OR_2015-05-12_02862.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-o8bjAbez_xU/VaekTqfZG1I/AAAAAAAAIE8/g5F6pFS9g-Q/s320/OR_2015-05-12_02862.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-5jxHP3h7sBQ/VaekUgGE74I/AAAAAAAAIFc/yrG6CohD0SQ/s1600/OR_2015-05-12_02865.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-5jxHP3h7sBQ/VaekUgGE74I/AAAAAAAAIFc/yrG6CohD0SQ/s320/OR_2015-05-12_02865.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Löschtank</span> </div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-0voqw4zrB1A/VaekVD9TUmI/AAAAAAAAIFU/Del9ltIzrAk/s1600/OR_2015-05-12_02867.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-0voqw4zrB1A/VaekVD9TUmI/AAAAAAAAIFU/Del9ltIzrAk/s320/OR_2015-05-12_02867.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-jm5fJ2TZHHs/VaekV987j_I/AAAAAAAAIFs/QPBdNiSdr2k/s1600/OR_2015-05-12_02872.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-jm5fJ2TZHHs/VaekV987j_I/AAAAAAAAIFs/QPBdNiSdr2k/s320/OR_2015-05-12_02872.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"> Die Brandschneise brennt ;-)</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-vGjNrPxiJpg/VaekW-OR1VI/AAAAAAAAIGA/fj28v9WEVZw/s1600/OR_2015-05-12_1448.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><br class="Apple-interchange-newline" /><img border="0" height="320" src="http://1.bp.blogspot.com/-vGjNrPxiJpg/VaekW-OR1VI/AAAAAAAAIGA/fj28v9WEVZw/s320/OR_2015-05-12_1448.jpg" width="240" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-QQoG7lwGZ6M/VaekWGsIarI/AAAAAAAAIF4/AAeFGCe2ddM/s1600/OR_2015-05-12_02874.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-QQoG7lwGZ6M/VaekWGsIarI/AAAAAAAAIF4/AAeFGCe2ddM/s320/OR_2015-05-12_02874.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-9VCfnqlH64I/VaekW_XIA7I/AAAAAAAAIF8/CU-UFo5pLVA/s1600/OR_2015-05-12_02880.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-9VCfnqlH64I/VaekW_XIA7I/AAAAAAAAIF8/CU-UFo5pLVA/s320/OR_2015-05-12_02880.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Brandschneise nach dem burn-off. Mission complete.</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
Im Kimberley-Gebiet gibt es eine amtliche Vorschrift, die verlangt, dass alle burn-offs bis zum 30. Juni beendet sein müssen. Danach ist es oft nicht mehr möglich ist, die gelegten Brände zu kontrollieren, sodass zu grosse Flächen abbrennen, was die beschriebenen negativen Konsequenzen für Pflanzen und Tiere hat. Es kommt aber auch vor dem 30. Juni zu Zwischenfällen: am 25. Mai campierten wir im wunderbaren <i>King Edward River Camp</i>, ein neu angelegtes, grosszügiges Nationalpark-Camp direkt am Fluss (nur Süsswasserkrokodile, also baden erlaubt!). Als wir nach dem Besuch der Mitchell Falls drei Tage später dorthin zurückkehrten, waren Wiese und Büsche verkohlt: das Burn-off-Feuer hatte zwei Tage vorher völlig unerwartet den Fluss übersprungen und dann das Camp in Asche gelegt. Der zuständige Ranger weilte in Kununurra, und nur dank einem geistesgegenwärtigen Camping-Gast, der privat Feuerwehrmann ist, konnten die neuen Toilettenblocks gerettet werden.</div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-J8Ezar7oE3g/VaekYvzEwfI/AAAAAAAAIGo/JoZkZvGD-c4/s1600/OR_2015-05-29_03310.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-J8Ezar7oE3g/VaekYvzEwfI/AAAAAAAAIGo/JoZkZvGD-c4/s320/OR_2015-05-29_03310.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Überquerung des King Edward River oberhalb des Camps</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-oXMLMezd3_Y/VaekYlX2xmI/AAAAAAAAIGk/AY3kDpGZAj8/s1600/OR_2015-05-26_03210.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-oXMLMezd3_Y/VaekYlX2xmI/AAAAAAAAIGk/AY3kDpGZAj8/s320/OR_2015-05-26_03210.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Das Camp vor dem Brand — nein, unser Cobb war nicht für den Brand verantwortlich!</span></div>
Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com2Dampier Peninsula WA 6725, Australia-16.980542652960668 122.40912212187504-17.102021152960667 122.24776062187505 -16.85906415296067 122.57048362187504tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-58882703289036928362015-07-05T21:03:00.000+10:002015-07-21T22:33:38.820+10:00Feuer!<i>Warum früh in der </i>dry season<i> abgebrannt wird • Was ein </i>wildfire<i> ist </i><i>• </i><i>Weshalb man auf die Praktiken der Aborigines zurückkommt </i><i>• </i><i>Wie Pflanzen Feuer überstehen.</i><br />
<br />
Die Kimberley-Region in Nordwesten Australiens liegt in der tropischen Zone und kennt damit eine ausgeprägte Regenzeit (“the Wet”, ca. Dezember bis März) und eine Trockenzeit (“the Dry”, ca. April bis November). Während der Regenzeit fahren immer wieder Tiefdruckzellen oder sogar Wirbelsturmtiefs über die Region und entladen sich. Letztere haben wir während unserer Reise auf der Wetterkarte verfolgt. Der bereits früher erwähnte Cyclone “Olwyn” war dieses Jahr der schwerste Sturm, danach gab es zum Mai-Anfang noch einmal ein Sturmtief, und seither ist Trockenzeit. Das heisst, dass bis im November oder sogar Dezember nicht mehr mit Regen zu rechnen ist. Am Morgen geht die Sonne auf (kurz nach 6 Uhr), scheint den ganzen Tag — bei ca. 35°C Höchsttemperatur —, dann geht sie wieder unter (kurz vor 17 Uhr). Und das jeden Tag. Dadurch trocknet die anfangs sehr grüne Vegetation nach und nach aus, bis alles dürr ist wie Zunder.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-dZ28fv-4qwM/VZkI1iJUOEI/AAAAAAAAHzY/7NjwoSHT7-Y/s1600/OR_2015-05-25_03207.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-dZ28fv-4qwM/VZkI1iJUOEI/AAAAAAAAHzY/7NjwoSHT7-Y/s320/OR_2015-05-25_03207.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Ein “ganz normaler” Buschbrand am Strassenrand</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Die Frage ist deshalb nicht, ob es zu brennen beginnt, sondern wann und wo. Die Brandursache können Blitze sein, menschliche Unachtsamkeit im Umgang mit Feuer oder Brandstiftung. Für letztere werden oft die Aborigines verantwortlich gemacht, die es offenbar nicht lassen können, brennende Zündhölzer ins dürre Gras werfen (mehr dazu weiter unten). Je später in der Trockenzeit das Feuer ausbricht, umso heftiger und heisser ist es (<i>late dry season wildfire</i>), und umso schneller und auf grösserer Fläche verbreitet es sich. Das ist zum Einen einfach “nature at work”, zum Anderen ist es aber verheerend für Pflanzen und Tiere, die danach oft viele Jahre brauchen, um sich wieder zu erholen. Sind Arten ohnehin schon unter Druck, z.B. wegen Land- oder Viehwirtschaft oder wegen Raubtieren (z.B. wilde Hauskatzen), dann kann ein extremes Feuer Pflanzen- oder Tierarten auslöschen.<br />
<br />
Die Aborigines haben vor Tausenden von Jahren schon herausgefunden, dass sie der Natur — und sich selbst — helfen können, wenn sie früh in der Trockenzeit räumlich eng begrenzte Feuer legen (engl. <i>burn off</i>). Ein Teil der Pflanzen ist dann nämlich noch grün, sodass ein solcher Brand nicht sehr heiss wird (<i>early dry season cool fire</i>), meist die kühle Nacht nicht überdauert und deshalb nicht sehr weit kommt. Es verbrennt nur das dürre Material (<i>fuel</i>). Die meisten Tiere, die in dem Brandgebiet leben, können sich verkriechen oder auf die nicht behelligten Nachbarparzellen flüchten. Da ein grosser Teil des brennbaren Materials bereits verbrannt ist und somit auch nicht weiterwächst, ist ein Feuer an diesem Ort gegen das Ende der Trockenzeit wenig wahrscheinlich, weniger heftig oder kommt dort sogar ganz zum Erliegen.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-5dw7ceovD0M/VZkIuih88fI/AAAAAAAAHzA/7lz5FP_53lo/s1600/OR_2015-05-22_03106.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-5dw7ceovD0M/VZkIuih88fI/AAAAAAAAHzA/7lz5FP_53lo/s320/OR_2015-05-22_03106.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Kurz nach dem <i>burn-off</i> (Mornington Wilderness Sanctuary)</span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><i><br /></i></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-64AaFe2t44Q/VZkIrtr1j8I/AAAAAAAAHy4/ivqmtGovLtM/s1600/OR_2015-05-13_1466.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-64AaFe2t44Q/VZkIrtr1j8I/AAAAAAAAHy4/ivqmtGovLtM/s320/OR_2015-05-13_1466.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Echse auf der Flucht vor dem Feuer</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Auf dem abgebrannten Land verlieren die Tiere einen Teil ihrer Deckung und konnten von den Aborigines so leichter gejagt werden, resp. sie können mit Feuer gezielt getrieben und dann erlegt werden. Zudem fördert Abbrand stets neuen Pflanzenwuchs, was wiederum Tiere anzieht, z.B. Kängurus, die dann dem Speer zum Opfer fallen. Ganz uneigennützig war ihr <i>land management</i> via Brandstiftung also nicht. Über die Jahrtausende hat dieses <i>fire management</i> die Vegetation von grossen Teilen Australiens nachhaltig verändert. Als Überlebensstrategie sind hier viele Pflanzen zu einem hohen Grad feuerresistent geworden:<br />
<ul>
<li>sie brennen sehr schlecht und verbrennen deshalb nur aussen (z.B. sehr dicke Baumrinde)</li>
<li>sie erholen sich schnell (z.B. sie lassen abgebrannte Äste fallen, neue Äste spriessen direkt aus dem Stamm oder dem Wurzelstock)</li>
<li>sie <i>brauchen</i> das Feuer, damit sich die Samen aus ihren Früchten lösen. Während diese Pflanzen also selbst verbrennen—und die konkurrierenden Pflanzenarten um sie herum ebenfalls eliminiert werden—, öffnet die Hitze die Früchte, die Samen fallen heraus und spriessen beim nächsten Regen auf dem nährstoffreichen Aschenoden. Die neue Pflanze braucht aber oft ein paar feuerfreie Jahre, bis sie selbst Samen produzierten kann. Brennt es zu oft, stirbt die Linie aus; ist das Feuer zu heiss, verbrennen auch die Samen. In beiden Fällen entsteht dann die Gefahr von Bodenerosion, was wiederum bedeutet, dass die Regeneration Jahrzehnte oder Jahrhunderte dauern kann oder gar nie mehr stattfindet.</li>
</ul>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-5ow1__FRibA/VZkIhQscu0I/AAAAAAAAHyY/MrQrZoypSf4/s1600/OR_2010-03-08_1040230.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-5ow1__FRibA/VZkIhQscu0I/AAAAAAAAHyY/MrQrZoypSf4/s320/OR_2010-03-08_1040230.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Dicke Baumrinde schützt den Kern</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-LC0dtSj__uo/VZkIh0XYHvI/AAAAAAAAHyg/06V-csivdy0/s1600/OR_2010-03-08_1040234.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-LC0dtSj__uo/VZkIh0XYHvI/AAAAAAAAHyg/06V-csivdy0/s320/OR_2010-03-08_1040234.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Äste spriessen direkt aus dem Stamm</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-c9QpIsH-fpc/VZkIzcfTSHI/AAAAAAAAHzQ/M1CN4P661h0/s1600/OR_2015-05-22_03118.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-c9QpIsH-fpc/VZkIzcfTSHI/AAAAAAAAHzQ/M1CN4P661h0/s320/OR_2015-05-22_03118.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Spinifex-Gras spriesst nach dem Brand links vom Weg (rechts vom Weg: kein Brand)</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Als in den 1970er-Jahren der Preis für Schafwolle fiel, wurden viele Schaffarmen aufgegeben und das Land sich selbst überlassen. Zudem wollten Umweltverbände und Nationalparkbehörden Gebiete vor Feuern schützen — und haben dies auch erfolgreich getan. In beiden Fällen war das Ergebnis, dass sich über die Jahre riesige Mengen von brennbarem Material angesammelt haben. Irgendwann schlug dann der Blitz ein oder sprang ein Funke und resultierte in verheerenden, grossflächigen Feuern (z.B. <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2010/02/black-saturday.html">Black Saturday in Victoria, 2009</a>), in denen ganze Landstriche vernichtet wurden, Häuser und Städte verbrannten, Menschen und Tiere umkamen.<br />
<br />
Obwohl man immer noch grosse Bemühungen unternimmt, dass niemand von Feuer überrascht wird, und dass keine Sach- oder Personenschäden entstehen, wird heute übermassiger <i>fuel build-up</i> wieder aktiv verhindert. So kam man auf die alte Aboriginal-Technik zurück und brennt früh in der Trockenzeit prophylaktisch und kontrolliert über grosse Gebiete hinweg ab. Das Feuer wird dabei von Hand oder mit Helikoptern gelegt und überwacht. Man erzeugt kleine, nicht zusammenhängende Brandgebiete. Diese Arbeit wird häufig von Aborigines ausgeführt oder angeleitet. Da eine bestimmte Parzelle dadurch nur alle paar Jahre einmal abbrennt, können sich Pflanzen und Tiere über mehrere Jahre und Regenzeiten hinweg regenerieren.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-QLzZXxmZjEM/VZkIorFiztI/AAAAAAAAHyw/IyfjhzDIm9I/s1600/OR_2010-11-08_1040688.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-QLzZXxmZjEM/VZkIorFiztI/AAAAAAAAHyw/IyfjhzDIm9I/s320/OR_2010-11-08_1040688.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Das Feuer war so intensiv, dass selbst die dicksten Eukalypten nicht überlebten</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-SDjzjWUo9rE/VZkIxE7IfjI/AAAAAAAAHzI/9n5YGAKdt3M/s1600/OR_2015-05-22_03110.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-SDjzjWUo9rE/VZkIxE7IfjI/AAAAAAAAHzI/9n5YGAKdt3M/s320/OR_2015-05-22_03110.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Aus den Samen keimen schon bald neue Pflanzen</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Die Aborigines waren nicht sesshaft und sind Bränden ausgewichen und danach weitergezogen. Der moderne Mensch baut Häuser und Infrastruktur, die er vor dem Feuer schützen will. Wie ich das im Kimberley gemacht habe :), beschreibe ich im nächsten Beitrag.Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com0West Kimberley, WA, Australia-17.323030538858138 126.46307720000004-21.19516903885814 121.29950320000005 -13.450892038858138 131.62665120000005tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-71646944186432348692015-06-26T22:53:00.000+10:002015-06-26T22:53:39.231+10:00Gibb River Road, Kimberly, WADas Pendant zum schweizerdeutschen <i>den Löffel abgeben</i> heisst in Englisch <i>kick the bucket</i> (wörtlich: den Kübel wegstossen). Die <i>bucket list</i> ist demnach alles, was man im Leben unbedingt einmal gesehen oder getan haben muss. Einen Punkt von dieser Liste abhaken heisst “tick this off my bucket list”.<br />
<br />
Auf der <i>bucket list</i> jedes australischen 4WD-Fahrers finden sich die folgenden Tracks:<br />
<ul>
<li><i>Simpson Desert</i> — Überquerung von 1400 parallelen Dünen im Roten Zentrum; technisch nicht sehr schwierig und deshalb für viele machbar; die einzige “richtige” Wüste (im Sinn von Sandwüste) in Australien</li>
<li><i>Old Telegraph Track</i> — steilste Abfahrten in tiefe und lange Wasserdurchquerungen im tropischen Nordosten; hier werden jährlich mehrere Dutzend Fahrzeuge zu Schrott gefahren</li>
<li><i>Canning Stock Route</i> — eine 1’800 km lange Strecke in Westaustralien, die vor allem wegen ihrer Länge (Australier haben gerne <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/03/die-ignorierte-stadt.html">Superlative</a>: “most remote in the world”) und damit ihrer Abgeschiedenheit im Falle von Pannen herausfordert; technisch nicht sehr schwierig, aber hier ist materialschonendes Fahren von höchster Wichtigkeit</li>
<li><i>Gibb River Road</i> (GRR)— eine 660 km lange Schotterstrasse im Kimberley, die durch viele seitliche Abstecher auf bis 3’000 km ausgedehnt werden kann; technisch einfach und landschaftlich überwältigend</li>
</ul>
Wir haben keine <i>bucket list</i>, aber die <a href="http://www.gibbriverroad.net/" target="_blank">GRR</a> ist eines der Highlights im Nordwesten, das wir uns nicht entgehen lassen wollten. Im März hatte ich den <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/04/der-nullarbor-road-trip-sa-nach-wa.html">Nullarbor-Roadtrip</a> beschrieben, der vor allem wegen seiner Länge und Kargheit Bekanntheit erreicht hat. Als Kontrast hier eine vorwiegend materielle Sicht auf unseren zweiwöchigen "offroad"-Trip* entlang der GRR und ihren Seitenstrassen (die inhaltliche Sicht haben wir bereits in unserem <a href="http://she-ll-be-apples.blogspot.com/2015/06/derby-to-kununurra.html">englischsprachigen Blog</a> dargestellt).<br />
<span style="font-size: x-small;"><br /></span>
*<span style="font-size: x-small;"> Natürlich sind wir nicht neben der Strasse gefahren, aber die Strassen waren nur ungeteerte Pisten in mehr oder weniger gutem Zustand :-)</span><br />
<br />
Die GRR wurde in den 1950er-Jahren angelegt, damit man die fetten Rinder nicht mehr wochenlang entweder nach Derby oder Wyndham treiben musste, sondern mit dem Road Train günstiger und schneller abholen konnte.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-pZnLUK_4GRA/VYQmiXie7NI/AAAAAAAAHvY/t-C4woUEeLM/s1600/GRR.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="295" src="http://2.bp.blogspot.com/-pZnLUK_4GRA/VYQmiXie7NI/AAAAAAAAHvY/t-C4woUEeLM/s320/GRR.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Route (GRR plus Abstecher)</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-XKbgNFOr19E/VYQmiZLTlCI/AAAAAAAAHvo/tl16nkizVnY/s1600/OR_001_03200.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-XKbgNFOr19E/VYQmiZLTlCI/AAAAAAAAHvo/tl16nkizVnY/s320/OR_001_03200.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">River Crossing (zahm)</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-EWZiOr7iDck/VYQmiRIDq7I/AAAAAAAAHvw/Fg9wi1KR41w/s1600/OR_002_03322.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-EWZiOr7iDck/VYQmiRIDq7I/AAAAAAAAHvw/Fg9wi1KR41w/s320/OR_002_03322.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Der legendäre Pentecost River (hier mit wenig Wasser)</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
In der Regenzeit (Dezember bis März) fällt hier viel Regen, sodass die Bäche und Flüsse anschwellen, und die Route unpassierbar wird. Während der Trockenzeit (Mai bis Oktober) läuft das Wasser ab oder verdunstet, die Landschaft wird zunehmend trocken und öde. Nach der Regenzeit werden die Schotterpisten von Unterhaltsteams wieder instand gestellt. Weil die GRR einfach zu befahren ist, ist sie sehr populär, und die Pisten werden rasch wieder zu Wellblech, was Fahrzeugen und Reifen arg zusetzt. Im Juli sind in verschiedenen Staaten Schulferien. Es gilt deshalb, den <i>sweet spot</i> zu finden, wo einerseits die Flüsse bereits passierbar und die Pisten noch gut sind, wo andererseits die Schluchten (<i>gorges</i>) und die Wasserfälle noch genügend Wasser führen, dass man drin schwimmen kann. Später trocknen viele Wasserläufe aus oder das Wasser wird brackig, während auf der Piste der Staub die Sicht behindert und durch alle Ritzen dringt.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-o6Eqfx3Rbqw/VYQnCm_zumI/AAAAAAAAHw8/6KFOJT_RFLk/s1600/OR_2015-06-13_03679.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-o6Eqfx3Rbqw/VYQnCm_zumI/AAAAAAAAHw8/6KFOJT_RFLk/s320/OR_2015-06-13_03679.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><i>Grader</i> (Planierer)</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-A0FOnosVXNM/VYQmkDmTAUI/AAAAAAAAHwU/v-S51eSxf9g/s1600/OR_008_03327.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-A0FOnosVXNM/VYQmkDmTAUI/AAAAAAAAHwU/v-S51eSxf9g/s320/OR_008_03327.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"> Vor dem Kreuzen …</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-9HNw-f0T3rA/VYQmkYRWORI/AAAAAAAAHwM/gd-Oo6Ed5bY/s1600/OR_009_03328.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-9HNw-f0T3rA/VYQmkYRWORI/AAAAAAAAHwM/gd-Oo6Ed5bY/s320/OR_009_03328.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">… und nach dem Kreuzen</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-s2vytv-gON8/VYQmjSwkWKI/AAAAAAAAHwE/1hKy4CH6rS0/s1600/OR_004_03151.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-s2vytv-gON8/VYQmjSwkWKI/AAAAAAAAHwE/1hKy4CH6rS0/s320/OR_004_03151.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Wellblech (nach Sonnenuntergang)</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Mai schien uns der geeignete Zeitpunkt, und wir wurden nicht enttäuscht: jeden Tag strahlend blauer Himmel, überall Wasser zum Schwimmen, die Hauptpiste war in gutem Zustand und überall noch ein Plätzchen zum Campen. Wie bereits erwähnt ist die eigentliche GRR zwischen Derby und Wyndham nur 660 km lang, die Reise kann — und soll — durch <i>side trips</i> verlängert werden. In unserem Fall kamen nochmals 1’000 km hinzu, und wir waren 14 Tage unterwegs. Entlang der ganzen GRR gibt es keinen Mobilempfang.<br />
<br />
Die logistische Herausforderung begann mit dem Einkauf in Broome, denn unterwegs gibt es neben (teurem) Treibstoff praktisch nichts zu kaufen. Das zweite logistische Problem sind Ersatzteile und Reparaturmaterial im Falle von Pannen, denn z.B. von den Mitchell Falls sind es gegen 400 km bis zum nächsten Reparatur- oder Abschleppdienst. Es wird allgemein geraten, zwei Ersatzreifen mitzuführen, weil beim Wiederherstellen der Pisten mit dem Grader viele Steine in der Deckschicht zerbrechen und wie frisch geschliffene Diamanten herausragen. Zudem wird das Fahrzeug durch das sich bildende “Wellblech” der Pisten teilweise brutal durchgerüttelt, was Schrauben und Steckverbindungen löst, Risse in Blechen und Schweissnähten verursacht, Halterungen, Träger und Blattfedern bricht, Reifen und Stossdämpfer rasch alt aussehen lässt. Am Strassenrand sieht man ab und zu liegegelassene und teilweise ausgeschlachtete Fahrzeuge. Hinzu kommt, dass am Strassenrand oft Rinder weiden oder dass Kängurus über die Piste hoppeln, was zu Zusammenstössen führen kann.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-GjPLCrtK53M/VYQm-zN0fjI/AAAAAAAAHw0/z3S1PXQAJUg/s1600/OR_2015-06-10_03602.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-GjPLCrtK53M/VYQm-zN0fjI/AAAAAAAAHw0/z3S1PXQAJUg/s320/OR_2015-06-10_03602.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Minus ein Rad</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-iKpZefeP49c/VYQoCGBRMiI/AAAAAAAAHxE/7oVySztWsNs/s1600/OR_2015-06-07_03490.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-iKpZefeP49c/VYQoCGBRMiI/AAAAAAAAHxE/7oVySztWsNs/s320/OR_2015-06-07_03490.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Früher einmal der Stolz seines Besitzers</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-TJr-xJPyfFc/VY1GTNOL-fI/AAAAAAAAHx4/_Gd_o9XYRms/s1600/OR_2015-06-06_03476.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-TJr-xJPyfFc/VY1GTNOL-fI/AAAAAAAAHx4/_Gd_o9XYRms/s320/OR_2015-06-06_03476.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Wo lauert hier die Gefahr? Und: sind 80 km/h angemessen?</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
So gab es auch bei uns wieder etwas zu reparieren: bereits am zweiten Tag sankt der Flüssigkeitsstand im Kühler unseres Bremach (siehe <a href="http://hunky-dory-4wding.blogspot.com/2015/06/pannenfreies-reisen-teil-1.html">Hunky Dory</a> für die Details).<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-1DjXybL84bY/VYQmlUbhnWI/AAAAAAAAHwc/p6cUhCcy9zI/s1600/OR_011_03057.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-1DjXybL84bY/VYQmlUbhnWI/AAAAAAAAHwc/p6cUhCcy9zI/s320/OR_011_03057.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Kühlerreparatur</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Es sind die Abstecher, welche die Attraktionen der GRR ausmachen, nicht die eigentliche GRR selbst. Diese ist wohl landschaftlich schön, aber an sich keine Reise wert. Allerdings degradiert auf den Seitenstrassen die Qualität der Piste teilweise rasch und deutlich — keine Rose ohne Dorn, muss man wohl dazu sagen. Alles in allem kamen gut 1600 km zusammen. Hier unsere Favoriten:<br />
<ul>
<li><i>Mornington Wilderness Sanctuary</i> — vor 10 Jahren noch eine riesige Rinderfarm, heute ein Naturschutzgebiet mit Forschungsstation; hochinteressante Vorträge; der Sonnenuntergang in der Sir John Gorge war bisher der schönste unserer Reise</li>
<li><i>Mitchell Falls</i> — 500 km schlechteste Schotterpiste (für die letzten 80 km brauchten wir 3 Stunden) waren es wert, die Wasserfälle sind spektakulär; auf den 4 km Wanderung gab’s Aboriginal Rock Art, mehr Wasserfälle und jede Menge Vögel und Blumen. Der Rückflug im Helikopter ist unvergesslich.</li>
<li><i>Galvans George</i> —ein kleines “Wasserloch” fünf Fussminuten von der Strasse, komplett mit Wasserfall, Tarzanseil und eingerollter Pythonschlange</li>
<li><i>Windjana Gorge</i> — 60 m hohe Kalksteinwände, die vor langer Zeit ein Korallenriff waren; Vogelkonzert um 06:00 Uhr; Süsswasserkrokodile sozusagen zum Anfassen</li>
</ul>
<div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-LZJvGm9_B3s/VYQmkyVisgI/AAAAAAAAHwg/ogkvaT9zOIs/s1600/OR_010_03311.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-LZJvGm9_B3s/VYQmkyVisgI/AAAAAAAAHwg/ogkvaT9zOIs/s320/OR_010_03311.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Reifen: innert 500 km um viele Monate gealtert</span></div>
</div>
<br />
Die Campingplätze (viele waren in Nationalparks) waren mit einer Ausnahme sehr gut bis exzellent. Die Temperatur tagsüber zwischen 30 und 35°C, das Wasser um 25°C. Mücken und andere Stechviecher hatte es nur wenige, sodass man am Abend stundenlang draussen sitzen konnte.<br />
<br />Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com0East Kimberley, WA, Australia-16.467694748288956 126.4306640625-18.411734748288957 123.8488770625 -14.523654748288957 129.0124510625tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-7832665055056250382015-06-12T22:26:00.000+10:002015-06-12T22:34:07.228+10:00Halbjahresbilanz, Teil 3 (Schluss)Obwohl für uns das Naturerlebnis ganz vorne steht (siehe <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/05/halbjahresbilanz-teil-1.html">Teil 1</a> und <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/05/halbjahresbilanz-teil-2.html">Teil 2</a>) — und wir uns deshalb für Camping statt Hotels oder B&Bs entschieden haben —, suchen wir auch das moderne und das städtische Australien, denn Australien ist eines der am höchsten urbanisierten Länder der Erde. Im ersten halben Jahr haben wir ausser Brisbane alle grossen Städte besucht und uns vor allem im stärker besiedelten Süden aufgehalten. So waren unsere Erfahrungen — und meine Blog-Einträge — eher durch gesellschaftliche und historische Themen geprägt.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-lyBQJnZADBk/VXrJR6oP-vI/AAAAAAAAHoQ/eUEIg5FOl3g/s1600/OR_2015-04-08_02209.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="95" src="http://3.bp.blogspot.com/-lyBQJnZADBk/VXrJR6oP-vI/AAAAAAAAHoQ/eUEIg5FOl3g/s320/OR_2015-04-08_02209.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Panorama von Perth CBD</span></div>
<h4>
Kultur</h4>
Wer sein Bild und seinen Eindruck von Australien nur auf die — zugegeben — unvergleichlichen Landschaften und einzigartigen Tiere beschränkt, wird dem Land nicht gerecht. Die Infrastrukturleistungen sind teilweise beeindruckend: Das Strassennetz quer durch den Kontinent ist meist von höchster Qualität, die Mobilnetzabdeckung von Telstra (inkl. Internet) ist oft verblüffend, die Visitor Information Centres sind im Allgemeinen sehr gut, das Reisen ist einfach.<br />
<br />
Australien hat, gemessen an der Bevölkerungszahl, einen enormen internationalen Einfluss u.a. in Kultur, Sport, Wirtschaft und Wissenschaft. So stammen z.B. überdurchschnittlich viele grosse Filmstars aus Australien (Nicole Kidman, Kate Blanchett, Geoffrey Rush, Russel Crowe, Hugh Jackman, Naomi Watts, Hugo Weaving, um nur die bekanntesten zu nennen). Viele von Australiens Museen und Galerien haben Weltklasse. Die australische Küche war die längste Zeit englisch bestimmt (“meat and three veg”— <i>Fleisch und drei Gemüse</i> hiess das Konzept), doch hat in den letzten Jahren eine richtige Ess-Revolution stattgefunden: in allen grossen Städten finden sich Sternerestaurants und jede Menge kreative und köstliche Essorte. Wir finden auch in kleinen Orten (z.B. Pemberton, Augusta, Denham) coole Cafés mit hervorragenden Lunch-Optionen und natürlich gutem Kaffee. Die Supermärkte haben ein gutes, breites und zunehmend mediterran beeinflusstes Angebot mit vielen Frischprodukten (grosse Auswahl an Früchten und Gemüsen; Barilla-Teigwaren, Mozarella und Pizzaböden; gute Weichkäse, Brot, etc.). Daneben haben kleinere Städte oft z.B. am Samstag oder am ersten Samstag im Monat einen Farmers Market, wo ausschliesslich Produkte aus privater lokaler Produktion angeboten werden.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-iCNTUTAiwG0/VXrJL1Zz9WI/AAAAAAAAHns/S2oT5nzbw0Q/s1600/OR_2011-01-14_1050117.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-iCNTUTAiwG0/VXrJL1Zz9WI/AAAAAAAAHns/S2oT5nzbw0Q/s320/OR_2011-01-14_1050117.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">War Memorial Museum, Canberra ACT</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-GRNLukDM5oU/VXrJQ-Sij2I/AAAAAAAAHoE/5SPcPetDoIA/s1600/OR_2015-03-28_02072.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-GRNLukDM5oU/VXrJQ-Sij2I/AAAAAAAAHoE/5SPcPetDoIA/s320/OR_2015-03-28_02072.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Farmers Market, Margaret River WA</span></div>
<h4>
Entwicklung</h4>
Australien entwickelt sich enorm schnell. Offenbar schneller, als es die Australier selbst erfassen können: Von Perth nach Norden nimmt die Bevölkerungsdichte rasch ab. Gleich von mehreren Reisenden erhielten wir deshalb den Tipp, in Geraldton (39’000 Einwohner, 420 km nördlich von Perth) nochmals aufzustocken, denn “There’s bugger all after Geraldton” – <i>Nach Geraldton gibt’s nichts mehr bis Darwin</i>. Das war vielleicht vor ein paar Jahren noch der Fall. Tatsache ist: Coles wie Woolworths in Broome (knapp 2’000 km nördlich von Geraldton) sind schöner und haben ein weit besseres Angebot als Coles in Geraldton. Sogar Woolworths in Derby (5’000 Einwohner) hatte am Sonntag frisch aufgebackenes Sauerteigbrot!<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-Kx6At2n26eA/VXrJMDZcwCI/AAAAAAAAHnw/IZ9XlUUXvcg/s1600/OR_2014-11-19_00233.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-Kx6At2n26eA/VXrJMDZcwCI/AAAAAAAAHnw/IZ9XlUUXvcg/s320/OR_2014-11-19_00233.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Supermarkt, Melbourne VIC</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Insgesamt sehen wir gegenüber 2011 eine deutliche Zunahme im Angebot u.a. von Gütern des täglichen Gebrauchs, Luxusgütern, Touristik, Restaurants, neuen Häusern. Das ist kein Zufall: Australien hat die letzten vier Wirtschaftskrisen (und somit auch die GFC von 2008) weitgehend ausgelassen, und grossartig vom <i>Resource Boom</i> profitiert, was sich im durchschnittlichen Einkommen und in entsprechendem Konsum niedergeschlagen hat. Der neue Reichtum kommt vor allem von der Nachfrage nach australischen Bodenschätzen: Eisen- / Kupfer- / Manganerz, Gold, Kohle, Erdgas, Uran, etc. (<a href="http://dfat.gov.au/about-us/publications/trade-investment/australias-trade-in-goods-and-services/Pages/australias-trade-in-goods-and-services-2013-14.aspx" target="_blank">Quelle</a>), woran WA den Löwenanteil hat. Der dadurch ausgelöste <i>Mining Boom</i> hat Zehntausende von qualifizierten Arbeitskräften angezogen, die sich für ein paar Jahre in ein Minencamp verdingen, weit überdurchschnittliche Löhne verdienen und sich damit z.B. ein Haus, neue Autos und Boote, Reisen leisten. Viele haben gutes Geld gemacht, ziehen sich frühzeitig aus dem Erwerbsleben zurück, kaufen sich einen Wohnwagen und reisen bis auf weiteres durchs Land. Dadurch ist ein Mangel an qualifizierten Handwerkern entstanden, was den verbleibenden Handwerkern ebenfalls höhere Ansätze erlaubt, was wiederum das Leben generell teurer macht. Das Preisniveau lässt sich mittlerweile mit der Schweiz vergleichen. Durch das Übergewicht und das erfolgreiche Lobbying der Minengesellschaften werden andere Industrien vernachlässigt oder gleich ganz geopfert. Demnächst stellen Holden und Ford in Victoria die Produktion ein, und es wird keine in Australien produzierten Autos mehr geben. Wichtige Wertschöpfung bleibt aus: statt verarbeitet werden Rinder lebend nach Indonesien exportiert; statt hochwertiger Stahl wird rohes Eisenerz nach China verschifft. Dann werden die Produkte re-importiert (z.B. Baustahl). Allseits wird zwar die starke Zunahme an chinesischem Kapital beklagt, aber jeder, der davon profitieren kann, tut es.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-5wbKfRwbLvs/VXrJNchsZJI/AAAAAAAAHn4/L2V28HIJFsE/s1600/OR_2015-03-05_01530.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-5wbKfRwbLvs/VXrJNchsZJI/AAAAAAAAHn4/L2V28HIJFsE/s320/OR_2015-03-05_01530.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Neue Eisenerzmine, Iron Knob SA </span></div>
<div style="text-align: center;">
</div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-IWeZJ9fLOxA/VXrJShTP4aI/AAAAAAAAHoY/uCH-ha0b3B0/s1600/OR_2015-05-05_02706.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-IWeZJ9fLOxA/VXrJShTP4aI/AAAAAAAAHoY/uCH-ha0b3B0/s320/OR_2015-05-05_02706.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Eisenerzverlad, Port Hedland WA</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Allerdings ist der Resource-Boom am Abflachen, und die kommenden Jahre werden zeigen, ob Australien die goldenen Jahre genutzt hat, um sich für die Zukunft zu rüsten, z.B. mit Investitionen in Ausbildung, wirtschaftliche Strukturen, Infrastruktur, Nachhaltigkeit, etc.. Wohl eher nicht, denn die 200-jährige Geschichte ist voll von <i>Boom and Bust</i> (Aufstieg und Niedergang), und Rezession wird als Selbstreinigung angesehen. Überall ist das schnelle Geld gefragt, langfristige Investitionen (mehr als 4 Jahre) werden selten getätigt, denn wer weiss schon, was in fünf Jahren ist. Diese Tendenz wird durch das labile politische System noch gefördert: wenn die Regierungspartei wechselt, werden als Erstes viele Massnahmen der Vorgängerpartei aufgehoben, in die oft schon viel Geld investiert wurde. Dadurch entsteht ein Klima der Unsicherheit, was langfristiges Denken untergräbt. Das zeigt sich besonders deutlich im Energiebereich: 65% des Stroms wird aus Kohle erzeugt, der dreckigsten aller Alternativen, 20% aus Erdgas, 2% aus Erdöl (<a href="http://www.industry.gov.au/Office-of-the-Chief-Economist/Publications/Documents/energy-in-aust/bree-energyinaustralia-2014.pdf" target="_blank">Quelle</a>, S. 45, Zahlen gerundet). Echte staatliche Anreize zur Installation von Solar- oder Windkraftanlagen gibt es kaum (mehr), privat wird wenig investiert. Die Elektrizitätswerke fürchten um ihr Geschäft, die Gewerkschaften sind stark und wehren sich — notfalls mit Streik — dagegen, dass in ihrem Bereich Arbeitsplätze abgebaut werden. So bleibt alles beim Alten.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-XtGRO6u2LSw/VXrJRAOe7pI/AAAAAAAAHoM/va16ZwLo-yE/s1600/OR_2015-03-22_01956.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://3.bp.blogspot.com/-XtGRO6u2LSw/VXrJRAOe7pI/AAAAAAAAHoM/va16ZwLo-yE/s320/OR_2015-03-22_01956.jpg" width="240" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Zeitungswerbung für Photovoltaikinstallationen;</span><br />
<span style="font-size: x-small;">sensationell günstig $1000 pro kW (installiert), aber nicht viele greifen zu</span></div>
<br />
<h4>
Umwelt, Politik und Medien</h4>
Gegenüber der Umwelt herrscht immer noch eine besorgniserregende Unbekümmertheit. Australien hat weltweit den höchsten Pro-Kopf-Wasserverbrauch. Die Wohnhäuser sind riesig und kaum isoliert. Horrende Stromkosten für Kühlung sind die Regel, neuere Baustandards setzen sich nur sehr langsam durch. Kaum ein Automotor hat weniger als sechs Zylinder, denn in der australischen Gesellschaft zählt vor allem der materielle Erfolg. Und dieser wird herumgezeigt. Abfall wir nur zum Schein getrennt und dann doch auf Deponien geschüttet! Sogar Glas, Batterien, PET und Büchsen landen im allgemeinen Hausmüll, rezykliert wird wenig, weil es sich kurzfristig nicht lohnt. In den Supermärkten lassen sich die Kunden ihre Einkäufe in Billig-Plastiksäcke abpacken, am liebsten im Dutzend.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-EgMFtJ09j4I/VXrJVAoCrjI/AAAAAAAAHog/Uf8QhFLbL50/s1600/OR_2015-05-29_03313.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-EgMFtJ09j4I/VXrJVAoCrjI/AAAAAAAAHog/Uf8QhFLbL50/s320/OR_2015-05-29_03313.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Müll vergraben, Drysdale River Station WA</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Wir stossen immer wieder auf umweltbewusste und gebildete Australier, die sich der Misere bewusst sind und auch erkannt haben, wohin sich Australien bewegen müsste. Leider wirken sie oft ratlos oder gar resigniert, vor allem wegen der desolaten politischen Situation, wo sich so schnell auch keine Besserung einstellen wird. Politiker müssen hier vor allem Stimmen einfangen und nicht vor allem führen können; Machtspiele werden gespielt; es lohnt sich, rücksichtslos zu sein. Der aktuelle Premierminister, Tony Abbott, ist eine Katastrophe für das Land, seine Überzeugungen sind rückständig, z.B. sind nur 5% seiner Minister Frauen.<br />
<br />
Die Medien sind von wenigen Mächtigen gesteuert, betreiben quotenorientierten Sensationsjournalismus, pushen Bagatellen zu nationalen News, erwähnen international Bedeutendes jedoch kaum. Australiens Politik und Medien, so scheint es, sind vor allem mit sich selbst beschäftigt. Obwohl die Australier einen hohen Medienkonsum haben, sind sie zumeist schlecht, einseitig oder falsch informiert. Das gilt besonders für die eher konservative Arbeiterschicht, die einen Grossteil der Aussenquartiere der Städte ausmacht. Sie sind oft das Zielpublikum von übervereinfachten politischen Kampagnen und stellen eine starke Wählerschaft dar.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-bP2i0D-tka0/VXrJINagzXI/AAAAAAAAHng/y8o_BRwUcDk/s1600/OR_2011-01-15_1050149.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-bP2i0D-tka0/VXrJINagzXI/AAAAAAAAHng/y8o_BRwUcDk/s320/OR_2011-01-15_1050149.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Parlamentsgebäude, Canberra ACT</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
Insgesamt macht uns das moderne Australien generell den Eindruck einer hochentwickelten westlichen Kultur, teilweise aber den Eindruck eines Entwicklungslands. Dieser Gegensatz macht das Reisen spannend, wenn auch nicht immer einfach zu ertragen, denn oft würde es reichen, wenn Australien einfach bewährte Lösungen aus anderen Ländern studieren und konsequent kopieren würde, statt stur den <i>‘strayn way</i> (= <i>Australian way</i>). Diese kritische Analyse soll keinesfalls den Eindruck erwecken, dass es uns hier nicht extrem gut gefällt. Es wird spannend sein, weiter zu verfolgen, wie sich das Land entwickelt.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-UDufVS0-bUY/VXrLNm9f-pI/AAAAAAAAHoo/apA7TQbkjA4/s1600/OR_2015-05-11_02847.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-UDufVS0-bUY/VXrLNm9f-pI/AAAAAAAAHoo/apA7TQbkjA4/s320/OR_2015-05-11_02847.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Dampier Peninsula WA</span></div>
<h4 style="text-align: left;">
Ausblick</h4>
In den nächsten 6 Monaten werden wir v.a. durch den nur schwach besiedelte Norden und das Zentrum reisen. Ich werde mich eher auf ländliche Themen sowie auf Themen aus Natur und Umwelt verlegen. Aktuell befinden wir uns im Kimberley und werden nun durch die Tanami-Wüste nach Alice Springs fahren. Die Tage werden schon bald wieder länger, und im Zentrum erwartet uns Sonne mit Tagestemperaturen um 20°C und Nachtemperaturen gegen 0°C. Danach geht’s wieder nach Norden an die Wärme, welche wohl im August am Cape York den Höhepunkt erreichen wird, bevor wir dann mit der Sonne wieder nach Süden ziehen. Im September möchten wir nochmals ins Zentrum fahren (u.a. an die <i>Birdsville Races</i>), dann wohl zügig Richtung Melbourne, denn Mitte Oktober werden wir schon wieder unser Auto verladen. Wohin müssen wir noch entscheiden.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-NbHTA7YaY5c/VVXyQ1bGGtI/AAAAAAAAHYk/YpahzC4tFMw/s1600/Route_2015.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="295" src="http://1.bp.blogspot.com/-NbHTA7YaY5c/VVXyQ1bGGtI/AAAAAAAAHYk/YpahzC4tFMw/s320/Route_2015.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Route (siehe <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/05/halbjahresbilanz-teil-1.html">Teil 1)</a></span></div>
<br />
Es wird mich freuen, wenn das Feedback meiner Leserschaft noch etwas üppiger fliesst. Dies ist natürlich kein <i>fishing for compliments</i> sondern pure Not, denn wir haben mittlerweile fast komplett den Überblick darüber verloren, was ausserhalb dieser grossen Insel passiert.<br />
<br />
Als Abschluss zu den ersten sechs Monaten habe ich ein <a href="https://picasaweb.google.com/116937186194140706817/2015AustraliaSet1" target="_blank">Online-Fotoalbum</a> zusammengestellt.<br />
<br />
<br />
<br />Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com1Halls Creek WA 6770, Australia-18.2240552 127.66820370000005-18.2843837 127.58752270000005 -18.163726699999998 127.74888470000005tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-36223886339152892822015-05-31T23:11:00.000+10:002015-06-12T22:31:57.830+10:00Halbjahresbilanz, Teil 2<i>Wie wir unsere Route im Detail planen • Warum WikiCamps ein "game changer" ist • Weshalb unser iPad zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen gehört • Welche unschlagbaren Vorteil ein andersartiges Reisemobil bietet</i><br />
<br />
Im <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/05/halbjahresbilanz-teil-1.html">Teil 1</a> habe ich bereits die Routenplanung im Grossen erläutert, nun möchte ich noch die Routenplanung im Kleinen und einen Teil unser Ausrüstung beleuchten.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-lt7CHHZ9rMY/VWr5as-hLhI/AAAAAAAAHlw/njuJ6ILMAu4/s1600/OR_2014-12-27_00625.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-lt7CHHZ9rMY/VWr5as-hLhI/AAAAAAAAHlw/njuJ6ILMAu4/s320/OR_2014-12-27_00625.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Neu und täglich mehrfach im Gebrauch: Handwaschtank (16 Liter)</span></div>
<br />
Im Prinzip sind wir mit derselben Ausrüstung in Australien unterwegs wie 2010/2011, ausser dass wir nun für eine Woche autark unterwegs sein können (u.a. mehr Wasserreserve, Zusatzbatterie, Toilette, Dusche, Grauwassertank, Markise gegen die Sonne). Trotzdem reisen wir anders. Der Hauptgrund dafür ist die App <i>WikiCamps Australia</i> (mittlerweile auch für USA, Kanada und andere Länder). WikiCamps gehört in die Kategorie der geographischen Informationssysteme (GIS) und läuft auf Tablets und Smartphones. Auf einer Landkarte sind Camps und Sehenswürdigkeiten verzeichnet. Die Camps können offizielle Campings, oder “wilde” Sites sein, an den Camping erlaubt, toleriert oder auch verboten ist. Die Informationen werden getreu dem Wiki-Prinzip von den Benutzern selbst erfasst, erweitert und gepflegt. Camps sind mit GPS-Koordinaten, Telefonnummern, Web-Adressen, Sterne-Bewertung, Benutzerkommentaren, Preisen und Fotos versehen. Oft sind die Kommentare fast tagesaktuell, denn WikiCamps lädt Updates selbständig über das Internet hoch oder runter. WikiCamps hat den Camping-Markt in einem gewissen Sinn transparent gemacht, was viele mittelmässige Caravan Parks durchaus zu spüren bekommen dürften, die schlaueren unter ihnen nutzen WikiCamps bereits als Marketinginstrument ("Please write a favourable comment on WikiCamps" entsprechend "Please like us on Facebook").<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-yG0dB-xyXqU/VWsCYaQtujI/AAAAAAAAHmk/fV46w2rTISg/s1600/IMG_0067.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://2.bp.blogspot.com/-yG0dB-xyXqU/VWsCYaQtujI/AAAAAAAAHmk/fV46w2rTISg/s320/IMG_0067.jpg" width="240" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Die Zahlen sind Platzhalter für die Anzahl Einträge im jeweiligen Gebiet</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-OShe3eQYwBM/VWsCYec2zBI/AAAAAAAAHmo/0NtRCZT5SFU/s1600/IMG_0066.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://3.bp.blogspot.com/-OShe3eQYwBM/VWsCYec2zBI/AAAAAAAAHmo/0NtRCZT5SFU/s320/IMG_0066.jpg" width="240" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Detailansicht (Karte)</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-tEOWngqogEA/VWsCY9XK15I/AAAAAAAAHmw/uVyixnhnpvs/s1600/IMG_0068.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://3.bp.blogspot.com/-tEOWngqogEA/VWsCY9XK15I/AAAAAAAAHmw/uVyixnhnpvs/s320/IMG_0068.jpg" width="240" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Informationsübersicht zu einem Camp (nicht gezeigt sind hier Comments, Prices, Photos)</span></div>
<br />
WikiCamps hat, wie gesagt, unsere Art zu Reisen verändert: wir wissen nun ziemlich genau, was die einzelnen Camps bieten, ob es sich lohnt $40 für einen Platz auf einem Caravan Park zu bezahlen, ob das Nationalpark-Camp für $15 schön und lohnenswert ist, oder ob wir lieber 40 km Umweg zu einem kostenlosen Camp fahren sollen, wo es auch ein Toilette, Schatten oder Mobil-Empfang gibt. Bereits 2010 haben wir uns vor allem auf Verzeichnisse von legalen Camping-Möglichkeiten gestützt (die Buchreihe «<i>Camping in … (z.B. Victoria)</i>» von Craig Lewis und Cathy Savage war unser Favorit) und hatten eher selten selbst einen Ort ausgespäht. Denn letzteres kann zeitaufwändig und energieraubend sein, abgesehen davon dass man meist etwas durch die Geographie kurven muss und am Ende doch nicht sicher ist, ob Camper dort toleriert sind. Der Aufwand kann sich aber auch sehr lohnen. Mit WikiCamps steuern wir Camp Sites punktgenau an und wissen dank Benutzerkommentare auch, ob der Weg z.B. schlecht ist, und wir zusätzliche Fahrzeit einplanen müssen (im Moment ist es um 17:30 bereits dunkel). Natürlich haben die meisten anderen Reisenden auch WikiCamps, sodass es seltener geworden ist, ein schönes Plätzchen (fast) für sich allein zu haben. Doch listet WikCamps so viele Sites auf, dass man mit etwas Kommentar- und Kartenstudium rasch darauf kommt, welche Sites einfach anzufahren und deshalb gut besucht sind. Gerade all die Backpackers (junge Reisende mit knappem Budget) mit ausgebauten Toyota-HiAce-Lieferwägelchen oder Holden-Commodore-Kombis sowie die Scharen von <i>Grey Nomads</i> (Pensionierte mit (über-)grossen Wohnwagen—mehr dazu mal in einem späteren Blog-Eintrag) müssen passen, wenn die Zufahrt ruppig ist.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-UB0gKMTQs6g/VWr5dMpdx5I/AAAAAAAAHmE/UZDYbzo3f5U/s1600/OR_2015-05-06_02757.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-UB0gKMTQs6g/VWr5dMpdx5I/AAAAAAAAHmE/UZDYbzo3f5U/s320/OR_2015-05-06_02757.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Mehr ist "besser" … oder auch nicht: Dreiachswohnwagen</span></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
WikiCamps hilft uns also in der Feinplanung, wenn es darum geht, einen Platz fürs Übernachten zu suchen, doch gibt es noch eine Planungsstufe zwischen der Grobplanung aufgrund von Klima und Wetter und den lokal verfügbaren Camping-Spots: die eigentliche Fahrroute. Diese erarbeiten wir uns aufgrund von<br />
<ul>
<li>Reisetipps von unseren Freunden und Bekannten in der Schweiz und in Australien: Danke vielmals Catherine, David, Gaby, Jane, John, Julie, Lee, Michael, Norm, Peter, Peter, Phill, Reto, Ross, Susanna</li>
<li>Reisetipps von anderen Reisenden</li>
<li>Lonely-Planet-Reiseführeren (als PDF auf dem iPad)</li>
<li>Regionalen und lokalen Broschüren der Tourismusorganisationen</li>
<li>4WD-Trackbeschreibungen (Bücher, Broschüren, Internet)</li>
<li>WikiCamps-Sehenswürdigkeiten mit hohen Ratings und entsprechenden Kommentaren und Bildern</li>
</ul>
Reisetipps und Sehenswürdigkeiten tragen wir mit Bleistift (oder markieren mit Leuchtstift) in den <i>HEMA / ARB Australia Road Atlas</i> (10th Edition, spiralgebunden) ein, den uns Peter und Catherine geschenkt haben. Dieser Atlas ist zwar “nur” im Maßstab 1:2’500’000 (1 cm ≙ 25 km), aber das reicht für eine Übersicht und oft auch fürs Fahren, denn die Strassendichte ist meist eher klein). Ich habe anfangs versucht, diese Informationen in ein GIS (siehe oben) einzutragen, fand aber nichts für Mac oder iPad, das einfach zu bedienen ist und ohne Internet-Verbindung läuft. Der Vorteil eines GIS wäre, dass man die Informationen, wenn sie einmal erfasst sind, auf viele Arten filtern und darstellen könnte, so wie das WikiCamps macht. WikiCamps ist aber auch nicht die Lösung, weil alles, was man da erfasst, öffentlich wird.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-zG2Z4C9qS9Y/VWr5eULUzgI/AAAAAAAAHmU/0L4VIRRhiyc/s1600/OR_2015-05-18_03027.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-zG2Z4C9qS9Y/VWr5eULUzgI/AAAAAAAAHmU/0L4VIRRhiyc/s320/OR_2015-05-18_03027.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
Hat es mehrere mögliche Strassen oder Wege auf kleinem Raum oder sind diese nicht im Road Atlas verzeichnet, dann hilft uns die iPad App <i>HEMA 4WD Maps</i> ($100), die eine 1:300’000-Karte (1 cm ≙ 3 km) von ganz Australien plus praktisch alle Papierkarten von HEMA (inkl. Spezialkarten für 4x4-Routen und Wüsten) enthält. Damit kann man kaum mehr verloren gehen. Leider ist HEMA noch nicht über die Pixel-Karten herausgekommen, die ja nicht mehr Detail enthüllen, wenn man tiefer hineinzoomt, sodass wir für die Navigation in Städten ein normales Strassennavigationssystem verwenden (“In 300 Metern rechts abbiegen!”), das letztlich aber auch wieder nur eine App für das iPad ist (<i>TwoNav</i> mit Karten für Australien).<br />
<br />
Es ist mittlerweile wohl ziemlich augenfällig geworden, dass bei uns der Navigator (wir wechseln uns täglich ab) neben dem HEMA-Atlas praktisch nur noch das iPad verwendet. Auf dem iPad sind zudem noch sämtliche Handbücher und Reparaturanleitungen für unser Fahrzeug, eine Motordiagnosesoftware, die Gebrauchsanleitungen für alle mitgeführten Gerätchen und Werkzeuge, Apps für Wetter und Wetterprognose, eine App für die aktuellen Dieselpreise fast aller Tankstellen Australiens, etc. Auch die NZZ-Folio-App darf nicht fehlen. Und weil das iPad von Natur aus wenig griffig und kaum gegen Rempler —und schon gar nicht gegen den freien Fall — geschützt ist, haben wir ihm eine dicke und griffige Gummihülle von Gumdrop verpasst. Damit bleibt das Tablet auch auf Schotterpisten auf dem Oberschenkel liegen, sodass der Navigator wenn nötig beide Hände frei hat. Der Akku des iPad reicht meist locker für einen Fahrtag.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-ivD8dGDP2o0/VWr5dXUwLxI/AAAAAAAAHmI/c4kSs10rHtQ/s1600/OR_2015-05-18_03026.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-ivD8dGDP2o0/VWr5dXUwLxI/AAAAAAAAHmI/c4kSs10rHtQ/s320/OR_2015-05-18_03026.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
Wie bereits vor fünf Jahren, erweist sich unser etwas … ääh … auffälliges … Reiseauto als Kontaktvermittler erster Güte: die Australier bilden sich ein, den 4WD-Markt zu überblicken — was sie generell auch tun —, und plötzlich ist da ein offensichtliches Geländefahrzeug, das sie nicht einordnen können. So werden wir fast täglich angesprochen und beantworten geduldig die immer-gleichen Fragen, denn das Gespräch ist für uns stets auch ein Anknüpfungspunkt für Konversationen ausserhalb von Technik und Offroad. Mittlerweile haben wir darin eine Meisterschaft entwickelt und erfahren so die geheimen Camping-Perlen und gut gehüteten Reisetipps der Einheimischen. Manchmal machen uns die Leute Angebote, sie zuhause zu besuchen oder auf ihrem Grundstück zu übernachten. Wer beim Reisen den Kontakt mit anderen sucht, dem sei empfohlen, unkonventionell unterwegs zu sein — zu Fuss mit einer Schubkarre ist sicher der Bringer, aber auch ein originelles Reisemotorfahrzeug (z.B. ein umgebautes Feuerwehrauto) funktioniert sehr gut.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-aujWzgz-IT8/VWr5aJxbooI/AAAAAAAAHls/Ta071Td1Cpw/s1600/OR_2015-04-10_02297.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-aujWzgz-IT8/VWr5aJxbooI/AAAAAAAAHls/Ta071Td1Cpw/s320/OR_2015-04-10_02297.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
Natürlich ist unser Fahrzeug auffällig und bleibt den Leuten im Gedächtnis («Wir haben Euch bereits von einem Monat in Albany gesehen»), und wir können uns dadurch nicht in der anonymen Masse der Reisenden verstecken, aber die Vorteile überwiegen klar. Dasselbe “Schicksal” ereilt Emma aus Schweden und Rob aus England, die mit einem Landrover Jahrgang 1968 durch Australien reisen: auch sie werden sehr häufig angesprochen und erhalten so die Möglichkeit zu interessanten Kontakten.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-Egi3xHMbOLM/VWr5bQdV__I/AAAAAAAAHl4/IV1Rjs9BXog/s1600/OR_2015-05-03_02638.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-Egi3xHMbOLM/VWr5bQdV__I/AAAAAAAAHl4/IV1Rjs9BXog/s320/OR_2015-05-03_02638.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
Fortsetzung im <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/06/halbjahresbilanz-teil-3-schluss.html" target="_blank">Teil 3</a>.<br />
<div>
<br /></div>
Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com2Kununurra WA 6743, Australia-15.7735463 128.739196-16.7523913 127.4483025 -14.7947013 130.0300895tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-47166276154137911112015-05-16T23:23:00.001+10:002015-05-31T23:14:37.879+10:00Halbjahresbilanz, Teil 1<i>Wie wir unsere Reise durch Australien planen • Welches die Highlights der ersten 6 Monate waren • Woher die Red-Back-Spider ihren Namen hat • Wie man eine Radmutter löst, die nicht gelöst werden will.</i><br />
<br />
Am 17. November sind wir in Melbourne gelandet. Halbzeit. Gelegenheit für einen Rückblick — ich bin noch den Bericht schuldig, wie wir unsere <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2014/11/wie-man-einen-kontinent-erobert.html">Route durch Australien</a> gestalten —, für eine paar kritischen Analysen und für einen Ausblick. Der besseren Lesbarkeit halber in mehrere Posts aufgeteilt.<br />
<br />
Weil Klima und Wetter beim Reisen stets eine entscheidende Rolle spielen, sowohl bei der Planung wie bei der Ausführung, will ich zuerst kurz darauf eingehen.<br />
(Randnotiz: Das <i>Wetter</i> ist der tatsächliche Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt, z.B. in Broome, WA, am Dienstag, 12. Mai 2015, um 14:00 Uhr. Das <i>Klima</i> ist das durchschnittliche resp. das statistisch zu erwartende Wetter an einem Ort im Jahresverlauf; daraus kann man grob ableiten, wie das Wetter z.B. in Broome Mitte Juni sein wird. Langfristige Reisen legt man typischerweise aufgrund des Klimas in die Geographie, während das Wetter resp. die Wetterprognose kurzfristige Routenanpassungen nahelegen oder gar forcieren kann (Hitzewelle, Regenfront, Strassensperrung, etc).<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-qEgJq0-0p14/VVcqXBjFTFI/AAAAAAAAHhM/RK8aTZ95dos/s1600/OR_2014-12-25_00589.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-qEgJq0-0p14/VVcqXBjFTFI/AAAAAAAAHhM/RK8aTZ95dos/s320/OR_2014-12-25_00589.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Aufziehendes Gewitter über der NSW-Küste</span></div>
<br />
Rückblickend sind wir mit unserer Reiseroute und mit dem Wetter (siehe oben) sehr zufrieden, auch wenn es meist etwas kälter und nasser war, als es für praktisch alle Regionen typisch gewesen wäre (Klima, siehe oben ;-). So fielen einige geplante Aktivitäten indirekt dem Wetter zum Opfer, weil Strassen, Wanderwege oder Tauchreviere beschädigt und deshalb gesperrt waren. Da wir Nässe und Kälte nicht gleich ausgesetzt sind, wie wenn wir mit dem Velo reisen, liess sich das ziemlich leicht verschmerzen, denn auf der Haben-Seite war es fast überall, wo wir hinkamen, grün. Bäume, Sträucher und Gräser blühten, Kängurus, Vögel und Insekten freuten sich. Auch hatten wir kaum unter der Hitze zu leiden, denn ausser drei oder vier Tagen mit 40°C hatten wir meist Tagestemperaturen zwischen 25 und 35°C und Nachttemperaturen zwischen 12 und 20°C.<br />
<br />
Der November war geprägt vom Besuch bei unserer Freundin Nicole auf der Coromandel Peninsula in Neuseeland, sowie von der Wiedereingliederung unseres Reisemobils in den Strassenverkehr von Melbourne.<br />
In Neuseeland war es meist kühl und windig, aber der Holzofen in Nicoles Haus sorgte für behagliche Tage. Wir verbrachten viel Zeit mit ihr und durften sogar das Haus besichtigen und kommentieren, das sie zu kaufen gedachte. Mittlerweile ist sie dort eingezogen.<br />
In Melbourne verbrachten wir fast drei Wochen bei Dave und Robyn. Trotz unseres Protests überliessen sie uns ihr Schlafzimmer (“master bedroom”) und — ohne Protest — verwöhnte uns Robyn mit den köstlichsten Speisen. Schliesslich hatte unser Auto die Quarantäneinspektion passiert, hatte eine Versicherung, und zahlreiche Baustellen waren u.a. mit Peters Hilfe beendet, sodass wir am 4. Dezember wohlausgerüstet losziehen konnten: Wir haben jetzt einen dritten Sitz in der Führerkabine (für einen Reiseführer oder Besucher); pressen das Wasser beim Füllen mithilfe einer elektrischen Pumpe durch ein Keramik-Aktivkohle-Filter in den Trinkwassertank (lagert man unbehandeltes Wasser in der Wärme, wächst allerlei Zeug); pumpen unsere Reifen mit einem Onboard-Kompressor auf (eine gute Fahrradstandpumpe haben wir aber weiterhin dabei!); duschen mit solar oder elektrisch erwärmtem Wasser aus dem isolierten Druckwassertank (den Druck liefert das Reserverad) und haben Strom für 5 bis 8 Tage stationären Betrieb (die zweite Batterie laden wir nur beim Fahren).<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-Kq6P03euWiA/VVcrTLEqR0I/AAAAAAAAHhg/AGMODbLBjM8/s1600/OR_2014-11-04_00075.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-Kq6P03euWiA/VVcrTLEqR0I/AAAAAAAAHhg/AGMODbLBjM8/s320/OR_2014-11-04_00075.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Mäxli, Nicole, Jeannine</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-oifsnmxrZKE/VVc3Aw4AWKI/AAAAAAAAHkY/1RWZT3VeaOI/s1600/OR_2014-12-03_00311.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-oifsnmxrZKE/VVc3Aw4AWKI/AAAAAAAAHkY/1RWZT3VeaOI/s320/OR_2014-12-03_00311.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">David, Chloe, Robyn, Tuki</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-PIVuGdq8mu4/VVc1fYGr21I/AAAAAAAAHkA/Nr7ZxzfTlFU/s1600/OR_2015-01-07_00873.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://2.bp.blogspot.com/-PIVuGdq8mu4/VVc1fYGr21I/AAAAAAAAHkA/Nr7ZxzfTlFU/s320/OR_2015-01-07_00873.jpg" width="240" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Aus Tümpelwasser wird Trinkwasser</span></div>
<br />
Dezember und Januar verbrachten wir östlich von Melbourne und meist südlich von Sydney. Der Hintergrund dieser Routenwahl liegt in den klimatischen Gegebenheiten: der Süden von Australien ist zwischen November und März am schönsten, während der Norden in der tropischen Zone liegt und am besten von Mai bis September bereist wird, weil es sonst zu heiss und zu nass (viele Strassen gesperrt) ist. Eine Schwergewicht unserer Reise ist Westaustralien, das wir noch überhaupt nicht kannten. Dort wiederum wurde uns von allen Seiten die Kimberley-Region im Nordwesten empfohlen, speziell die Gibb River Road, eine 660 km lange 4x4-Strecke, die oft erst ab Mai befahrbar ist. Im Nordosten Australiens (Cape York) ist August die beste Reisezeit, während man das Zentrum mit Vorteil im Juni oder im September besucht (in Juli und August sind Frostnächte keine Seltenheit). Somit war die grosse Route eigentlich bestimmt: im Uhrzeigersinn mehr oder weniger entlang der Küste mit Abstechern ins Landesinnere. Diese Planung ist also sehr grob, sie ordnet jedem Monat ein ungefähres Wegstück zu. 18’000 km sind wir bisher gefahren.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-NbHTA7YaY5c/VVXyQ1bGGtI/AAAAAAAAHYg/hqDDr6fmRxo/s1600/Route_2015.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="295" src="http://1.bp.blogspot.com/-NbHTA7YaY5c/VVXyQ1bGGtI/AAAAAAAAHYg/hqDDr6fmRxo/s320/Route_2015.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Klick' mich!</span></div>
<br />
Die Highlights von Dezember und Januar waren all die Nationalparks in NSW (u.a. Murramarrang, Blue Mountains, Wollemi), abwechslungsreiches Camping und spannende Wanderungen; die Zeit in Sydney, Mudgee und Canberra; Offroad-Fahren in Victoria (<a href="http://hunky-dory-4wding.blogspot.com/2015/02/der-deddick-trail.html" target="_blank">mein Hunky-Dory-Blog</a>); Camping am Lake Hume und Murray River. Speziell zu erwähnen sind all die angepeilten Cafés, die fast ausnahmslos wirklich guten Kaffee brauen und durch eine kreative, frische Küche auffallen. Hinzu kommen die hervorragenden Restaurantbesuche in Sydney: alles Restaurants, die keine Michelin-Sterne besassen und dennoch — oder gerade deshalb — ein anderes und unvergessliches Esserlebnis bescherten. Die Tipps dazu stammten praktisch immer aus dem Lonely Planet Guide.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-L_GFkpUsf2M/VVc2m2breGI/AAAAAAAAHkQ/xWdz-N5vXDo/s1600/OR_2014-12-18_00504.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-L_GFkpUsf2M/VVc2m2breGI/AAAAAAAAHkQ/xWdz-N5vXDo/s320/OR_2014-12-18_00504.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Murramarang NP</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-KHql84A6dIY/VVcruH5lZkI/AAAAAAAAHhw/OUgmapKGZfo/s1600/OR_2015-01-10_00917.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://2.bp.blogspot.com/-KHql84A6dIY/VVcruH5lZkI/AAAAAAAAHhw/OUgmapKGZfo/s320/OR_2015-01-10_00917.jpg" width="240" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Blue Mountains NP</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-gTQMEh6Dqtw/VVcrtxGCwgI/AAAAAAAAHhs/_uPHAaldITQ/s1600/OR_2015-02-05_01243.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-gTQMEh6Dqtw/VVcrtxGCwgI/AAAAAAAAHhs/_uPHAaldITQ/s320/OR_2015-02-05_01243.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Avocado Hummus Toast</span></div>
<br />
Anfang Februar waren wir zurück in Melbourne für 10 Tage und verbrachten mehr Zeit mit unseren Freunden David und Robyn, Peter und Catherine. Die Weiterreise am Freitag den 13. verlief nicht ganz so glatt: nicht nur verlor ich meinen Schlüsselbund mit allen Fahrzeugschlüsseln (<a href="http://hunky-dory-4wding.blogspot.com/2015/05/ersatzschlussel.html" target="_blank">Hunky Dory</a>), sondern wir fuhren auch direkt in eine Sturmfront an der Great Ocean Road hinein (überraschenderweise war davon bereits am nächsten Tag nicht mehr viel zu spüren). Die Great Ocean Road ist immer wieder einen Besuch wert, ebenso wie <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/03/die-ignorierte-stadt.html">Adelaide</a>. Highlights waren die Weintouren per Veloziped im Coonawarra-Gebiet und im Barossa-Valley, sowie die zwei Tage im Gawler Ranges Nationalpark. Einen ganzen Tag verbrachten wir mit der Suche und Behebung eines elektrischen Defekts (<a href="http://hunky-dory-4wding.blogspot.com/2015/03/chronologie-einer-elektrikpanne.html" target="_blank">Hunky Dory</a>, nur für Nerds!).<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-lJLV_gqWA2E/VVcsRDd166I/AAAAAAAAHiE/19rcU3toNHU/s1600/OR_2015-02-14_01282.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-lJLV_gqWA2E/VVcsRDd166I/AAAAAAAAHiE/19rcU3toNHU/s320/OR_2015-02-14_01282.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-TGHEyCGAM1o/VVcsRJqHi7I/AAAAAAAAHiI/Lj2ZuQyotsk/s1600/OR_2015-02-19_01346.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-TGHEyCGAM1o/VVcsRJqHi7I/AAAAAAAAHiI/Lj2ZuQyotsk/s320/OR_2015-02-19_01346.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-u3l8QmQFAU4/VVc2HnTtMoI/AAAAAAAAHkI/hUZZCqQ2lG0/s1600/OR_2015-02-22_01380.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-u3l8QmQFAU4/VVc2HnTtMoI/AAAAAAAAHkI/hUZZCqQ2lG0/s320/OR_2015-02-22_01380.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Red-Back-Spinne (giftig)</span></div>
<br />
Im März machten wir den Sprung durch die <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/04/der-nullarbor-road-trip-sa-nach-wa.html">Nullarbor-Wüste</a> nach WA. Als erstes zwang uns der Cyclone Olwyn zu einem Ausweichmanöver nach Norden (Kalgoorlie), was wir aber keineswegs bereuen, doch bekamen wir Olwyns Ausläufer im Süden später immer noch zu spüren. Der Cape Le Grand Nationalpark war fabelhaft, und die riesigen Bäume um Pemberton überwältigend. Schlicht unglaublich war, dass man drei sogenannte <i>Fire Lookout Trees</i> an einem einzigen Warnschild vorbei einfach so besteigen konnte, denn man klettert ohne Sicherung über 50 m in die Höhe. Margaret River hielt, was uns vielfach versprochen wurde: wir verwöhnten uns kulinarisch und önologisch … und erst noch auf dem Velo. Das Camping-Highlight war die Cactus Beach.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-V3jvUfnf1qQ/VVc1S1V0VGI/AAAAAAAAHj4/ix35G6xIL54/s1600/OR_2015-03-14_01766.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-V3jvUfnf1qQ/VVc1S1V0VGI/AAAAAAAAHj4/ix35G6xIL54/s320/OR_2015-03-14_01766.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Minentour Kalgoorlie (<a href="http://j9-down-under.blogspot.ch/2015/03/kalgoorlie.html" target="_blank">J9's Blog</a>)</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-E_JBIQ9h-8w/VVcsfaLeEcI/AAAAAAAAHiU/5R2B8EIkuhk/s1600/OR_2015-03-16_001.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="123" src="http://1.bp.blogspot.com/-E_JBIQ9h-8w/VVcsfaLeEcI/AAAAAAAAHiU/5R2B8EIkuhk/s320/OR_2015-03-16_001.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Lucky Bay, Cape Le Grand NP</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-Wte8WlX_6VY/VVcsfxlGO2I/AAAAAAAAHiY/7iO8K4EZDac/s1600/OR_2015-03-24_01985.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-Wte8WlX_6VY/VVcsfxlGO2I/AAAAAAAAHiY/7iO8K4EZDac/s320/OR_2015-03-24_01985.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Ohne Netz und Sicherung, wo sonst vor jedem nassen Stein gewarnt wird</span></div>
<br />
Der April begann mit Ostern, wo alle Australier, die es irgendwie einrichten können, noch einmal ein verlängertes Spätsommerwochenende einlegen. Die Strassen sind verstopft, alle Campingplätze auch. Unsere Strategie war: wenn alle aus Perth (1.9 Mio Einwohner) herausströmen, dann gehen wir nach Perth. Besonders Freemantle hat uns gefallen, aber auch die Stadtteile Northbridge und Mount Lawley, die viele schöne (und gute!) Cafés bieten. Von Perth ging es weiter nach Norden. Ein unerwartetes Highlight war Nambung Station, wohin wir eigentlich nur gelangten, weil unsere Karte eine Landstrasse zeigte, wo in Wirklichkeit nur ein Karrweg ist. Am Samstag Nachmittag half ich dort Brian beim Beton-Mischen und Fundament-Giessen, am Sonntag landete er mit seiner Cessna auf der Farm-eigenen Landepiste und holte uns zu einem Rundflug über die Pinnacles ab. Ein weiteres Highlight war das Tauchen und Schnorcheln am Nigaloo Reef mit teilweise sensationellem Camping. Über die <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/04/rette-sich-wer-kann-coral-coast-wa.html">Fliegen</a> habe ich ja schon geschrieben ….<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-X247DqFvkgI/VVctA9Er2nI/AAAAAAAAHik/wMVRRnm6jOo/s1600/OR_2015-04-18_02472.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-X247DqFvkgI/VVctA9Er2nI/AAAAAAAAHik/wMVRRnm6jOo/s320/OR_2015-04-18_02472.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Francois Peron NP</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-SZWGCXTSn7w/VVctBIFpBbI/AAAAAAAAHis/nmr2CttHGKQ/s1600/OR_2015-04-24_02561.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-SZWGCXTSn7w/VVctBIFpBbI/AAAAAAAAHis/nmr2CttHGKQ/s320/OR_2015-04-24_02561.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Waroora Station</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-sx9wtNGWslk/VVctBCJAWNI/AAAAAAAAHio/tMPcaU-T6lE/s1600/OR_2015-04-26_02579.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-sx9wtNGWslk/VVctBCJAWNI/AAAAAAAAHio/tMPcaU-T6lE/s320/OR_2015-04-26_02579.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Buschmechanik (<a href="http://hunky-dory-4wding.blogspot.com/2015/05/radmutterstreik.html" target="_blank">Hunky Dory</a>)</span></div>
<br />
Der Mai begann mit einem Cyclone (dem hoffentlich letzten der Saison), der über Exmouth hinwegfegte, das wir soeben verlassen hatten. Die ersten Tage im Karijini-NP waren deshalb nass, aber das Visitor Center im Park zeigte im Rahmen eines Events Outdoorfilme, was uns bestens passte. Die Gorges (Schluchten), die man teilweise im Badetenue erforscht, waren toll. Ein Camping-Highlight war ein freies Camping östlich vom Karijini-NP. Dafür sind die Campingplätze in der Stadt Broome eher berüchtigt als berühmt, sodass wir uns für eine Alternative ausserhalb der Stadt entschieden: das <i>Broome Bird Observatory</i>. Eine Oase der Ruhe, in der man erst noch etwas lernen kann.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-21CERjx5CWY/VVczgHQ-5HI/AAAAAAAAHjk/Gaux5J4TAkY/s1600/OR_2015-05-03_02633.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-21CERjx5CWY/VVczgHQ-5HI/AAAAAAAAHjk/Gaux5J4TAkY/s320/OR_2015-05-03_02633.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-DVPQdE8M09E/VVczgKymvCI/AAAAAAAAHjg/qTJ3r5IbY4g/s1600/OR_2015-05-04_02658.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-DVPQdE8M09E/VVczgKymvCI/AAAAAAAAHjg/qTJ3r5IbY4g/s320/OR_2015-05-04_02658.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-MtPGrewpKsw/VVc0pFeR_YI/AAAAAAAAHjw/RrU8vfGee50/s1600/OR_2015-05-08_02766.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-MtPGrewpKsw/VVc0pFeR_YI/AAAAAAAAHjw/RrU8vfGee50/s320/OR_2015-05-08_02766.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
Fortsetzung im <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2015/05/halbjahresbilanz-teil-2.html">Teil 2</a>.Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com0Derby WA 6728, Australia-17.3036783 123.63010459999998-17.5461323 123.30738109999999 -17.061224300000003 123.95282809999998tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-42699661164605738912015-04-29T00:05:00.001+10:002015-04-29T00:05:36.258+10:00Rette sich wer kann, Coral Coast, WA<i>Wann ein Handtuch nicht mehr genügt • Welche Nebenwirkungen ein tropischer Sturm noch haben kann • Wozu man ein sanity net braucht • Was Fliegen unwiderstehlich finden</i><br />
<br />
Der sonst eher für seine Einsilbigkeit berüchtigte «Hitchhiker's Guide to the Galaxy» — über den Planeten Erde ist dort einzig zu lesen: “Harmlos.” — wird geradezu episch, wenn es um <a href="http://en.wikiquote.org/wiki/The_Hitchhiker%27s_Guide_to_the_Galaxy#Chapter_3" target="_blank">das Handtuch im Reisegepäck </a>geht:<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-Fe6Dhgnd9HM/VT-RSF6jEYI/AAAAAAAAHWE/0UVLC1Bui7U/s1600/OR_2015-04-23_02551.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-Fe6Dhgnd9HM/VT-RSF6jEYI/AAAAAAAAHWE/0UVLC1Bui7U/s1600/OR_2015-04-23_02551.jpg" height="320" width="240" /></a></div>
<br />
<i>A towel […] is about the most massively useful thing an interstellar hitch hiker can have. Partly it has great practical value — you can wrap it around you for warmth as you bound across the cold moons of Jaglan Beta; you can lie on it on the brilliant marble-sanded beaches of Santraginus V, inhaling the heady sea vapours; you can sleep under it beneath the stars which shine so redly on the desert world of Kakrafoon; use it to sail a mini raft down the slow heavy river Moth; wet it for use in hand-to-hand‐combat; wrap it round your head to ward off noxious fumes or to avoid the gaze of the Ravenous Bugblatter Beast of Traal (a mindbogglingly stupid animal, it assumes that if you can't see it, it can't see you — daft as a bush, but very ravenous); you can wave your towel in emergencies as a distress signal, and of course dry yourself off with it if it still seems to be clean enough. </i>(<a href="http://www.towel-day.com/de/" target="_blank">Deutsche Übersetzung</a>)<br />
<br />
Natürlich haben wir auch zwei Handtücher mit und verwenden sie für fast alle oben beschriebenen Fälle, doch führen bei uns seit zehn Tagen drei andere Gegenstände die Hitparade der unentbehrlichsten Reiseutensilien an. Vor elf Tagen sassen wir abends bei 26°C an einem Aussichtspunkt und kamen, nachdem die Sonne im Meer versunken war, in fast schon hellseherischer Weise zur Erkenntnis, dass man es extrem geniessen muss, an einem lauwarmen Abend einfach so dasitzen zu können, ohne von Insekten gefressen zu werden. Das sollte sich am nächsten Mittag mit der Ankunft in Kalbarri schlagartig ändern: mit einem Mal waren da nicht nur drei oder vier lästige Australische Kampffliegen in Augen, Ohren und Nasen, sondern mindestens dreissig oder vierzig. Willkommen in der tropischen Zone! Optimistisch versuchten wir noch, unsere Sandwiches im Freien zu essen. Seit da ist Tenuezwang so lange die Sonne über dem Horizont steht. Um den Mittag ist es am schlimmsten.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/--Bmzau08HC8/VTudimiCs0I/AAAAAAAAHVA/rgiHagsdA6o/s1600/OR_2015-04-15_02399.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/--Bmzau08HC8/VTudimiCs0I/AAAAAAAAHVA/rgiHagsdA6o/s1600/OR_2015-04-15_02399.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-_IA-yatCZmQ/VTudi3hnvaI/AAAAAAAAHVI/b7dG4nIoSkE/s1600/OR_2015-04-16_02426.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-_IA-yatCZmQ/VTudi3hnvaI/AAAAAAAAHVI/b7dG4nIoSkE/s1600/OR_2015-04-16_02426.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-5I__jw8OjE0/VTudkMascQI/AAAAAAAAHVY/ayPfTGRJD2g/s1600/OR_2015-04-25_02567.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-5I__jw8OjE0/VTudkMascQI/AAAAAAAAHVY/ayPfTGRJD2g/s1600/OR_2015-04-25_02567.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<br />
Grund für die fast schon biblische Plage (“fast schon”, weil es im 2. Buch Mose Stechfliegen waren, während “unsere” Fliegen einfach nur lästig sind) ist der tropische Sturm (<i>cyclone</i>) <a href="http://www.abc.net.au/news/2015-03-13/cyclone-warning-issued-for-mid-and-southern-wa/6315826" target="_blank">Olwyn</a> vom 8. bis 14. März, der dem westlichsten Zipfel von Australien ungewöhnlich starke Niederschläge bis weit ins Land hinein bescherte. Statt staubig rot-braun und trocken ist es hier im Moment wunderbar grün. Und statt Wind vom Meer bläst seit dem Sturm meist ein Wind aus dem Landesinnern. Das hat binnen weniger Tage die Fliegen an die Küste geblasen, wo sie mit dem neuen Grün paradiesische Zustände vorfinden — und sich entsprechen vermehren. Seit zwanzig Jahren hätten sie keine solche Fliegenplage mehr gehabt, meinte die Lady von der Waroora Station (= Farm), und das sei jetzt schon seit fünf Wochen so.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-ovGq0H1rgWo/VTudjhufytI/AAAAAAAAHVU/v7rD3UfrGdM/s1600/OR_2015-04-24_02553.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-ovGq0H1rgWo/VTudjhufytI/AAAAAAAAHVU/v7rD3UfrGdM/s1600/OR_2015-04-24_02553.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<br />
Hält man sich im Freien auf, so zieht man, wie an unsichtbaren Fäden, ein Heer von wohl mehreren Hundert Fliegen mit sich herum, die sich — wie bereits im Dezember <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com.au/2015/01/wie-man-diesen-gast-loswird.html" target="_blank">bemerkt</a> — nicht abschütteln lassen. Steigen wir in die Führerkabine unseres Autos, kommen sie mit, da hilft alles Fuchteln und Fächeln nichts. Das Einzige, was die Fliegen unwiderstehlich finden, ist das offene Autofenster ab 60 km/h. So schafft man es nach und nach, auf ein Fliegeniveau zu kommen, bei dem man das Kopfnetz wieder ablegen kann.<br />
<br />
Schwieriger wird die Aufgabe, wenn wir in unser Wohnzimmer einsteigen wollen. Geht man die Sache zu lässig an, findet man sich im Innern mit mindestens 50 Fliegen wieder, die es weiterhin auf Ohren, Augen und Nasenlöcher abgesehen haben. Das Handtuch (siehe oben) leistet gute Dienste vor dem Einsteigen, indem man damit möglichst viel Wind verursacht, den die Fliegen nicht mögen und der sie verwirrt.<br />
<br />
Als erstes haben wir deshalb unser Fliegenrollo, das man zum Einsteigen bis ganz nach oben öffnen muss, um einen Fliegenvorhang verstärkt, der sich in der Mitte dank Magneten sofort wieder schliesst (<i>Mitre10</i>, 13 Dollars). Damit sind wir beim Platz 3 der aktuell unentbehrlichsten Reisegegenstände.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-yzQ-8qgYxgg/VTueBRBbciI/AAAAAAAAHVo/a_MEdNoidBM/s1600/OR_2015-04-25_02568.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-yzQ-8qgYxgg/VTueBRBbciI/AAAAAAAAHVo/a_MEdNoidBM/s1600/OR_2015-04-25_02568.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<br />
Sind wir dann mal drin, kommt Platz 2 zum Zug: die gute alte Fliegenklatsche (<i>IGA</i>, 75 Cents). Das Morden dauert gut und gern 10 Minuten, bis einigermassen Ruhe herrscht.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-6LEvPD7FQ00/VT-RQtC9nbI/AAAAAAAAHV8/Iy5h1v47JOw/s1600/OR_2015-04-26_02576.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-6LEvPD7FQ00/VT-RQtC9nbI/AAAAAAAAHV8/Iy5h1v47JOw/s1600/OR_2015-04-26_02576.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<br />
Natürlich ist das Kopfnetz auf Platz 1 (<i>Atlas</i>, 10 Franken), denn ohne dieses wären die Tage gar nicht erst zu überstehen. Ein Ranger nannte es kürzlich das <i>sanity net</i>, weil es einen vor dem Irrsinnig-Werden bewahrt.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-UjPRg81pHy0/VTudi2asYEI/AAAAAAAAHVE/FxlRDgjxo2I/s1600/OR_2015-04-19_02498.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-UjPRg81pHy0/VTudi2asYEI/AAAAAAAAHVE/FxlRDgjxo2I/s1600/OR_2015-04-19_02498.jpg" height="320" width="240" /></a></div>
<br />
Wollte ich noch einen Trostpreis (Platz 4) vergeben, dann wäre es wohl unser Handbesen. Und zwar nicht das Billigmodell von Bauhaus mit Kunststoffborsten (diese stehen bereits nach kurzem Gebrauch in alle Richtungen ab), sondern ausschliesslich das Fabrikat von EBNAT mit Rosshaarborsten (<i>LOEB</i>, 15 Franken). Sieht auch nach sechs Monaten noch aus wie neu und wischt Sandkörner so gründlich wie tote Fliegen.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-eufPeMlyoP0/VT-RSRdo_FI/AAAAAAAAHWI/ZFQ_jb6bZFQ/s1600/OR_2015-04-26_02573.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-eufPeMlyoP0/VT-RSRdo_FI/AAAAAAAAHWI/ZFQ_jb6bZFQ/s1600/OR_2015-04-26_02573.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<br />
<br />
<br />Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com2Coral Bay WA 6701, Australia-23.1410266 113.77640510000003-23.1702281 113.73606460000003 -23.1118251 113.81674560000003tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-79511046834373354582015-04-14T00:01:00.002+10:002015-04-20T14:16:17.018+10:00Whale World, Albany, WA<i>Welcher Exportschlager noch vor der Wolle kam • Warum Walfang nach dem Zweiten Weltkrieg wieder lukrativ wurde • Wie man einen Wal fängt und zerlegt • Welche Länder heute noch Wale jagen</i><br />
<br />
Aktuell (2013-2014) <a href="http://www.dfat.gov.au/about-us/publications/trade-investment/australias-trade-in-goods-and-services/Pages/australias-trade-in-goods-and-services-2013-14.aspx" target="_blank">exportiert</a> Australiens Industrie vor allem Rohstoffe (Eisenerz, Eisen, Kohle, Erdgas, Gold, Öl), Ausbildung, Reisen, Weizen, Rinder … und CO<sub>2</sub>. Das war nicht immer so. Bis in die 1980er Jahre war das industrielle Schwergewicht die Schafzucht: bis zu 160 Mio Schafe lieferten Wolle und Fleisch und ermöglichten Australien den wirtschaftlichen Aufschwung. Schafzucht im grösseren Stil begann bereits 1810, nachdem die ersten Merinos aus England in die 1788 gegründeten Kolonie in Port Jackson (heute Sydney) eingeführt worden waren.<br />
<br />
Schafe waren aber nicht Australiens erste erfolgreiche Industrie. Diese Ehre gebührt den Walfängern, die in Port Jackson bereits 1804 die Produktion von Walöl installiert hatten und dieses exportierten. Heute drehen wir einfach einen Schalter, wenn wir Licht brauchen, damals wurde vor allem mit Öllampen beleuchtet, die mit Walöl funktionierten. Zudem wurden Walknochen z.B. für die Herstellung von Korsetts, Walzähne für Klaviertasten verwendet. Die Nachfrage nach Walprodukten war reissend. Da sich verschiedene Walarten während neun Monaten im Jahr im Südwesten und im Südosten Australiens aufhalten, war der Walfang entsprechend ergiebig, wenn auch schwierig, denn die Wale wurde mit Ruderboten und mit von Hand geworfenen Harpunen gejagt — ein äusserst gefährliches Metier!<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-XEWAoXyD9EQ/VSj_ZJoMmtI/AAAAAAAAHRc/jBZzWeKwH8s/s1600/OR_2015-03-22_01918.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-XEWAoXyD9EQ/VSj_ZJoMmtI/AAAAAAAAHRc/jBZzWeKwH8s/s1600/OR_2015-03-22_01918.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">"Die letzte Meile" im Ruderboot (bis ca. 1900)</span></div>
<br />
Gegen Ende des 19. Jahrhundert wurde Walöl immer mehr von Kerosin und Elektrizität abgelöst, und die Nachfrage nach Walöl brach ein. Zudem waren die Wale bereits arg dezimiert, der Fang immer schwieriger, sodass in Australien über viele Jahrzehnte nur noch wenige Wale pro Jahr gefangen wurden.<br />
<br />
Das änderte sich nach dem Zweiten Weltkrieg, als weltweit ein Mangel an Ölen und Fetten herrschte. Man entdeckte immer neue Produkte, die sich aus Walöl herstellen liessen oder die Walöl beinhalteten, z.B. hochwertige Schmieröle, Schuhcreme, Margarine, Seifen und Kosmetika, was den Preis in die Höhe klettern liess.<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-LcZ24yRT9aQ/VSkEpKJyZFI/AAAAAAAAHTs/n9bSFxq5XVM/s1600/OR_2015-03-22_01951.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><br class="Apple-interchange-newline" /><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-LcZ24yRT9aQ/VSkEpKJyZFI/AAAAAAAAHTs/n9bSFxq5XVM/s1600/OR_2015-03-22_01951.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Luftbild zur Zeit des Umbaus von der Fabrik zum Museum;<br />gut sichtbar die runden Tanks</span></div>
<div>
<span style="font-size: x-small;"><br /></span></div>
Deshalb nahm 1952 in Albany (WA) die <i>Cheynes Beach Whaling Company</i> ihren Betrieb auf und war rasch erfolgreich. Wale wurden jetzt mit Dampfschiffen gejagt und mit Harpunenkanonen gefangen. Der technologische Fortschritte ermöglichte die Ortung von Walen aus Flugzeugen und mit Ultraschall, was diesen kaum mehr Chancen liess. Doch bereits in den 1960er Jahren nahm die Nachfrage nach Walöl rasch wieder ab, weil nun synthetische Öle hergestellt werden konnten, und weil der Walfang international eine Ächtung erfuhr. Ab 1975 erteilte die Australische Regierung der Whaling Company in Albany die Lizenz zum Walfang jeweils nur noch für ein Jahr, die drei Waljägerschiffe (<i>whale chasers</i>) waren alt und hätten für damals $18 Mio ersetzt werden müssen. Am 20. November 1978 stellte die Cheynes Beach Whaling Company den Betrieb nicht überraschend ein, die 120 Mitarbeiter wurden arbeitslos. Das war gleichzeitig das Ende der Walfangindustrie in Australien.<br />
<br />
Anders als die meisten anderen nicht mehr rentablen Industrieanlagen wurde die Fabrik in Albany mit viel Weitsicht zum <a href="http://www.discoverybay.com.au/historic-whaling-station" target="_blank">Whale World Museum</a> umgebaut. Mit $29 ist der Eintrittspreis heute ziemlich hoch, geboten wird aber ein an Authentizität kaum zu überbietender Einblick in den Walfang, in die Bedeutung von Walprodukten und in die Walverarbeitung in Albany zwischen 1952 und 1978.<br />
<br />
Das Hauptprodukt der Fabrik war Walöl. Aus einem Wal von 50 Tonnen Lebendgewicht konnten etwa 7 t Öl gewonnen werden. Wie das genau ging, beschreibe ich weiter unten. Das Öl wurde in grossen Tanks gelagert und mehrmals pro Jahr in ein Tankschiff gepumpt und zumeist nach Rotterdam abtransportiert. Die Mengen waren gigantisch. Zum Beispiel wurden 1974 in Albany 1147 Wale geschlachtet und daraus fast 3000 t Öl produziert.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-cv_3n5p00ck/VSj_sKMvEZI/AAAAAAAAHSM/ZsBR3djRSqw/s1600/OR_2015-03-22_01929.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-cv_3n5p00ck/VSj_sKMvEZI/AAAAAAAAHSM/ZsBR3djRSqw/s1600/OR_2015-03-22_01929.jpg" height="161" width="320" /></a></div>
<br />
Das Museum besteht aus vier Hauptteilen:<br />
<ul>
<li>die Cheynes IV — das letzte und grösste Waljägerschiff der Whaling Company</li>
<li>das Flensing Deck — der Ort, wo die Wale zerlegt wurden</li>
<li>der Maschinenraum — die Apparate, in denen aus dem Wal Öl und Mehl wurde</li>
<li>die Öltanks — diese sind heute begehbar und beherbergen die Ausstellungen </li>
</ul>
Und nun zum optionalen Teil, dessen Lektüre nicht zu allen Tageszeiten und nicht für alle Leser geeignet ist.<br />
<br />
<h4>
Walfang</h4>
Während ca. 9 Monaten pro Jahr werden die Wale aufgespürt, mit einem Whale Chaser verfolgt, und mit einer Harpune aus einer Kanone am Bug des Chasers abgeschossen. Die Harpune ist über ein Seil mit dem Schiff verbunden und hat einen Sprengkopf, der im Wal detoniert und diesen tötet. Der tote Wal wird mit einer Funkboie markiert und vorerst sich selbst überlassen, während der Chaser dem nächsten Wal nachstellt.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-Af58aMmG-o4/VSj_XKCWtcI/AAAAAAAAHRU/-aHtJkxuTA0/s1600/OR_2015-03-22_01907.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-Af58aMmG-o4/VSj_XKCWtcI/AAAAAAAAHRU/-aHtJkxuTA0/s1600/OR_2015-03-22_01907.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Whale Chaser <i>Cheynes IV</i></span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-DwFevqyKWkU/VSj_ZHWr-wI/AAAAAAAAHRg/4CpNug1waV4/s1600/OR_2015-03-22_01919.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-DwFevqyKWkU/VSj_ZHWr-wI/AAAAAAAAHRg/4CpNug1waV4/s1600/OR_2015-03-22_01919.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Harpunenkanone und Harpunen, die nach Gebrauch meist verbogen<br />waren und wieder gerichtet werden mussten</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-9ke9iC6wpNY/VSj_z0KwchI/AAAAAAAAHTA/-ZMAvJ6loNQ/s1600/OR_2015-03-22_01954.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-9ke9iC6wpNY/VSj_z0KwchI/AAAAAAAAHTA/-ZMAvJ6loNQ/s1600/OR_2015-03-22_01954.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Funkboie</span><span style="font-size: x-small;"> </span><span style="font-size: x-small;">(rot-gelb)</span><span style="font-size: x-small;"> zum Markieren von getöteten Walen</span></div>
<br />
<h4>
Verarbeitung</h4>
Die toten Wale werden später in die Fabrik geschleppt, auf das <i>Flensing Deck</i> gezogen und dort von Hand gehäutet, zerhauen, zersägt und zerstückelt. Der weitaus grösste Anteil des Fetts sitzt in in einer Zwischenschicht unter der ca. 10 cm dicken Haut des Wals. Aber ausser die dicksten Knochen und die Zähne wird alles in drei riesige Dampfkochtöpfe geworfen, dreieinhalb Stunden gekocht und dabei zu einem Brei zermanscht. Nun wird das Öl extrahiert, während der Rest weiter gemahlen und getrocknet wird. Das so produzierte Walmehl wurde als Proteinfutterzusatz v.a. für Vieh verwendet.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-DbgsxTkVVbk/VSj_eRrjSPI/AAAAAAAAHRs/5tm_7CULY1E/s1600/OR_2015-03-22_01920.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-DbgsxTkVVbk/VSj_eRrjSPI/AAAAAAAAHRs/5tm_7CULY1E/s1600/OR_2015-03-22_01920.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Das Flensing Deck heute (in Restaurierung)</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-9NsJX8z9YWs/VSj_hPgKFqI/AAAAAAAAHR0/mxCGHzX70n0/s1600/OR_2015-03-22_01922.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-9NsJX8z9YWs/VSj_hPgKFqI/AAAAAAAAHR0/mxCGHzX70n0/s1600/OR_2015-03-22_01922.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Die Kopfsäge heute</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-u4z1dGZuB1E/VSkEnM-J2SI/AAAAAAAAHTQ/mElgOTlWdRo/s1600/OR_2015-03-22_01943.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-u4z1dGZuB1E/VSkEnM-J2SI/AAAAAAAAHTQ/mElgOTlWdRo/s1600/OR_2015-03-22_01943.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Historisches Bild vom Flensing Deck</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-z2e8fAQLIP8/VSkEnKpWbVI/AAAAAAAAHTU/ZV_lneoGfcU/s1600/OR_2015-03-22_01944.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-z2e8fAQLIP8/VSkEnKpWbVI/AAAAAAAAHTU/ZV_lneoGfcU/s1600/OR_2015-03-22_01944.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Historisches Bild: gesäbelt wurde vorwiegend von Hand</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-9rOvWOzuFs0/VSkEnqwkTzI/AAAAAAAAHTc/6g0C96NAnGs/s1600/OR_2015-03-22_01945.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-9rOvWOzuFs0/VSkEnqwkTzI/AAAAAAAAHTc/6g0C96NAnGs/s1600/OR_2015-03-22_01945.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Historisches Bild: als Männer noch Männer waren</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-0Fmm0YRcbfI/VSkEojs5l9I/AAAAAAAAHTo/R2hsCq80QHI/s1600/OR_2015-03-22_01948.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-0Fmm0YRcbfI/VSkEojs5l9I/AAAAAAAAHTo/R2hsCq80QHI/s1600/OR_2015-03-22_01948.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Historisches Bild; im Hintergrund die Kopfsäge</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-tPji2U6ZOVA/VSj_mV54oQI/AAAAAAAAHR8/aFmz10NzUls/s1600/OR_2015-03-22_01926.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-tPji2U6ZOVA/VSj_mV54oQI/AAAAAAAAHR8/aFmz10NzUls/s1600/OR_2015-03-22_01926.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Die drei Rotationsdampfkocher</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-ROP2t1Lcs3g/VSj_rOkZBfI/AAAAAAAAHSE/AAgrB0VJQg0/s1600/OR_2015-03-22_01927.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-ROP2t1Lcs3g/VSj_rOkZBfI/AAAAAAAAHSE/AAgrB0VJQg0/s1600/OR_2015-03-22_01927.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">In diesem Rotationstrockner wird aus der Proteinmasse Walmehl</span></div>
<br />
<h4>
Zum Museum</h4>
Das Museum stellt sehr eindrücklich und in keiner Weise beschönigend dar, welch barbarischen Job die Waljäger und Flensers zu vollbringen hatten. Es geht auch auf die Bedeutung der Fabrik für Albany ein, und auf die Auswirkungen von deren Schliessung. In jedem der ehemaligen Öltanks ist ein anderer Aspekt im Detail und mit vielen Bildern und Artefakten beleuchtet. Das einzige, was das Museum in keiner Weise nachzustellen vermag, ist der bestialische Gestank, der an diesem Ort herrschte — man muss ihn sich mithilfe eines Originalfotos vorstellen, das eine Schulklasse zeigt, die damals das Flensing Deck mit dem vollen Blutbad besichtigte: die Besucher verdrehen die Augen und halten sich die Nase zu.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-vTaw28hVvss/VSj_tOOZTmI/AAAAAAAAHSU/ALtBNksQkPE/s1600/OR_2015-03-22_01940.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-vTaw28hVvss/VSj_tOOZTmI/AAAAAAAAHSU/ALtBNksQkPE/s1600/OR_2015-03-22_01940.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Im Innern eines Walöltanks</span></div>
<h4>
Wahlfang heute</h4>
Heute ist der Walfang international verboten. Trotzdem wird in einigen Länder weiter gejagt, offiziell “zu Forschungszwecken”: allen voran Japan (<a href="http://www.ibtimes.co.uk/worlds-top-10-whaling-countries-after-japan-ban-1443370" target="_blank">geschätzt</a> 1000 Wale pro Jahr), Norwegen (1000) und Island (200) — allesamt Länder, in denen der Verzehr von Walfleisch Tradition hat.<br />
<div>
<br />
<br />
Und dies war mein hundertster Coooo-eeee-Blogeintrag — auf die nächsten hundert!</div>
Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com0Vancouver Peninsula WA, Australia-35.095204016329873 117.95957296035158-35.147196016329872 117.87889196035158 -35.043212016329875 118.04025396035158tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-33369682278638537822015-04-03T19:47:00.001+10:002015-04-03T19:47:52.145+10:00Der Nullarbor-Road-Trip, SA nach WA<i>Warum dieser Road Trip keineswegs langweilig ist • Was der Great Bight ist </i><i>• Woher die Ortschaft Norseman ihren Namen hat </i><i>• Wie der grösste Golfplatz der Welt aussieht • Wo ein Ort mit 13 Einwohnern seine eigene Zeitzone hat.</i><br />
<br />
Obwohl die Reise auf der direkten Route von Melbourne bis Adelaide zuweilen monoton ist, so bewegt man sich doch meistens im kultivierten Gebiet, passiert Ortschaften, sieht Kühe und Schafe, Wälder, Flüsse, Seen und Hügel. Die Fahrt ist aber “nur” gut 700 km lang.<br />
<br />
Fährt man von Adelaide zuerst nach Nordwesten, dann fast stetig gegen Westen nach Perth, erlebt man eine andere Dimension des Reisens:<br />
<ul>
<li>Fährt man in Adelaide (1.2 Mio Einwohner) am einen Ende des Eyre Highway los, ist man nach 307 km in Port Augusta (knapp 14’000 Einwohner), der letzten richtigen Stadt bis Perth. </li>
<li>Der nächste — und für längere Zeit letzte — nennenswerte Ort ist Ceduna (3’800 Einwohner), 468 km weiter.</li>
<li>Die darauf folgende Strecke von Ceduna nach Norseman (860 Einwohner) ist 1'201 km lang, und ich werde sie im Folgenden als <i>Nullarbor-Strecke</i> bezeichnen. Norseman ist das andere Ende des Eyre Highway, der damit 1'976 km lang ist.</li>
<li>Von Norseman auf dem direkten Weg via Wave Rock nach Perth (1.8 Mio Einwohner) sind es noch einmal 636 km. </li>
<li>Total 2'712 km und damit nur ein paar Kilometer weniger weit als Stockholm – Barcelona. Die Reise wird als <i>Australia's Great Road Journey</i> vermarktet und ist genau das!</li>
</ul>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-PL1ig-AdVZE/VRqIzC2ZH2I/AAAAAAAAHQk/tmlENubzoUw/s1600/Adelaide-Perth.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-PL1ig-AdVZE/VRqIzC2ZH2I/AAAAAAAAHQk/tmlENubzoUw/s1600/Adelaide-Perth.jpg" height="103" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">(Klicke mich!)</span></div>
<br />
Während die Fahrt von Adelaide nach Port Augusta noch ab und zu durch die Zivilisation führt, sind bereits kurz nach Port Augusta nur noch riesige Getreidefelder und Farmen und Hügelzüge zu sehen. Ab und zu gibt es einen Blick auf das Meer und Dünen oder auf Getreidesilos. Nach Ceduna wird es dann definitiv karg, aber es gibt immer wieder lichte Wälder und Weideland, teilweise Getreidefelder. Das hat in Nullarbor (nicht mehr als ein Punkt auf der Karte und ein Roadhouse in der Landschaft) ein abruptes Ende. Nun gibt es für Stunden nur noch Büschchen und trockenes Gras. Das ist die Nullarbor-Ebene, die auf dem folgenden Reliefbild sehr gut zu sehen ist (je höher über Meer umso heller die Farbe).<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-sZ2WaZKR2vE/VRqIzdw7sHI/AAAAAAAAHQo/NnNINB8n_bA/s1600/Nullarbor-Ebene.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-sZ2WaZKR2vE/VRqIzdw7sHI/AAAAAAAAHQo/NnNINB8n_bA/s1600/Nullarbor-Ebene.jpg" height="299" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Die gewaltige Nullarbor-Ebene</span></div>
<br />
Nullarbor ist nicht etwa ein Aboriginee-Name, sondern ganz einfach Latein: <i>null arbor</i> (kein Baum). Ganz so dramatisch ist es dann allerdings nicht, denn die Bäume und kleine Wälder kommen zurück, noch bevor man den westlichen Rand der Ebene erreicht hat. Etwa 100 km östlich von Norseman stösst man dann wieder auf dichten Wald aus grossen Eukalypten mit rotbraunen, glatten Stämmen.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-PQSbjWBXGt8/VRlN-evMZCI/AAAAAAAAHN0/gWWTAVyxpvg/s1600/OR_001_01600.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-PQSbjWBXGt8/VRlN-evMZCI/AAAAAAAAHN0/gWWTAVyxpvg/s1600/OR_001_01600.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Kurz nach Ceduna</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-A8_LNiLlH2U/VRlN-cyB7wI/AAAAAAAAHNs/M8j0Jjyaemk/s1600/OR_002_01641.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-A8_LNiLlH2U/VRlN-cyB7wI/AAAAAAAAHNs/M8j0Jjyaemk/s1600/OR_002_01641.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Nullarbor</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-u7tlmCE-FQQ/VRlN-rrbfyI/AAAAAAAAHNw/UUiuXVSFSXg/s1600/OR_003_01642.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-u7tlmCE-FQQ/VRlN-rrbfyI/AAAAAAAAHNw/UUiuXVSFSXg/s1600/OR_003_01642.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Ausser überfahrene Känguruhs haben wir keines dieser Tiere gesichtet</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-CEADRYMz28A/VRlN_q83IPI/AAAAAAAAHN8/SWFB6AhyBn8/s1600/OR_004_01671.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-CEADRYMz28A/VRlN_q83IPI/AAAAAAAAHN8/SWFB6AhyBn8/s1600/OR_004_01671.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Kurz nach der westaustralischen Grenze</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-GAkvykWy4A8/VRlN_5JX2rI/AAAAAAAAHOA/SDrd8XQwoS8/s1600/OR_005_01691.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-GAkvykWy4A8/VRlN_5JX2rI/AAAAAAAAHOA/SDrd8XQwoS8/s1600/OR_005_01691.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">200 km vor Norseman</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-9oVT-LDnQ6M/VRlOAZ2v8zI/AAAAAAAAHOc/ON625uviBa4/s1600/OR_006_01710.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-9oVT-LDnQ6M/VRlOAZ2v8zI/AAAAAAAAHOc/ON625uviBa4/s1600/OR_006_01710.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Wieder richtige Bäume!</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-0O4ICf8CwpI/VRlOAj9G7BI/AAAAAAAAHOU/SH9u7AM85U8/s1600/OR_007_01714.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-0O4ICf8CwpI/VRlOAj9G7BI/AAAAAAAAHOU/SH9u7AM85U8/s1600/OR_007_01714.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Norseman — benannt nach einem Pferd</span></div>
<br />
Warum tut man sich das an und fährt von Adelaide nach Perth? Nun, so “schlimm” ist es gar nicht, denn selbst in der eigentlichen Nullarbor-Wüste gibt es laufend Abwechslung und Sehenswürdigkeiten. Eine davon war der seitliche Abstecher für zwei Tage an die Cactus Beach, knapp 100 km nach Ceduna. Eine andere, das plötzliche und gänzliche Fehlen von Bäumen. Oder die 80 m hohen Steilklippen des <i>Great Bight</i>. Oder die zahlreichen Road Trains. Oder wenn einem ein gewaltiger Road Train überholt, und sich der Fahrer über Funk (Kanal 40) nach der Herkunft unseres Reisemobils erkundigt. Oder Velofahrer. Oder die Roadhouses. Oder der <a href="http://coooo-eeee.blogspot.ch/2015/03/interstate-quarantine.html">Quarantine Checkpoint</a>. Oder der Madurapass: bei so viel Ebene ist eine Steigung von 80m bereits ein Pass! Oder die Notfallpisten für den <a href="http://j9-down-under.blogspot.ch/2015/02/engel-der-lufte.html" target="_blank">Royal Flying Doctor Service</a>. Oder die längste Gerade Australiens. Oder die Suche nach einer Möglichkeit für das Nachtlager (wir sind von Ceduna bis Norseman in 2.5 Tagen gefahren, Cactus Beach nicht mitgerechnet).<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-Yjjcv9XocZo/VRlOBOfWZnI/AAAAAAAAHOQ/i9eaLQCcuCo/s1600/OR_008_001.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-Yjjcv9XocZo/VRlOBOfWZnI/AAAAAAAAHOQ/i9eaLQCcuCo/s1600/OR_008_001.jpg" height="143" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Auf der Fahrt zur Cactus Beach</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-Zl10iCZe4eQ/VRlODOe8rNI/AAAAAAAAHOw/rYqYi9c5ct8/s1600/OR_010_01634.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-Zl10iCZe4eQ/VRlODOe8rNI/AAAAAAAAHOw/rYqYi9c5ct8/s1600/OR_010_01634.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Cactus Beach</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-HXb2PLAo3J0/VRlOCuO4KaI/AAAAAAAAHOo/87Firc0xuEY/s1600/OR_009_01623.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><br class="Apple-interchange-newline" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-HXb2PLAo3J0/VRlOCuO4KaI/AAAAAAAAHOo/87Firc0xuEY/s1600/OR_009_01623.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-HXb2PLAo3J0/VRlOCuO4KaI/AAAAAAAAHOo/87Firc0xuEY/s1600/OR_009_01623.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-HXb2PLAo3J0/VRlOCuO4KaI/AAAAAAAAHOo/87Firc0xuEY/s1600/OR_009_01623.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><br /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Cactus Beach Camping</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-6mzVe10c0Yk/VRlODEKZvWI/AAAAAAAAHO0/rrL_uS7pijY/s1600/OR_011_01648.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-6mzVe10c0Yk/VRlODEKZvWI/AAAAAAAAHO0/rrL_uS7pijY/s1600/OR_011_01648.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">The Great Bight</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-PJ7IEyHYTN0/VRlODqpHxzI/AAAAAAAAHO4/8xolx9jBqvg/s1600/OR_012_01654.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-PJ7IEyHYTN0/VRlODqpHxzI/AAAAAAAAHO4/8xolx9jBqvg/s1600/OR_012_01654.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Klassischer Roadtrain</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-VLKPer5TgZw/VRlOEBR0UYI/AAAAAAAAHPA/GNN-Kx2sb_8/s1600/OR_013_01680.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-VLKPer5TgZw/VRlOEBR0UYI/AAAAAAAAHPA/GNN-Kx2sb_8/s1600/OR_013_01680.jpg" height="116" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Road Train in Cocklebiddy</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-j2YlqbPhbRg/VRlOEan6-CI/AAAAAAAAHPE/U_iBhb9pqqM/s1600/OR_014_01688.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-j2YlqbPhbRg/VRlOEan6-CI/AAAAAAAAHPE/U_iBhb9pqqM/s1600/OR_014_01688.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Derselbe Road Train kurz nach Cocklebiddy</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-7AIzN8RWB2I/VRlOEr4N1rI/AAAAAAAAHPI/ctdtj3wH1uc/s1600/OR_015_01695.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-7AIzN8RWB2I/VRlOEr4N1rI/AAAAAAAAHPI/ctdtj3wH1uc/s1600/OR_015_01695.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Tom fährt Melbourne – Perth</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-bFpkIjT1Fy8/VRlOFBGEBkI/AAAAAAAAHPQ/sUgnq-V9Dxw/s1600/OR_016_01689.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-bFpkIjT1Fy8/VRlOFBGEBkI/AAAAAAAAHPQ/sUgnq-V9Dxw/s1600/OR_016_01689.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Ich bin auch einen Landepiste</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-Aw24OgZ749s/VRlOFxMv20I/AAAAAAAAHP8/K6BaJSkMi9U/s1600/OR_017_01683.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-Aw24OgZ749s/VRlOFxMv20I/AAAAAAAAHP8/K6BaJSkMi9U/s1600/OR_017_01683.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Steuerrad festbinden!</span></div>
<br />
Und wenn es zwischendurch doch etwas monoton wurde, dann hat uns Martin Suters neues Hörbuch «Montecristo» spannend unterhalten. Die Nullarbor-Strecke ist übrigens durchgehend geteert und in sehr guten Zustand. Wer das "Abenteuer" selbst unternehmen möchte, für den ist die umfangreiche Broschüre im Format A1, die in den Visitor Centers (gefaltet!) aufliegt, sehr praktisch, sowie <a href="http://www.australia.com/en/itineraries/crossing-nullarbor.html" target="_blank">diese Website</a>.<br />
<br />
<h4>
Nullarbor-Kuriositäten</h4>
<ul>
<li>Nähert man sich Ceduna von Osten, stellt man irgend einmal fest, dass einem alle Autofahrer winken. Also beginnt man auch zu winken. Das zieht sich durch bis nach Norseman, dann verklingt der lustige Brauch wieder.</li>
<li>Adelaide — und in der Tat ganz Südaustralien — befindet sich auf einer anderen Zeitzone als Melbourne / Victoria: sie folgt um ungewöhnliche 30 Minuten nach. Kurios daran ist, dass Südaustralien eine ziemlich grosse West-Ost-Ausdehnung hat und sehr gut eine ganze Stunde Zeitdifferenz rechtfertigen könnte.<br />Perth — und ganz Westaustralien — folgen Melbourne um 3:00 h nach. Das ergibt an der Staatsgrenze SA–WA einen ungewohnt langen “Zeitsprung” von 2:30 h. Statt um 20 Uhr ist es plötzlich um 17:30 stockdunkel. Und damit es einem nicht langweilig wird, hat Cocklebiddy (13 Einwohner), mitten auf der Nullarbor-Strecke gelegen, noch eine eigene Zeitzone eingeführt, die 1:45 h auf Melbourne folgt.</li>
</ul>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-sE1H0MGZLvo/VRlOHOwW7JI/AAAAAAAAHPo/CzZzuMgIoXs/s1600/OR_020_01679.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-sE1H0MGZLvo/VRlOHOwW7JI/AAAAAAAAHPo/CzZzuMgIoXs/s1600/OR_020_01679.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">(Zu den 45 Minuten kommt aktuell noch eine Stunde Sommerzeit hinzu)</span></div>
<ul>
<li>Die Nullarbor-Strecke ist zugleich auf der grösste Golfplatz der Welt: die 18 Löcher sind mehr oder weniger gleichmässig von Ceduna bis Kalgoorlie verteilt. <a href="http://www.nullarborlinks.com/" target="_blank">Nullarbor Links</a> heisst das. Man kann an der Visitor Information in Ceduna oder Kalgoorlie eine Score Card lösen ($70) und spielt unterwegs die 18 Löcher (in beliebiger Reihenfolge, falls man die Strecke mehrfach fährt, und ohne Zeitlimite). Man trägt bei jedem Loch die benötigten Schläge ein und lässt am Ort (Pub, Roadhouse, General Store) die Präsenz mit Stempel bestätigen. Sind alle 18 Löcher gespielt, erhält man ein Zertifikat. Die Spieler sind angehalten, das Ganze nicht tierisch ernst zu nehmen.</li>
</ul>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-EKpemh9jSWk/VRlOF-xvyuI/AAAAAAAAHPY/8PYAZaN9yD8/s1600/OR_018_01637.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-EKpemh9jSWk/VRlOF-xvyuI/AAAAAAAAHPY/8PYAZaN9yD8/s1600/OR_018_01637.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Hole No. 3 in Penong (Par 4) — Aber wo ist das Green …? </span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-7KfIVYK4dK4/VRlOGYlQR7I/AAAAAAAAHPc/rvZn511bv9U/s1600/OR_019_01638.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-7KfIVYK4dK4/VRlOGYlQR7I/AAAAAAAAHPc/rvZn511bv9U/s1600/OR_019_01638.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">… hinter dem Busch!</span></div>
<ul>
<li>Der <a href="http://www.environment.sa.gov.au/parks/Find_a_Park/Browse_by_region/Eyre_Peninsula/Nullarbor_National_Park" target="_blank">Nullarbor-Nationalpark</a>, der zwischen der Steilküste und der Strasse liegt, und das Nullarbor Regional Reserve umfassen zusammen gut 28'000 km<sup>2</sup> (CH: 41'000 km<sup>2</sup>).</li>
</ul>
Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com0Nullarbor Conservation Reserve, Border Village SA 5690, Australia-31.450371264788004 130.8984153672119-31.457144264788003 130.88833036721189 -31.443598264788005 130.9085003672119tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-50067702988158820892015-03-29T14:34:00.001+10:002015-03-29T22:54:30.248+10:00Reisejournal in EnglischDieser Blog ist ganz bewusst kein <i>online</i>-gestelltes Reisetagebuch. Erstens, weil ich keines schreiben mag. Und zweitens, weil ich als Blog-Leser nur wenige interessante oder unterhaltende Blogs kenne, die in chronologischer Reihenfolge über die Reiseerlebnisse berichten.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-bmFHeysIXMk/VRd_eQdni6I/AAAAAAAAHLA/I-5V7TUpGDM/s1600/OR_2015-02-19_01335.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-bmFHeysIXMk/VRd_eQdni6I/AAAAAAAAHLA/I-5V7TUpGDM/s1600/OR_2015-02-19_01335.jpg" height="127" width="320" /></a></div>
<br />
Nun haben wir hier in Australien aber oft interessante und interessierte Leute oder Reisende getroffen, die uns geholfen haben und/oder die verfolgen möchten, wie es uns im Weiteren ergeht. Doch eigenen sich unsere bestehenden Blogs dazu nicht, erst recht nicht, wenn man Google Translator zuhilfe nimmt.<br />
<br />
Deshalb hat Jeannine vor ein paar Wochen beschlossen, <a href="http://she-ll-be-apples.blogspot.ch/" target="_blank">ein in Englisch verfasstes Reisejournal</a> mit vielen Bildern zu führen, das unsere Reise und die besuchten Orte und Sehenswürdigkeiten beschreibt. Sie will alle 2-3 Wochen einen Eintrag machen.<br />
<br />
Wer sich dafür interessiert, kann sich dort für Email-Updates registrieren, und sei es nur wegen der Bilder. Letztere werden übrigens nicht mit der Mail verschickt, sondern erst beim Lesen geladen.<br />
<br />
Achtung: nach der Registrierung für Email-Updates erhält man eine Email, in der man einen Bestätigungslink anklicken muss, um die Registrierung abzuschliessen. Sonst bleibt die Registrierung in der Schwebe, und es werden keine Updates versendet.Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-26497071014478107532015-03-27T11:02:00.000+10:002015-03-27T11:20:30.970+10:00Interstate Quarantine<i>Warum die Quarantänebehörde auch innerhalb Australiens aktiv ist • Welche Regeln für Reisende gelten • Wie wir unseren Kürbis trotzdem nach WA einführen durften • Was die Bedeutung von Regionalen Exclusion Zones ist</i><br />
<br />
Dass die Quarantänebehörde bei der Einreise nach Australien ein gewichtiges Wörtchen mitredet, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Zu viele Pflanzen und Tiere, die teilweise enorme Schäden anrichteten — und immer noch anrichten —, kamen bereits ins Land. Jährlich werden hier Hunderte von Millionen Dollars für die Bekämpfung von eingeschleppten Arten ausgegeben, die oft die endemischen Arten verdrängen. Füchse, einst zum Jagdspass eingeführt, räumen Vogelnester aus und haben schon viele Arten von kleinen Beuteltieren auf dem Gewissen. Von Asien eingeschleppte Pflanzenkrankheiten und Insekten verderben ganze Ernten, was durch die riesigen Monokulturen geradezu provoziert wird. Es ist also verständlich, dass die Behörden versuchen, Schädlinge gar nicht erst ins Land zu lassen. Unser Reisemobil kann <a href="http://hunky-dory-4wding.blogspot.ch/2014/09/das-selbstreinigende-auto.html">ein Lied davon singen</a>.<br />
<h4>
Interstate Quarantine</h4>
Etwas weniger bekannt ist, dass alle australischen Teilstaaten eigene Quarantänebehörden unterhalten um zu verhindern, dass Schädlinge <i>interstate</i> weitergereicht werden. So stellen Staatsgrenzen immer auch Quarantänegrenzen dar, an denen es <i>Quarantine Checkpoints</i> gibt. Die australische Quarantänebehörde hat für Reisende innerhalb des Landes ein kleines … äh …Handbuch von 20 Seiten zusammengetragen:<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-lvqx7nEhzFA/VRSikftEpXI/AAAAAAAAHJ8/NJkUafJYdd4/s1600/Title.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-lvqx7nEhzFA/VRSikftEpXI/AAAAAAAAHJ8/NJkUafJYdd4/s1600/Title.png" height="320" width="225" /></a></div>
<br />
Auf der ersten Seite gibt es einen wohlmeinenden Hinweis, <i>«Use this simple guide […]. It will help you check what you can and can’t take across state and quarantine borders»</i>. Weiter unten machen wir die Probe aufs Exempel!<br />
<br />
Damit der Text im Folgenden nicht zu sperrig wird, wollen wir kurz die acht Teilstaaten und deren Abkürzungen durchgehen … und dabei davon absehen, dass das Northern Territory und das Australia Capital Territory technisch gesehen gar keine Staaten sind, und dass das ACT sehr klein und komplett von NSW umschlossen ist … Also: WA, NT, SA, QLD, NSW, ACT, VIC, TAS.<br />
<div>
<br /></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-1X2O1lDzMDQ/VPcCYg319UI/AAAAAAAAHDA/HWWQhQCOqtM/s1600/States.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-1X2O1lDzMDQ/VPcCYg319UI/AAAAAAAAHDA/HWWQhQCOqtM/s1600/States.png" height="287" width="320" /></a></div>
<i><br /></i>
<br />
<h4>
Quarantine Checkpoint</h4>
<i>Quarantine Checkpoints</i> sind zollähnliche Kontrollstellen an Strassen, See- und Flughäfen. Einige sind permanent besetzt, an anderen werden nur Stichproben durchgeführt. Bei letzteren wird man auf grossen Warnschildern dazu aufgefordert, verbotene Produkte in einen Container zu werfen; kontrolliert wird allenfalls später. Die Strafen bei Übertretungen sind happig.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-KYMt9QOUpKE/VRSkTFw29TI/AAAAAAAAHKI/dSl3y_fWMxY/s1600/OR_2015-03-11_01661.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-KYMt9QOUpKE/VRSkTFw29TI/AAAAAAAAHKI/dSl3y_fWMxY/s1600/OR_2015-03-11_01661.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Der Checkpoint vor Eucla für die Einreise nach WA</span></div>
<div>
<br /></div>
<h4>
Die Regeln</h4>
Nun ist es wegen der sehr unterschiedlichen klimatischen und biologischen Bedingungen in den jeweiligen Staaten nicht einheitlich, welche biologischen Produkte in welcher Form von welchem Staat in welchen gebracht werden dürfen. Das ergibt eine “lustige”, dreidimensionale Matrix {<i>von Staat</i>, <i>nach Staat</i>, <i>Produkt</i>}, die in dem Handbuch als eine Serie von zweidimensionalen Tabellen abgebildet ist.<br />
<br />
Will man also z.B. <i>Pflanzen</i> nach NSW ("nach Staat") einreisen, dann kommt es darauf an, woher man einreist und was man genau mitführen will:<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-C66Z5pedGmk/VRSiReEoMSI/AAAAAAAAHJk/wKTNgPVfKA8/s1600/NSW-plants.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-C66Z5pedGmk/VRSiReEoMSI/AAAAAAAAHJk/wKTNgPVfKA8/s1600/NSW-plants.png" height="98" width="320" /></a></div>
<br />
Dabei bedeutet das gelbe Warndreieck: man braucht ein <i>Permit</i>, ein <i>Certificate</i> oder muss detaillierte Informationen über das Produkt vorlegen; praktisch bedeutet das für den nicht kommerziellen Benutzer so viel wie: “X” (nein).<br />
<h4>
Die Anwendung des praktischen Ratgebers</h4>
Vor zwei Wochen wollten wir von SA nach WA einreisen und am Quarantine Checkpoint keine Früchte oder Gemüse wegwerfen. Was durften wir legal mitführen?<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-i-ni8nPM93M/VRSiR0xYUSI/AAAAAAAAHJo/z9rTI-JQhWs/s1600/WA.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-i-ni8nPM93M/VRSiR0xYUSI/AAAAAAAAHJo/z9rTI-JQhWs/s1600/WA.png" height="320" width="298" /></a></div>
<br />
Zur Erläuterung:<br />
<br />
<ul>
<li>Die Tabellenzeilen sind von oben nach unten zu lesen. Ist ein Produkt, das man mitführen möchte, nicht erlaubt, dann kann man es vielleicht in einer anderen Form trotzdem einführen.</li>
<li><i>F&V</i> steht für <i>Fruit and Vegetables</i></li>
<li><i>F&V (fresh)</i> — hier sind nur die aufgezählten Ausnahmen erlaubt, alles andere ist faktisch verboten</li>
<li><i>F&V (frozen or commercially dried & packaged)</i> — ist bei strikter Anwendung der mathematischen Regeln klar: entweder sind die Produkte tiefgekühlt (selbst oder kommerziell), oder sie wurden kommerziell getrocknet <i>UND</i> verpackt. </li>
<li><i>F&V (cooked)</i> — das ist der Ausweg für alle, die keinen Tiefkühler aber noch Früchte und Gemüse haben, die sie nicht mehr vor dem Passieren der Quarantäne-Grenze verzehren können: kochen oder einkochen.</li>
</ul>
<br />
Es war also nicht allzu schwierig festzustellen, dass wir unseren übrig gebliebenen Kürbis einfach schälen und kochen und so über die Staatsgrenze nehmen konnten. Gesagt, getan. Der Kontrolleur, der in unserem Reisemobil jede Schublade und natürlich auch den Kühlbox inspizierte, war mit unserer Interpretation der Regeln einverstanden.<br />
<br />
An dieser Stelle muss ich der Behörde ein Kompliment aussprechen, dass sie die vorliegende Ausgabe 2014 des Handbuchs gegenüber der Ausgabe 2011 stark vereinfachte und überhaupt erst verständlich machte. Die Ausgabe 2011 schaffte nämlich mehr Unklarheit als Klarheit. So waren dort allein “F&V” noch mit acht (!) Zeilen vertreten und unter Missachtung der einfachsten Logikregeln formuliert gewesen. (Auf die Ausgabe 2014 war ich übrigens nur gestossen, weil ich für diesen Blog-Eintrag recherchierte und mir bezüglich unseres Kürbis keinen Reim aus der Ausgabe 2011 machen konnte).<br />
<br />
<h4>
Exclusion Zones</h4>
Hat man einmal begriffen, welche Produkte in welcher Form legal von Staat A nach Staat B gebracht werden dürfen, dann ist dies leider noch nicht das Ende der Fahnenstange. Es gibt nämlich in allen Staaten noch Gebiete, für die besondere Regeln gelten. Gut föderalistisch heissen diese Gebiete in NSW wahlweise <i>Exclusion Zone</i>, <i>Pest Free Area</i> oder <i>Protected Area</i>, in WA <i>Area</i> oder <i>Region</i>, in VIC <i>Control Area</i>, <i>Protection District</i> oder <i>Zone</i>, etc. WA kennt gleich fünf dieser Zonen, z.B. die <i>Ord River Irrigation Area</i>. Allerdings sind diese Zonen vor allem für kommerzielle Transporte von Bedeutung.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-pInt8A4HanY/VRSiSCjXLvI/AAAAAAAAHJw/v8Cu3ou62QU/s1600/Mosaic.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-pInt8A4HanY/VRSiSCjXLvI/AAAAAAAAHJw/v8Cu3ou62QU/s1600/Mosaic.png" height="72" width="320" /></a></div>
<br />
<h4>
Zum Schluss</h4>
Alles klar? — Alles klar! Oder etwa doch nicht? Blättert man nämlich in der beschriebenen Broschüre auf die hintere Umschlagseite, dann heisst es da in sechs (!) Sprachen pauschal und drohend:<br />
<br />
<i>«Do not take fruit, vegetables, plants or flowers across State and quarantine borders. PENALTIES APPLY.»</i><br />
<br />
Was nun? Gar keine Früchte, Gemüse, Pflanzen oder Blumen? — Dieses Überbleibsel aus der Ausgabe 2011 wird hoffentlich mit der nächsten Ausgabe korrigiert werden!<br />
<br />
<i>For more information, visit the website <a href="http://www.quarantinedomestic.gov.au/">www.quarantinedomestic.gov.au</a> or telephone Freecall 1800 084 881</i><br />
<div>
<br /></div>
Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com0Nullabor, WA, Australia-31.6303662651941 129.01015390937505-32.4953912651941 127.71926040937505 -30.765341265194103 130.30104740937506tag:blogger.com,1999:blog-5291698071393673431.post-12592866935927308802015-03-16T21:39:00.000+10:002015-03-19T10:08:15.582+10:00OneSteel, Whyalla, SA<i>Wie aus Eisenerz Einsenbahnschienen und Schiffe werden • Warum dazu Steinkohle benötigt wird • Für wen die Produkte aus Whyalla bestimmt sind • Woher Whyalla das Trinkwasser bezieht</i><br>
<br>
Da Australien auf einem grossen Teil der Bodenschätze der Erde sitzt, gibt es eine entsprechend grosse Minen- und Erzverarbeitungsindustrie. Einige der Minen und Werke kann man besichtigen.<br>
<br>
Bereits ab 1899 wurde in Iron Knob Eisenerz mit sehr hohem Eisenanteil geschürft. Es dauerte aber bis zum Zweiten Weltkrieg bis in Whyalla (ausgesprochen "uii-alla", siehe den Link rechts vom Originalpost), 54 km SE von Iron Knob, eine leistungsfähige Eisenhütte mit Stahlwerk in Betrieb genommen wurde.<br>
<br>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-2e0V8FJ6T8g/VQLGC6iXlKI/AAAAAAAAHH4/akgSL0r7uqU/s1600/OR_2015-03-05_01526.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-2e0V8FJ6T8g/VQLGC6iXlKI/AAAAAAAAHH4/akgSL0r7uqU/s1600/OR_2015-03-05_01526.jpg" height="240" width="320"></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Die ursprüngliche Eisenerzmine von Iron Knob</span></div>
<br>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-PzVSi2-tHyU/VQLGCN3_auI/AAAAAAAAHHo/Mp_G6ivS6ls/s1600/OR_2015-03-05_01525.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-PzVSi2-tHyU/VQLGCN3_auI/AAAAAAAAHHo/Mp_G6ivS6ls/s1600/OR_2015-03-05_01525.jpg" height="240" width="320"></a></div>
<br>
Zeitgleich wurde unmittelbar daneben eine Werft für Kriegsschiffe eröffnet, die einen Grossteil des Stahls verarbeitete. Die Werft ist seit langem wieder geschlossen, aber die Stahlproduktion und -verarbeitung läuft unter dem Namen <i>OneSteel</i> bis heute, resp. wurde kürzlich sogar modernisiert. OneSteel beschäftigt 3'000 Mitarbeiter und verarbeitet 1.8 Mio Tonnen Eisenerz im Jahr.<br>
<br>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-qjAvu9dQVxU/VQLF9XWplnI/AAAAAAAAHGc/6wEoLbxwDOY/s1600/OR_2010-12-22_001.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-qjAvu9dQVxU/VQLF9XWplnI/AAAAAAAAHGc/6wEoLbxwDOY/s1600/OR_2010-12-22_001.jpg" height="100" width="320"></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Hafen von Whyalla. Im Hintergrund das Werk von OneSteel.</span></div>
<br>
Im Hafen von Whyalla wird neben dem produzierten Stahl auch rohes Eisenerz verladen, zumeist nach China (5.1 Mio Tonnen pro Jahr! Wieso das rentiert, resp. warum nicht gleich Stahl exportiert wird, konnte mir niemand erklären). Dann gibt es auch noch etwas Tourismus.<br>
<br>
So wie <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2010/09/leigh-creek-1976.html" target="">Leigh Creek</a> nur existiert, weil seine Braunkohlenmine rentiert, wäre Whyalla nur noch eine Geisterstadt, wenn OneSteel die Tore schliessen würde. Whyalla ist mit ca. 15'000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt von South Australia (der grössten war der <a href="http://coooo-eeee.blogspot.ch/2015/03/die-ignorierte-stadt.html">vorangehende Eintrag </a>gewidmet).<br>
<div>
<br></div>
Wer schon immer mal wissen wollte, wie Eisenerz zu Eisen verhüttet wird, wie daraus Stahl entsteht, und wie man Eisenbahnschienen herstellt, der liest jetzt weiter. Die anderen freuen sich auch den nächsten Eintrag.<br>
<br>
OneSteel bietet Führungen an, die einen ins Herz der riesigen Anlage (mehrere Quadratkilometer gross) bringen und einen eindrücklich Einblick erlauben. Ich versuche mich kurz zu halten.<br>
<br>
Per Schiff werden 0.9 Mio Tonnen Steinkohle aus New South Wales herangefahren und werden zu Koks umgewandelt — der Energiegehalt von Braunkohle, z.B. aus Leigh Creek, ist dafür zu klein. Dabei wird unter Luftabschluss eine höherwertige Kohle hergestellt, und als Nebenprodukte fallen grössere Mengen Koksgas und Ammoniumsulfit an. Ammoniumsulfit verwenden die Bauern als Dünger und die Terroristen als wichtigste Zutat für Bomben. 180 (!) Koksöfen werden parallel betrieben, und alle 8.5 Minuten wird einer geleert ... und einer mit 20 Tonnen Kohle gefüllt.<br>
<br>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-FF0py2BguJM/VQLF9YPaW0I/AAAAAAAAHGg/C7os1d0C4WY/s1600/OR_2010-12-22_1050223.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-FF0py2BguJM/VQLF9YPaW0I/AAAAAAAAHGg/C7os1d0C4WY/s1600/OR_2010-12-22_1050223.jpg" height="240" width="320"></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Die Koksofen sind links sichbar, der "Turm" ist der fahrbare Füllapparat</span></div>
<br>
Das Eisenerz wird in der Mine zu feinem Kies gemahlen, mit aufbereitetem Regenwasser gemischt und 62 km durch eine Pipeline nach Whyalla gepumpt (!). Der Erzbrei wird getrocknet, dann wird Kalk aus Japan zugemischt. Im koksbefeuerten Hochofen wird das Eisenerz bei über 2000°C geschmolzen. Der Kalk bindet Verunreinigungen. Das flüssige Eisen (200 Tonnen pro Stunde; Kohlenstoffanteil 4%) wird in Spezialeisenbahnwagen gefüllt und ins nahe Stahlwerk gefahren. Die glühende Schlacke (Kalk plus der nicht-Eisenanteil aus dem Erz) wird von einem Spezialtransporter auf eine Halde gekippt. Das ist, als ginge die Sonne auf.<br>
<br>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-eC2hP9Kk7KA/VQLF-GTXPhI/AAAAAAAAHGs/LzL7rpo_WaU/s1600/OR_2010-12-22_1050224.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-eC2hP9Kk7KA/VQLF-GTXPhI/AAAAAAAAHGs/LzL7rpo_WaU/s1600/OR_2010-12-22_1050224.jpg" height="240" width="320"></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Der Hochofen (engl. <i>blast furnace</i>)</span></div>
<br>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-2NsVih_sWYw/VQLF-djiPGI/AAAAAAAAHGw/P007dzG8Tos/s1600/OR_2010-12-22_1050230.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-2NsVih_sWYw/VQLF-djiPGI/AAAAAAAAHGw/P007dzG8Tos/s1600/OR_2010-12-22_1050230.jpg" height="240" width="320"></a></div>
<br>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-14W3bZHsj3o/VQLF-4hKtUI/AAAAAAAAHG0/Ff1L3IknCjk/s1600/OR_2010-12-22_1050232.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-14W3bZHsj3o/VQLF-4hKtUI/AAAAAAAAHG0/Ff1L3IknCjk/s1600/OR_2010-12-22_1050232.jpg" height="240" width="320"></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Transporter mit Schlackebehälter</span></div>
<br>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-m4WSJ4IP8M4/VQLF_bfpaMI/AAAAAAAAHG8/1N_0l2HRBTI/s1600/OR_2010-12-22_1050233.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-m4WSJ4IP8M4/VQLF_bfpaMI/AAAAAAAAHG8/1N_0l2HRBTI/s1600/OR_2010-12-22_1050233.jpg" height="240" width="320"></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Ausleeren der flüssigen Schlacke</span></div>
<br>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-5ZK9B54Y2OI/VQLF_po-udI/AAAAAAAAHHE/NwDptC8kCqg/s1600/OR_2010-12-22_1050234.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-5ZK9B54Y2OI/VQLF_po-udI/AAAAAAAAHHE/NwDptC8kCqg/s1600/OR_2010-12-22_1050234.jpg" height="240" width="320"></a></div>
<br>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-mlsJ9eLcmEc/VQLF_ypSkUI/AAAAAAAAHHU/tSw2srIWtLo/s1600/OR_2010-12-22_1050235.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-mlsJ9eLcmEc/VQLF_ypSkUI/AAAAAAAAHHU/tSw2srIWtLo/s1600/OR_2010-12-22_1050235.jpg" height="240" width="320"></a></div>
<br>
Im Stahlwerk wird das flüssige Eisen unter Zufuhr von Sauerstoff und Zugabe von einem Drittel Alteisen weitergekocht und der Kohlenstoffanteil auf unter 1% reduziert. Das ist nun Stahl. Allenfalls werden andere Metalle dazugegeben (Chrom, Mangan, etc.). Zum Kochen wird Koksgas (siehe oben) verwendet. Dann wird der Stahl zu Barren à 1.5 bis 5 Tonnen gegossen und abgekühlt. Jährlich werden 1.2 Mio Tonnen Stahl produziert.<br>
<br>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-zSJU-1eK_z8/VQLGAavR_bI/AAAAAAAAHHM/YmK8Sr0MhNI/s1600/OR_2010-12-22_1050239.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-zSJU-1eK_z8/VQLGAavR_bI/AAAAAAAAHHM/YmK8Sr0MhNI/s1600/OR_2010-12-22_1050239.jpg" height="240" width="320"></a></div>
<br>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-OONQOA5pfaE/VQLGBm-fVYI/AAAAAAAAHHg/kalPGyNgtSI/s1600/OR_2010-12-22_1050244.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-OONQOA5pfaE/VQLGBm-fVYI/AAAAAAAAHHg/kalPGyNgtSI/s1600/OR_2010-12-22_1050244.jpg" height="240" width="320"></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Das Walzwerk</span></div>
<br>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-l4MymAwzITo/VQLGByVSeuI/AAAAAAAAHHk/yMMd66Efhck/s1600/OR_2010-12-22_1050240.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-l4MymAwzITo/VQLGByVSeuI/AAAAAAAAHHk/yMMd66Efhck/s1600/OR_2010-12-22_1050240.jpg" height="240" width="320"></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Die fertigen Barren</span></div>
<br>
Später werden die Stahlbarren in einen riesigen Ofen wieder erhitzt (Koksgas!), dann zu Eisenbahnschienen oder Profilen gewalzt und wieder abgekühlt.<br>
<br>
Je nach Verwendungszweck werden die Schienen und Profile partiell erhitzt (Koksgas …), dann abeschreckt und dabei gehärtet. Weil sie sich dabei verziehen können, werden sie nochmals erhitzt (womit wohl?) und gerichtet. Alle Produkte sind für den Australischen Markt bestimmt. Australian Owned, Australian Made. Wenn man die Leute von Whyalla vom Stahlwerk reden hört, dann sollte man sagen: <i>Proudly</i> Australian Made.<br>
<br>
Whyalla ist eine aufgeräumte Kleinstadt, die sogar ein bisschen Charme hat und alles fürs tägliche Leben bietet. Im Gegensatz zum Grundwasser, das in Leigh Creek angezapft wird, ist Whyalla voll von eine Wasser-Pipeline abhängig, die 376 km lang ist und ihr Wasser vom Murray River bezieht. (Randbemerkung: wie in <a href="http://coooo-eeee.blogspot.com/2010/06/murry-river.html" target="">diesem Blog-Eintrag</a> beschrieben, war der Murray River früher ein gewaltiger, schiffbarer Fluss. Da ihm für aber immer mehr Wasser für Landwirtschaftsbewässerung -– und z.B. für Städte wie Whyalla – entzogen wird, ist er zeitweise nurmehr ein Rinnsal. Das ist im Süden von Australien ein Riesen-Politikum, und die Regierung kauft seit 2013 Wassernutzungskontingente von Privaten zurück.)<br>
<div>
<br></div>
Damedoshttp://www.blogger.com/profile/10290004440659992852noreply@blogger.com0Whyalla SA, Australia-33.0343994 137.58491479999998-33.886787399999996 136.29402129999997 -32.1820114 138.8758083