Dienstag, 13. April 2010

Camping (part 2) — Der Campingplatz

Die Frage, ob Vorbereitung und Anfahrt zum Campingplatz auch zum Campieren gehören, ist eher eine philosophische und sei hier einmal ausgeklammert. Viel wichtiger – und hier genauer untersucht – ist jedoch, welchen Campingplatz man sich aussucht und wie man sich dort einrichtet.

Die Campingplätze lassen sich grob in vier Kategorien einteilen.
  • Holiday-Park — Entspricht dem in Europa bekannten, komfortabel ausgestatteten Campingplatz. Hier gibt's abgesteckte Parzellen, Strom, umfangreiche WC- und Duschanlagen, Waschmaschinen und Spülbecken, Shop und Restaurant, Zaun und Schlagbaum, Swimmingpool und Spielplatz. Eher keine Lagerfeuerromantik. Dafür Wohnwagen und Beschallung, Motorboote und Jet-Skis, und die sogn. cabins, kleine eingerichtete Miethäuschen.  Holiday-Parks sind der Ferienzeit Wochen im voraus ausgebucht. Als Beispiel sei Lakes Entrance Tourist Park genannt. $35 pro Parzelle und Tag.
  • Farm Camping — Entspricht in dem in Frankreich recht verbreiteten camping à la ferme. Sehr familienfreundlich um einen Bauernhof herum angelegter Camping mit fest installierten Barbecues, mit WC-Anlagen, Auslauf für die Kinder, entspannter Atmosphäre. Am Abend Lagerfeuerromantik. Und wer eher für sich sein möchte, der findet etwas weiter vom Hof weg ein ruhiges Plätzchen. Eher Haus- und grosse Igluzelte als Wohnwagen. Beispiel Stonehenge Farmstay Camping Ground in Buchan. $17 pro Fahrzeug (inkl. Zelt oder Wohnwagen).
  • Camping Area in Nationalpark / Forest Park — Eine Lichtung im Wald, eine Wiese an einem Fluss oder an einem Zufahrtsweg, oder ein etwas geschützter Ort im Outback. Immer mit Feuerstellen und viel Platz. Wird oft von Rangers betrieben. Feuerholz und Trinkwasser muss man in der Regel selbst mitbringen, ein Plumpsklo hat es meistens, und sogar Toilettenpapier! Teilweise kostenpflichtig ($7-10), teilweise gratis. Viele dieser Campings sind über Schotterstrassen zu erreichen, einige nur mit grobem Gefährt. Als Beispiel ein namenlose camping area in der Nähe von Buchan:

  • Bush Camping — Und dann gibt es auch fast immer die Möglichkeit, sich selbst einen Platz für die Nacht zu suchen, was grundsätzlich erlaubt aber in der Nähe von kommerziellen Campingplätzen oft verboten oder wenigstens nicht gerne gesehen ist. Beim bush camping ist es ganz besonders wichtig, dass man den Ort mindestens so sauber und unbeschädigt verlässt wie man ihn angetroffen hat, weil auch in Australien die Tendenz besteht, immer mehr Verbote aufzustellen.

1 Kommentar:

  1. Immer spannend Eure Geschichten!!!
    Würde jetzt auch gerne in einem Nationalpark campen!!!
    Greez w

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