Als der Engländer Matthew Flinders mit seinem Schiff Investigator 1802  die südaustralische Küste kartografierte, ertranken acht seiner  Seemänner, als ihr Boot beim Versuch Trinkwasser aufzutreiben von einer  Strömung erfasst wurde und kenterte. Flinders nannte die Bucht zum  Gedenken Memory Cove.
Heute ist diese extrem schöne Bucht in die Memory  Cove Wilderness Protection Area (Google Map) integriert, welche ihrerseits Teil des  Port Lincoln National Parks ist. Maximal 15 Fahrzeuge werden pro Tag in  die Area eingelassen (einen Schlüssel für das Tor gibt's gegen ein Depot  von $50 auf dem Visitors Centre in Port Lincoln), und in Memory Cove  selbst ist einer jener Camping Grounds, von denen man noch Jahre später  schwärmt: gleich hinter den ersten Dünen, 20 m vom Strand, befinden sich  fünf nummerierte und abgesteckte Plätzchen unter Mallee- und  Eukalyptusbäumen.
Das Meer ist klar und lud zum ersten Bad der Saison  ein.
(Fürs Protokoll sei erwähnt, dass Beat bei seinem Besuch bereits vor einem guten Monat in  Apollo Bay die Saison diesbezüglich eröffnet hat, bei geschätzten 16°C).
Man  hat uns vielfach versichert, dass es ab dem 26. Dezember an allen  Campingplätzen am Meer zugeht wie in St. Moritz am 26. Dezember: vorher  läuft nichts bis nicht viel, und dann ist plötzlich die Hölle los. Aus  diesem Grund war es möglich, dass wir vor einer Woche überhaupt noch  einen Platz in Memory Cove für zwei Nächte reservieren konnten ($15 pro  Nacht). Vom 24. auf den 25. waren sogar nur zwei der fünf Stellplätze  belegt, sodass wir uns den schönsten, Nummer 2, unter den Nagel rissen,  obwohl wir Nummer 5 zugeteilt hatten :-).
Bereits der Weg zur Memory Cove ist spektakulär. Eine Schotterstrasse  führt 19 km durch wechselnde Vegetation, die immer wieder Aussicht auf  ein tiefblaues Meer mit kleinen Inseln in Küstennähe und schäumende  Brandung bietet.
Und zur Krönung gesellten sich am Weihnachtstag während dem Morgenessen  noch vier Delphine zu uns, welche ihr Frühstück allerdings im Wasser  einnahmen (ohne Foto).
Leider war es um 12 Uhr vorbei mit der Ruhe:  zwei Fahrzeuge (je mit Bootsanhänger) und total elf Personen stürmten  den Camping Ground und die Beach, und als erstes musste ein Motorboot zu  Wasser gelassen werden, obwohl es eigentlich keine Bootsrampe gibt --  der Pfosten, der genau dies verhindern sollte, war auf jeden Fall kein  ernstes Hindernis.
Die Hölle kann also ausnahmsweise auch schon am 25.  Dezember losbrechen. Wir werden uns also für die kommenden Tage daran  gewöhnen müssen, Camping Grounds und Strände nicht mehr für uns alleine  zu haben. Aber vielleicht ja danach wieder.
Wir wünschen allen nachträglich eine frohe Weihnacht und einen erfolgreichen Start ins Neue Jahr!
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