Mittwoch, 18. August 2010

Around Australia

Kürzlich bin ich auf den Bericht einer äusserst bemerkenswerten "Reise" gestossen: eine Tour buchstäblich around Australien. Die Deutsche Freya Hoffmeister hat am 18. Januar 2009 ihr Kajak in Melbourne eingewassert und ist nach 332 Tagen und 13'790 km rund um den roten Kontinent wieder dort angekommen.

(Quelle: Freyas Homepage)

Sie ist 245 Tage gepaddelt und hat im Tagesschnitt 55 km zurückgelegt, ca. 11 Stunden pro Tag, total 2650 Stunden! Besonders eindrucksvoll ist, dass sie den grössten Teil der Reise alleine zurückgelegt hat, also ohne ein Begleitboot.  Oft hatte sie Lebensmittel für zwei Wochen und Wasser für 5-6 Tage geladen. Die meisten Nächte hat sie das Zelt irgendwo aufgeschlagen.

(Quelle: Freyas Homepage)

Aber es gab auch ein paar Nächte, die sie im offenen Wasser verbrachte, weil sie den grossen Wellen in Küstennähe ausweichen musste. Damit das Kajak während der Nachtruhe nicht kentert, hat sie jeweils zwei Paddel quer aufs Kajak geschnallt und an deren Enden aufblasbare Kissen befestigt.

Freyas Website lohnt einen Besuch, speziell die Australien-Umrundung.

Ein Manta (allerdings ein gestrandeter)

Sonntag, 8. August 2010

Let's ski

Mit dem Queens Birthday (siehe diesen Eintrag) hat zumindest im Süden von Australien mehr oder weniger offiziell die Skisaison 2010 begonnen. In Victoria und New South Wales gibt es einige Ski-Resorts, die wenigstens während ein paar Wochen Schnee haben, August scheint der schneesicherste Monat zu sein.

In der Bourke Street im CBD, eine der Haupteinkaufsstrassen, hat es z.B. ein grosses Ski- und Snowboard-Geschäft, das jetzt Hochsaison hat — in den heissen Monaten mutete der Schriftzug dafür etwas komisch an.


Natürlich ist Skifahren hier nicht annähernd so weit verbreitet wie in Europa oder den USA, und die Anlagen sind bescheiden. Trotzdem gibt es auch recht exklusive Angebote für Unterkünfte und Essen.

 Zirkys Apartments in Mount Hotham, $1892 für zwei Nächte im schönsten Apartment

Falls Creek ist eine der "more hip" Destinationen, hat 13 Skilifte und knapp 40 km Langlaufloipen. Der höchste Berg, Mt McKay (1842 m), ist nicht per Lift erreichbar.

Alpinskifahren in Falls Creek

Langlaufen in Falls Creek

Am 28. August findet der Kangaroo Hoppet statt, ein internationaler Skimarathon, dessen Name von der World-Loppet-Serie abgeleitet ist.


Die Destinationen Mount Hotham und Mount Buller sind etwa vergleichbar in Grösse und Angebot wie Falls Creek; Mount Baw Baw Village ist kleiner, hat 6 Lifte und originelle 360°-Panoramas auf der Web-Site. In der Hochsaison sind die Preise für Tageskarten recht saftig: Baw Baw $64, Buller $99, Hotham und Falls Creek $102, Perisher $105 (1 Dollar ist knapp 1 Franken). All diese Destinationen sind von Melbourne aus in 2-3 Stunden mit dem Auto zu erreichen.

Natürlich wird kräftig Schnee gemacht, da auf den natürlichen Schnee zu wenig Verlass ist (aktuelle Scheehöhen).Wir wissen noch nicht so recht, ob wir ein Skiwochenende einplanen sollen oder nicht. Australier, die schon in Europa auf Alpinskis unterwegs waren, haben uns davon abgeraten, weil es nur eine Enttäuschung werden könne. Andere sagen, wenn man einen tollen Tag erwische, könne es fast so gut sein wie in der Schweiz. Vielleicht versuchen wir uns einfach mal an den Loipen. Statt unter die Bretter nehmen wir nächstes Wochenende den Schnee in einer geführten Ausfahrt mit dem Range-Rover-Club unter die Räder.

Sonntag, 1. August 2010

Coooo-eeee

Wenn Schweizer Karten oder Emails schreiben, dann beginnen diese meist mit "Hallo ...". Wenn sie das Telefon abnehmen und ihren Namen nicht preisgeben wollen, sagen sie "Hallo!". Wenn das Gegenüber am Telefon nicht mehr zu hören ist, dann ist "Hallo?" der Versuch, die Verbindung wieder aufzunehmen. Und wer im Nebel oder im Wald herumirrt und den Kontakt zu anderen sucht, ruft "Haaaa-lloooo?!"— dabei wird die Stimme von "aaaa" zu "oooo" abgesenkt.


Australier beginnen Karten und Emails meistens mit "Hi ...", "Dear ..." oder dem typischen "G'day". Am Telefon sagen sie "Hello." resp. "Hello?".  Im bush oder im outback haben sie aber einen ganz eigenen, spezifischen Ruf, um andere zu lokalisieren:

"Coooo-eeee?!" (zu Deutsch: "ghuuuu-iiii") — auch hier wird die Stimme von "oooo" zu "eeee" abgesenkt.

So wird gerufen, geschrieben wird "cooee". Cooee kann sowohl als Verb (to cooee) wie als Nomen (a cooee) verwendet werden.


In diesem Sinne möchte ich diesen Blog-Eintrag dazu benutzen, allen Lesern "Cooee" zuzurufen. Die Reaktionen sind eher spärlich geworden; das ist verständlich, denn die Gewohnheit nimmt so rasch ihren Platz ein, und auch ich lese einige Blogs, bei deren Verfassern ich mich überhaupt noch nie gemeldet habe. Der Blog ist jetzt knapp acht Monate alt und hat damit etwa die halbe Lebenserwartung erreicht. Ich habe den Plausch am Suchen von Themen, am Fotografieren, Recherchieren und Schreiben. Aber vielleicht schreibe ich ja an den Interessen meiner Leser vorbei? Oder es gibt Themen, die brennend interessieren und noch nie zur Sprache kamen.


Anregungen nehme ich gerne entgegen, sei es per Mail, per Kommentar auf der Blog-Web-Seite, per Telefon oder Skype.
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