Das Goombaragin Eco Retreat liegt auf der Dampier Peninsula nördlich von Broome auf einem Plateau, das vorne steil ins Meer abfällt. John und Kaitlin haben dort eine kleine Oase aufgebaut und vermieten zwei Safarizelte (mit richtigem Bett, Holzboden, Kühlschrank, Deckenventilator und Terrasse) und zwei Stellplätze fürs Campieren — die Aussicht könnte besser nicht sein. Man erreicht das Anwesen über eine 20 Kilometer lange, teilweise tiefe Sandpiste, die mitten durch den Busch führt.
Aussicht (fast) vom Stellplatz
Zufahrt
Die halbringförmige Brandschneise vor dem burn-off
Auch Highways sind als Brandschneisen wichtig und werden instand gehalten
Das war am Mittag noch anders gewesen, als die Rangers von Beagle Bay — allesamt Aborigines —kamen, und entlang der Brandschneise direkt um Haus und Infrastruktur sowie zwischen Geräteschuppen, Autos und Haus abbrannten. Einer lief mit der drip torch voraus, während vier andere mit Wassersäcken und Handspritze bewaffnet den Feuerkorridor bestimmten. Zeitweise knisterte das Feuer gehörig, die Flammen schlugen mehrere Meter hoch und breiteten sich im Marschtempo aus. Ein Ranger stand an der Motorspritze, deren Motor immer lief, die aber nie zum Einsatz kam. Das Löschwasser war zusätzlich mit einem Brandhemmer versetzt. Alle waren mit richtigen Stiefeln und Overalls ausgerüstet. Einer patrouillierte mit dem Quad, denn zeitweise war der Brand vielleicht einen halben Kilometer lang. Das Augenmerk lag natürlich darauf, dass weder Gebäude noch Material Feuer fingen. Die Rangers wurden aber auch ziemlich schnell aktiv, wenn nach dem generellen Erlöschen der Flammen noch ein Wurzelstock oder die Rinde eines Baum schwelte oder rauchte.
Löschtank
Die Brandschneise brennt ;-)
Brandschneise nach dem burn-off. Mission complete.
Im Kimberley-Gebiet gibt es eine amtliche Vorschrift, die verlangt, dass alle burn-offs bis zum 30. Juni beendet sein müssen. Danach ist es oft nicht mehr möglich ist, die gelegten Brände zu kontrollieren, sodass zu grosse Flächen abbrennen, was die beschriebenen negativen Konsequenzen für Pflanzen und Tiere hat. Es kommt aber auch vor dem 30. Juni zu Zwischenfällen: am 25. Mai campierten wir im wunderbaren King Edward River Camp, ein neu angelegtes, grosszügiges Nationalpark-Camp direkt am Fluss (nur Süsswasserkrokodile, also baden erlaubt!). Als wir nach dem Besuch der Mitchell Falls drei Tage später dorthin zurückkehrten, waren Wiese und Büsche verkohlt: das Burn-off-Feuer hatte zwei Tage vorher völlig unerwartet den Fluss übersprungen und dann das Camp in Asche gelegt. Der zuständige Ranger weilte in Kununurra, und nur dank einem geistesgegenwärtigen Camping-Gast, der privat Feuerwehrmann ist, konnten die neuen Toilettenblocks gerettet werden.
Überquerung des King Edward River oberhalb des Camps
Das Camp vor dem Brand — nein, unser Cobb war nicht für den Brand verantwortlich!
Spannend. Die Drip-Torch sieht aber immer noch nicht so nach Sicherheit aus...
AntwortenLöschenDas ist natürlich ein bisschen in ihrer Eigenart als Flammenspender begründet. Schiefgehen kann allerdings nicht viel: die Flüssigkeit tropft aus dem langen Hals, wenn man ihn nach unten hält, und sonst ist sie eher wie eine Petrollampe.
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