Montag, 18. Januar 2010

Banking, australisch

Unsere Schweizer Maestro-Karte würde wohl an Australiens Bankomaten (genannt automatic teller machine, ATM) auch zu Geld führen, aber auf die Dauer sind die Gebühren zu hoch, und zudem verdienen wir hier AUS$ und wollen auch AUS$ ausgeben.
Die ANZ ist eine der grossen Banken hier mit einem dichten ATM-Netz; gleich um die Ecke ist eine Filiale. Für Schaltergeschäfte zieht man ein Ticket, und eine automatische Frauenstimme ruft die aktuelle Nummer aus. Für Kontoeröffnungen und persönliche Beratung sind sechs etwas billige, mit Stoff bezogene Stühle reserviert. Der ganze Raum ist mit einem rauhen Teppich ausgelegt. An Tischen, die am Rand stehen und eher kräftig mit Material belegt sind, sitzen die Kundenberater. Cory — man ist sofort per Du — ist sehr freundlich und kompetent. Die Wartenden hören zu.
Neue Kunden müssen sich identifizieren. Normalerweise braucht man 100 Identifikationspunkte, doch als Neuankömmling in Australien hat man zwei Monate Schonfrist, wo man nur 60 Punkte benötigt. In meinem Fall haben mein Reisepass mit Einreisestempel, die Kontoeröffnungsbestätigung von Jeannine und ein paar freundliche Worte genügt.
Mit 500 Dollar ist man dabei. Cory eröffnet mir zwei Konten (Lohnkonto: 0% Zins, Sparkonto: 4%) und schiebt gleich selbst die $500 vom ersten Konto zum zweiten, damit ich nicht $1000 einlegen muss. Internetbanking hat er ratz-fatz eingerichtet und übergibt mir die Tastatur für die Wahl des Passworts.
Drei Tage später erhalte ich EFTPOS-Karte und PIN — vierstellig! Für $5 pro Monat kann ich nun unbeschränkt Bezüge tätigen.



Wählt man beim Geldbezug am ATM nicht einen der vorgeschlagenen Beträge, kann man — nein, man muss — auf Dollar und Cent genau eingeben, wie viel's denn sein soll. Ändert man den PIN, dürfen's weiterhin nur vier Ziffern sein. Hmmh!
Und alle, die sich beim E-Finance-Login-Prozedere von PostFinance einen abmühen, können beim ANZ-Internetbanking aufjubeln.

Und für die anderen sei zuerst Schritt für Schritt erklärt, wie ein E-Finance-Login vor sich geht:

  1. E-Finance-Nummer eintippen (9-stellig)
  2.  Passwort eintippen (ist kein Wort, sondern eine 6-stellige Zahl)
  3. Benutzeridentikation eintippen (9 Buchstaben)
  4. "Weiter" wählen (es hat zwei "Weiter"-Knöpfe und es ist unklar, welchen man anklicken soll)
  5. Jetzt nur noch die folgenden 5 einfachen Schritte, und schon ist man drin:

Vertippt man sich irgendwo, ist's wie beim Leiterlispiel: zurück auf Feld 1!

Bei ANZ ist das viiiiiel einfacher:


Kein "Taschenrechner", keine Streichliste, nada. Doppelhmmmh. Vielleicht sollte ich das Geld doch besser unter die Matratze legen.

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